Sonntag, 13. November 2016

Oyama, Reykjavik, 03.11.16


Konzert: Oyama
Ort: Harpa, Reykjavik (Iceland Airwaves)
Datum: 03.11.2016
Dauer: knapp 40 min
Zuschauer: leider nicht schrecklich viele (vielleicht 200 im riesigen Saal)




Im vergangenen Jahr waren wir beim ATP Iceland. Nachdem dort Belle & Sebastian als Headliner angekündigt worden waren, war ich sicher, das ATP werde das dritte Bowlie; das dritte von meinen Glasgower Lieblingen kuratierte Festival. Dummerweise lagen die All Tomorrow's Parties schon so sehr auf dem Sterbebett, daß es weder ein Bowlie noch ein Festival mit besonders spannendem Line-Up wurde. Aber auch wenn es das beste Musikwochenende meines Lebens gewesen wäre, Oyama aus Island wären als eine der besten Bands hängengeblieben. 



Ich kannte die Band damals nicht, sie spielte am Nachmittag - und sie begeisterte mich restlos! Oyama sind etwas Exotisches, eine isländische Shoegaze-Gruppe. Daß sie beim diesjährigen Airwaves spielen würden, hatte ich gehofft und natürlich waren Oyama gesetzt. Das waren sie aber dummerweise nicht bei schrecklich vielen Menschen außer mir. Der zweitgrößte Saal des Kulturzentrums Harpa (Silfurberg), in den 750 Zuschauer passen, war sehr spärlich besucht. Witzigerweise waren viele der wenigen Zuschauer Japaner. Oyama ist ein Name vieler japanischer Städte (und ein Nachname), das hatte sie vermutlich neugierig gemacht. Daß eine isländische Shoegaze-Band groß in Fernost ist, kann ich mir nicht vorstellen.



Verdient hätten sie es! 


Die 40 Minuten in der Harpa waren wundervoll! Die Lieder kannte ich alle schon, auch das bisher unveröffentlichte Handsome devils (oder devil?), das Oyama schon im vergangenen Jahr gespielt hatten.

Oyama sind die beiden Sänger Júlía Hermannsdóttir (auch von Wesen) und Úlfur Alexander Einarsson (von Útidúr), Gitarrist Kári Einarsson, Bassist Bergur Thomas Anderson und Schlagzeuger Rúnar Örn Marinósson. Júlía und Úlfur wechseln sich beim Singen ab. Die Lieder, die sie singt, wirken langsamer und getragener als Úlfurs, sind es aber nicht unbedingt. Júlías Stimme ist einfach so herrlich gehaucht, daß ihre Stücke dadurch auch etwas weniger schnell erscheinen. Mit Abstand am tollsten war The cat has thirst, das hatte ich im vergangenen Jahr schon einmal mit Golden hair von Slowdive verglichen hatte (und ich hatte recht). 




Oyama spielen manchmal herrlich subtil mit den Shoegaze-Stilmitteln, oft werden Krach-Ausbrüche angedeutet, finden dann aber nicht statt. Aber manchmal eben schon. Oft gibt es ganz kurzen Gitarrenkrach zwischen den Textzeilen, ich weiß gar nicht, ob ich das bei vielen anderen Bands so schon erlebt habe. Bei Everything sum of the time von der ersten EP war das sehr sehr toll!



Am Tag danach spielten Oyama ein zweites Konzert beim Airwaves. "It will be our party gig! If you love to party..." - "...go to another show. You won't like our concert!" Leider habe ich das zweite verpasst. Aber das darf noch nicht mein letztes Oyama-Konzert gewesen sein, dafür mag ich die Band viel zu gerne! Dann muß ich auch dringend Úlfur fragen, was es mit dem Aufdruck auf seiner Gitarre auf sich hat. Da steht "Wie schon Ricky Martin"

Setlist Oyama, Iceland Airwaves, Reykjavik:

01: Overflow
02: The right amount
03: Handsome devils (neu)
04: The cat has thirst
05: Siblings
06: Everything sum of the time
07: Sweet ride

Links:

- aus unserem Archiv:
- Oyama, Keflavik, 03.07.15

- alle Berichte vom Iceland Airwaves



 

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