Konzert: Let's Eat Grandma
Ort: Kex Hostel, Reykjavik, Iceland Airwaves 16
Datum: 05.11.2016
Dauer: 22 min
Zuschauer: rund 200 (wie bei allen Konzerten war das Kex knallvoll)
Im Leben käme ich nie auf die Idee, Dummheiten wie "für eine Frau spielt sie gut Schlagzeug" zu denken, die man leider oft genug liest. Auch wenn ich dieses Jahr viel mehr Bands mit vielen Frauen als ohne gesehen habe, ist mir vollkommen egal, welches Geschlecht die Bandmitglieder haben. Eine Gruppe nur deshalb schlecht zu finden, weil ein Typ an der Gitarre steht, käme mir nie in den Sinn, solange er seinen Job gut macht. Das gilt auch fürs Alter einer Band. Das ist keine Ausrede, in keine Richtung. Am Ende des Konzerts gilt nur, ob es mir gefallen hat oder nicht.
Bei Let's Eat Grandma erkenne ich an, daß die beiden jungen Musikerinnen aus Norwich für ihre enorm jungen Jahre wahnwitzig viel können, eine durchdachte Show gespielt haben, nicht bloß Konzert, auch Cabaret-Elemente geboten haben und so viel mehr Präsenz auf der kleinen Bühne des Kex gezeigt haben als viele, die seit Jahrzehnten die Livemusik-Situation kennen. Aber durchgängig (musikalisch) spannend fand ich das Konzert leider nicht.
Jenny Hollingworth und Rosa Walton sehen aus wie Schwestern, sind 17 Jahre alt und stammen aus Norwich. Sie begannen ihr Konzert im Kex sehr speziell: vom Band lief ein Rhythmus, dazu klatschten sich beide wie bei einem Schulhofspiel ab. Eine der beiden blieb am Keyboard, die andere setzte sich auf den Boden. Das Lied mit diesem Abklatschen war Deep six textbook, eine der Singles vom im Sommer erschienen Debüt I, Gemini.
Vermutlich war mein Problem mit dem Konzert, daß es zu viel von allem gab. Zu viele Ideen, zu viele Choreo-Elemente, zu viele Stile, zu viele Haare. Es ist originell, daß sich bei Eat shiitake mushrooms die beiden Frauen am Keyboard abwechseln und die, die nicht spielt, dann tanzt. Aber es ist bei einem 22-minütigen Set auf eine Spur drüber, wenn so viele dieser Elemente vorkommen, daß ich als Zuschauer mich kaum auf die Songs konzentrieren kann. Auch innerhalb der teilweise langen Lieder wechselte meine Stimmung. Zum Teil gefielen die mir hervorragend, dann trauerte ich wieder einer guten Song-Idee nach, die aufgegeben wurde. Rapunzel fängt mit Keyboard und Blockflöte asiatisch an, dann wechselt eine der beiden Engländerinnen ans Schlagzeug, die andere singt von ihrer toten Katze und ihrem Vater, der sie schlägt.
Ich kann mir gut vorstellen, daß Let's Eat Grandma sehr positive Kritiken erntet, mich hat das Konzert leider nicht umgehauen. Mich beeindruckt enorm, daß zwei 17-jährige sich solche Lieder und solch eine Performance ausdenken. Aber es war nicht das Konzert in Island, an das ich in ein paar Jahren noch denken werde.
Jenny Hollingworth und Rosa Walton sehen aus wie Schwestern, sind 17 Jahre alt und stammen aus Norwich. Sie begannen ihr Konzert im Kex sehr speziell: vom Band lief ein Rhythmus, dazu klatschten sich beide wie bei einem Schulhofspiel ab. Eine der beiden blieb am Keyboard, die andere setzte sich auf den Boden. Das Lied mit diesem Abklatschen war Deep six textbook, eine der Singles vom im Sommer erschienen Debüt I, Gemini.
Vermutlich war mein Problem mit dem Konzert, daß es zu viel von allem gab. Zu viele Ideen, zu viele Choreo-Elemente, zu viele Stile, zu viele Haare. Es ist originell, daß sich bei Eat shiitake mushrooms die beiden Frauen am Keyboard abwechseln und die, die nicht spielt, dann tanzt. Aber es ist bei einem 22-minütigen Set auf eine Spur drüber, wenn so viele dieser Elemente vorkommen, daß ich als Zuschauer mich kaum auf die Songs konzentrieren kann. Auch innerhalb der teilweise langen Lieder wechselte meine Stimmung. Zum Teil gefielen die mir hervorragend, dann trauerte ich wieder einer guten Song-Idee nach, die aufgegeben wurde. Rapunzel fängt mit Keyboard und Blockflöte asiatisch an, dann wechselt eine der beiden Engländerinnen ans Schlagzeug, die andere singt von ihrer toten Katze und ihrem Vater, der sie schlägt.
Ich kann mir gut vorstellen, daß Let's Eat Grandma sehr positive Kritiken erntet, mich hat das Konzert leider nicht umgehauen. Mich beeindruckt enorm, daß zwei 17-jährige sich solche Lieder und solch eine Performance ausdenken. Aber es war nicht das Konzert in Island, an das ich in ein paar Jahren noch denken werde.
Setlist Let's Eat Grandma, Kex Hostel, Reykjavik:
01: Deep six textbook
02: Eat shiitake mushrooms
03: Rapunzel
04: Sink
Links:
- all unsere Berichte von Iceland Airwaves 16
01: Deep six textbook
02: Eat shiitake mushrooms
03: Rapunzel
04: Sink
Links:
- all unsere Berichte von Iceland Airwaves 16
1 Kommentare :
Die Haarpracht der beiden ist doch wunderbar, also hier definitiv nicht "zu viele Haare". Mir ist das Pariser Konzert vom April noch in sehr guter Erinnerung das war erfrischend, quirlig und charmant und auch musikalisch (und nicht nur was die Performance anbelangt) gut.
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