Konzert: Slowdive
Ort: Best Kept Secret Festival, Hilvarenbeek
Datum: 21.06.2014
Dauer: gut 45 min
Zuschauer: ziemliches volles Zelt
Um 19 Uhr war mein Best Kept Secret Festival nach sieben Stunden und einigen Konzerten (Amatorski, Wild Beasts, Mogwai, Honeyblood & Pins - Berichte kommen nach und nach) bereits wieder beendet. Ich war später zum Fußball verabredet, der Grund meiner frühen Abreise war aber ein anderer, besser würde und konnte es nicht mehr werden!
Vor gut einem Monat hatte ich keine großen Erwartungen an die Slowdive Reunion. In der Nachbetrachtung fünf Wochen und drei Konzerte später, hätte ich ruhig Riesiges erwarten dürfen, ich wäre nicht enttäuscht worden. Die drei Konzerte im Village Underground in London, mit 25.000 anderen beim Primavera und auf der Zeltbühne des Best Kept Secret Festivals waren grandios und wären, meiner Logik folgend, ein Grund, in diesem Jahr keine Konzerte mehr zu sehen. Denn besser kann es eigentlich wirklich nicht mehr werden!
Ich hatte vor Slowdive die Wild Beasts gesehen und war im Zelt geblieben. Auf der Open-Air-Bühne spielte in der Umbaupause Miles Kane, auf den ich keine Lust hatte. Stattdessen beobachtete ich die Vorbereitungen für Slowdive. Da zwischen den Konzerten nur 45 min Pause waren und der Sound bei den Wild Beasts katastrophal schlecht war, rechnete ich nicht mit einem guten Klang, obwohl der Aufbau Chefsache war. Neil, Nick, Christian und Simon bauten ihre Stationen selbst auf und übernahmen den Soundcheck. Dies ging alles in recht knapper Zeit über die Bühne - und viele Konzerte hat die Band seit dem ersten Konzert am 18. Mai noch nicht gespielt.
Drei Minuten früher als angekündigt, kam dann Rachel mit ihren Kollegen auf die Bühne und begann wie bei meinen beiden ersten Konzerten mit Slowdive. Und wie in London und vor allem in Barcelona klang schon das phänomenal gut! Slowdive scheinen einen fabelhaften Soundmann zu beschäftigen, vielleicht hat sich der aber auch einfach nur seit zwanzig Jahren auf diese Jobs vorbereitet.
Rachels Stimme war im Vergleich zu Neils deutlich leiser, ich denke aber, daß dies so gewollt ist. Die Instrumente, die wundervollen Gitarrenmelodien, waren glasklar definiert und machten den 45-minütigen Auftritt zu einem einzigartigen Vergnügen! Catch the breeze, Avalyn, Machine gut, When the sun hits, ach, es gab nur großartige Lieder! Drei Konzerte vorher hatte ich im gleichen Zelt Mogwai gesehen. Während der letzten fünf, zehn Minuten bei Slowdive, als Rachel Goswell schon am Rand der Bühne stand und den anderen Musikern beim herausragenden Instrumental-Teil von Golden hair zusah, fiel mir auf, wie belanglos die Gitarren-Instrumental-Musik von Mogwai doch im Vergleich war. Schön anzuhörende Fahrstuhlmusik vs. beautiful noise! Nein, auf diesem Festival gab es kein besseres Konzert, auch wenn ich nur einen Bruchteil angesehen habe.
Seit Mitte Mai freue ich mich wie irre auf neues Material von Slowdive. Aber ganz ehrlich: wenn das nicht kommt, reicht es mir auch vollkommen, genau dieses Set immer und immer wieder zu hören und mich an der Schönheit der Melodien der Engländer zu erfreuen! Slowdive, wir beide sind noch lange nicht fertig!
Setlist Slowdive, Best Kept Secret Festival, Hilvarenbeek:
01: Slowdive
02: Avalyn
03: Catch the breeze
04: Crazy for you
05: Machine gun
06: Souvlaki Space Station
07: When the sun hits
08: Golden hair (Syd Barrett Cover)
Links:
- Slowdive, Barcelona, 30.05.14
- Slowdive, London, 19.05.14
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen