Konzert: Coals
Ort: Kex Hostel
Datum: 03.11.2016
Dauer: gut 25 min
Zuschauer: sicher 200
Beim morgendlichen Hören der uns unbekannten Bands des Tages (etwa 500) blieb ich bei Coals aus Polen hängen. Nach ein paar Eindrücken stand "schön!" auf meinem Schmierzettel. Mein erster richtiger Airwaves-Tag sah dann so aus, daß wir um 13 Uhr bei Samaris im Kex Hostel waren und danach ab 17 Uhr wieder ins Programm eingestiegen sind. Konzert - schnell quer durch die Stadt zur nächsten Location (Hostel, Bio-Restaurant, Theater, Museum, Konzerthaus...) und zum nächsten Konzert. Das Irgendwo-mal-Reinhören, das ich eh hasse, geht schlecht, wenn die Bands über die ganze Stadt verteilt sind. Ich hatte mich daher schnell mit mir auf einen Zeitplan verständigt, Coals blieben trotz der wenigen Eindrücke fest drin.
Coals spielten wie Samaris im Kex Hostel in der Innenstadt. Das Kex ist während des Airwaves Hauptquartier des Radiosenders KEXP aus Seattle. Auch Coals wurde von KEXP gefilmt und übertragen. Coals sind ein Duo, ein Keyboarder und eine Sängerin. Beide wirkten schüchtern in der kleinen Wohnzimmerecke des Foyers des Hostels, dircht umringt von Zuschauern auf zwei Seiten der Bühne. Das Kex war wieder randvoll.
Im ersten Lied spielte Sängerin Katarzyna Kowalczyk Gitarre. Dazu sang sie eher Mantren als wirklich einen Liedtext. Auch wenn die musikalische Herangehensweise des Duos komplett anders war, passte Coals ganz perfekt zu Samaris, hätte ich nicht gelesen, daß Coals aus Polen stammen, hätte ich sie für Isländer gehalten. Der verhutschelte Gesang, oft verändert, der einen deutlichen Akzent hatte, hätte auch in den weniger deutlich verständlichen Momenten als Isländisch durchgehen können. Das Entrückte des Gesangs wurde optisch dadurch verstärkt, daß Kasia während des Konzerts einen Kopfhörer trug.
Mich faszinierte die Musik der beiden Polen von Beginn an. Es war leicht, sich (Achtung! Eklige Floskel!) in ihr zu verlieren. Auch wenn vermutlich KEXP für das Booking von Coals verantwortlich waren, sind Coals wohl heimliche Isländer, so sphärische, elfenhafte Musik machen Mitteleuropäer üblicherweise nicht.
Coals spielten vier Lieder. Offenbar sind alle bisher nicht veröffentlicht. Skeleton in the closet, bei dem Keyboarder Łukasz Rozmysłowski mitsingt und das abschließende Brother gefielen mir am besten, wohl aber auch, weil mich das Konzert immer mehr begeisterte, je länger es dauerte.
Bitte merken: Coals aus Gleiwitz!
Setlist Coals, Kex, Iceland Airwaves, Reykjavik:
01: Rave 03
02: East streets
03: Skeleton in the closet
04: Brother
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