Konzert: Samaris
Ort: KEX Hostel in Reykjavík (Iceland Airwaves)
Datum: 3. November 2016
Dauer: 35 min
Zuschauer: 150 (randvoll)
Die tollen Bilder sind von Claudia - Vielen Dank!
Das Kex Hostel ist eine Institution - Sæmundur í Sparifötunum der Pub im Zentrum und ein mir schon lange bekannter Konzertort aus den KEXP-Mitschnitten. Das Haus von außen kannte ich vom vorbeischlendern im Juli letztes Jahr. Die Aussicht, es nun endlich kennen zu lernen fand ich sehr spannend, wobei ich aus den Aufnahmen auf die Bühne natürlich gar keine Idee hatte, wie sich der Konzertort anfühlen und wie er aussehen würde.
Es fand sich ein sehr einladender großer Raum mit großen Fenstern, die den Blick zum Wasser und in einen freundlichen Himmel öffneten. Vielleicht trifft urig gemütlich im besten Sinne es ganz gut. Wir waren vorgewarnt, dass es gern sehr voll wird im KEX und so waren wir selbst für diese Mittagsshow auf ein frühes Erscheinen orientiert. Das sicherte uns Plätze am Bühnenrand mit bester Sicht und die Gelegenheit zu beobachten, wie sich der Raum schließlich bis an den Rand mit 150 - 200 Leuten füllte.
Die Zeit des Soundchecks verging wie im Flug und schon waren wir Live on KEXP - sehr lustig, auf einmal "drin" zu sein. Nach der Ansage begannen die drei Musiker Áslaug Rún Magnúsdóttir (Klarinette), Þórður Kári Steinþórsson (an den Knöpfen) und natürlich Jófríður Ákadóttir (Gesang) mit ihrer magischen Performance. Für sie nicht das erste Mal gut dokumentiert von den Kameras der KEXP-Crew.
Ich war natürlich neugierig, wie sie sich entwickelt haben und wie die Songs des neuen Albums Black Lights live klingen würden. Immerhin waen wir hier zu dritt am Bühnenrand und nur einer von uns hat Samaris wirklich schon live erlebt - was auch schon zu lange zurückliegt. Aber vor 18 Monaten hatten wir in der gleichen Gruppe gestaunt über das Konzert von JFRD in Ásbru. Und im August hatte es ein Wiedersehen mit der Musik von Pascal Pinon in Storkow gegeben. Nun also in einem sehr passenden Ambiente Samaris!
Ich halte eigentlich persönlich nicht so viel davon, die Kleidung von Musikern und Musikerinnen zu beschreiben, aber diesmal war es doch irgendwie sehr auffallend, wie jede in der Gruppe ein ganz anderes Modestatement setzte. Aber in jedem Fall hatten sie wohl Kleidung gewählt, in der sie sich wohl fühlten und unverkleidet. Selbst Frisur und make-up waren eher so, wie man sich vielleicht auch zu Hause mit Freunden an den Frühstückstisch setzen würde.
Eine gute Atmosphäre transportierte die umfangreiche freundliche und sehr entspannte Kommunikation in der Band auf der Bühne. Auch wenn nur Jófríður mit dem Publikum sprach und durch ihren Gesang im Zentrum der Aufmerksamkeit stand, war es doch eine musikalische Leistung des Trios. Das Publikum gustierte es mit Spannung und Aufmerksamkeit und begeistertem Applaus. Dafür gab es keinen Moment Entspannung, sondern immer rhythmisches Vorantreiben und pulsieren.
Für den Song T3mp0 steuerte "die Klarinette" schließlich auch eine zweite Frauenstimme bei und auch ganz am Schluß durfte sie den perfekten Punkt des Konzertes setzen, indem sie uns wohl alle zum Atmen in einem Rhythmus nötigte.
Heimlicher Höhepunkt oder Punkt auf den das Konzert in der Choreographie hingearbeitet hatte, war Blacklights vom neuen Album. Das war expressiv treibend und fast euphorisch und viel explosiver als auf Platte. Mich begeisterte das musikalische Austrudeln des Stückes auf das Ende hin und ich hätte nie von mir gedacht, dass ich bei elektronischer Musik einmal Gänsehaut haben würde - Samaris haben das geschafft. Ein toller Einstieg in den zweiten Konzerttag.
Aus unserem Archiv:
Samaris, Paris, 01.02.14
Samaris, Berlin, 17.09.14
Samaris, Köln, 16.09.14
Alle Konzertberichte vom Iceland Airwaves
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