Konzert: Feral and Stray
Ort: L'Alimentation Générale in Paris
Datum: 18. Juni 2014
Dauer: 40 min
Zuschauer: 20-40
Für den dritten Abend in Paris hatte ich mehrere sehr gute Möglichkeiten zur Auswahl. Entschieden habe ich mich dann schließlich für das Konzert in dem Venue, von dem aus ich zu Fuß zum Ostbahnhof würde laufen können, um jemanden vom letzten TGV des Tages abzuholen. Das war eine Bar etwas südöstlich vom Republikplatz, Die L'Alimentation Générale wo regelmäßig Konzerte stattfinden - häufig ohne Eintritt. Für diesen Abend waren es Feral and Stray und Dream Baby Dream.
Der Beginn des Konzertabends war auf der Webseite mit 20:30 Uhr vermerkt. Natürlich ging auch in Paris die Zeit für Konzertbeginne anders als "normale Zeit", aber ich konnte noch von der Happy hour profitieren für mein Gläschen Wein. Von der Band selbst hatte ich gehört, dass sie etwa 21 Uhr anfangen würden und bis dahin hatten sich auch schon einige mir vom Vorabend bekannte Gesichter eingefunden.
21 Uhr ging vorüber, 21:10 Uhr waren die Künstler Erin Lang und Daniel Bleikolm schließlich da, aber ins Gespräch mit einer Runde anwesender Freunde vertieft. Um 21:20 Uhr war es dann so weit und sie betraten die Bühne. Tatsächlich war der erste Akkord für mich wieder ähnlich emotional ergreifend wie am Vortag und alle Warterei und Sorge um mein Zeitlimit waren wie weggeblasen.
Feral and Stray malten zunächst Soundlandschaften und erst nach einiger Zeit stimmte Erin auch mit ihrer Stimme ein. Daniel war die ganze Zeit sehr auf Erin hingewandt (nicht auf das Publikum) und konzentriert auf seine verschiedenen Instrumente. Zu einem Zeitpunkt musste er z.B. rechts trommeln und mit links den Bass so zu zupfen, dass beim Greifen die Töne erzeugt wurden. Zwischen den ersten beiden Stücken gab es keine Gelegenheit zum Klatschen, sondern sie wurden zusammengeklebt mit puckernden Sounds. Dieses Prinzip wurde auch später wieder praktiziert.
Das vor der Bühne versammelte Publikum war froh, als es endlich seiner Begeisterung Ausdruck verleihen konnte. Im Rund der Bar waren jedoch auch viele Tische mit Leuten besetzt, die einfach nur etwas essen wollten und reden und der Hintergrundlärm wurde je länger das Konzert lief umso unangenehmer. In den Ansagen stellte Erin ihren Mitmusiker aus Brüssel ein bisschen vor und erzählte von der aktuellen Konzertreise. Paris wäre immer wieder schön und Daniel nutzte die Gelegenheit, um bei einem der Eiffeltürme auf dem Keyboard das Blinklicht anzuschalten. Das führt unweigerlich zu allgemeiner Heiterkeit und Applaus.
Als das Set nach 40 min und ohne mein Lieblingsstück Quiet soul endete, fühlte es sich auch ein bisschen so an, als wäre ich erschöpft vom ausblenden des Hintergrundlärms und nicht so tief zufrieden wie am Vorabend. Andererseits ließ mir das pünktliche Ende nun genug Zeit, um ohne zu rennen pünktlich am TGV-Gleis zu stehen. In jedem Fall war es aber wieder schön, dieser wunderbaren Musik in der aktuellen Konstellation live begegnet zu sein.
Aus unserem Archiv:
Feral and Stray, Paris, 17.06.14
Erin Lang, Stuttgart, 07.11.13
Erin Lang, Paris, 17.03.12
Erin Lang, Paris, 19.10.11
Erin Lang, Paris, 17.10.11
Erin Lang, Paris, 18.09.11
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