Sonntag, 6. November 2016

JFDR, Reykjavík, 03.11.16


Konzert: JFDR
Ort: Reykjavík Art Museum (Iceland Airwaves)
Datum: 3. November 2016
Dauer: 30 min
Zuschauer: 300


Nach dem Sóley-Konzert stand für uns JFDR auf dem Programm, deren Konzert beim ATP in Ásbru wir ja vor etwa 18 Monaten so gigantisch gut fanden. So wollten wir sie unbedingt wieder live erleben. Der Veranstaltungsort war das  Reykjaviker Kunstmuseum und ich hatte mir vorgestellt, dass es im Museum einen Vortragsraum geben würde der für Konzerte genutzt wird. Deshalb war ich nicht schlecht überrascht, einen wunderbar interessanten, hohen und ziemlich großen Saal vorzufinden, der mit vielleicht 300 Leuten vor der Bühne nur sehr locker besetzt war. Von jedem Punkt im Raum hatte man einen hervorragenden Blick auf die große Bühne, was wahrscheinlich auch noch für vollere Shows zutrifft.


Beim Eintreten in das Gebäude wurden wir begrüßt von
Jófríður Ákadóttirs sphärisch schwebender Stimme. Zusammen mit dem imponierenden Raum und der großen Bühne ein eindrücklicher wow-Effekt. Und in diesem Moment nahm ich auch wahr, dass auf der Bühne ganz schön viel Betrieb war. Wir hatten das Projekt ja zuletzt als Trio erlebt, diesmal hatte sie vier Mitmusiker dabei, die mit ihrerm Sound auf eine so große Bühne hervorragend passten. Leider habe ich ihre Namen nicht verstanden. Mir ging so durch den Kopf, was die junge Frau in den Tagen des Iceland Airwaves alles so leistet mit drei verschiedenen Projekten jeweils mehrfach aufzuspielen und dann noch hier so souverän und entspannt inklusive humorvoller Ansagen eine Riesenshow zu liefern. Sie wirkte dabei ganz locker und glücklich - Hut ab! 


Das zweite Stück setzte dem "Elfenlied" Rhythmus und Schaffensdrang entgegen. Nur drei Akkorde und die Melodielinie wurden durchgehend wiederholt. Das erzeugte eine hochspannende Stimmung und ich konnte gar nicht verstehen, was da eigentlich passierte.  Auf dem Programm stand nun ein Lied, das sie als Country Song for everyone who is very scared of falling in love ansagte. Ihre Stimme ließ mich mit Gänsehaut erschauern (im allerbesten Sinne). Was macht sie da so beiläufig und anstrengungslos mit mir?
 


Es gab mein Innerstes ergreifenden Gesang zu sparsamster flimmernder Gitarre und hintergründig ein drängendes Schlagwerk. Das steigerte sich auf eine dem Saal mehr als angemessene Lautstärke mit hoher Dramatik inklusive einem sehr präsenten Saxophon. Der nächste Song White sun ist gerade mit einem Video in die Welt geschickt worden und gehört somit zu dem wenigen Material, das man auch vom Sofa aus genießen kann. Die vergleichsweise vielen Solo-Mitschnitte zeigen zwar ihre Begabung für die Bühne und ihre tolle Stimme, bleiben aber hinter dem Liveerlebnis mit großer Band einen ganz schön großen Schritt zurück.


Für das Finale wurde es schließlich sogar richtig tanzbar. Der Rhythmus ging in die Beine, die Stimme blubberte und das Saxophon tanzte um ihre Melodielinie. Was für eine tolle Nummer! JFDR, das war wirklich eine wunderbare halbe Stunde auf dem Airwaves und ich bin immer noch ganz verzaubert.

 


Aus unserem Archiv: 
JFRD, Ásbru, 02.07.15
Alle Konzertberichte vom Iceland Airwaves



 

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