Konzert: The Burning Hell mit support Jake Nicoll
Ort: Kohi in Karlsruhe
Datum: 24. Mai 2013
Zuschauer: etwa 50
Dauer: 35 min + 80 min
Das war einfach himmlisch mit The Burning Hell im Kohi. Klingt platt, stimmt aber zu 100%!!
Ich hatte die bunte Truppe um Mathias Kom und seine Ukulele im Sommer 2011 in Darmstadt getroffen und mich verliebt in diese selbstironisch schwarzhumorigen Texte und die mitreißende Musik, die so geerdet und gleichzeitig komplett jenseitig ist. Seitdem immer darauf gehofft, dass wir uns demnächst wieder sehen. My name is Mathias war auf meiner persönlichen Best-of-2011-Platte: where we’re born and when we die: we can’t control that. and life in between is just war and combat. there are targets you can shoot for and mines to circumvent, but most of life is an accident.
Dass sich die Band rar machen würde, kann man ihr nicht vorwerfen. Obwohl am Arsch von Kanada zu Hause, touren sie fleißigst Land-auf und Land-ab in Deutschland (und Resteuropa und Kanada) und manchmal stellen sie auch so verrückte Rekorde auf wie 10 Konzerte in 10 Ländern binnen 24 Stunden spielen...
Trotzdem dauerte es nun fast zwei Jahre. Seitdem der Termin im November abgemacht worden war, habe ich dem 24. Mai wie ein Kind dem Weihnachtsabend entgegengefiebert. Tatsächlich lief ich im Kohi angekommen Mathias und Ariel von der Band gleich als erstes in die Arme. Wahrscheinlich habe ich gegrinst wie ein Honigkuchenpferd... Ich war ein bisschen in Sorge, ob wohl genug Leute den Weg ins Kohi finden würden, denn es war noch ziemlich wenig los. So wollte ich sie wenigstens persönlich besonders nett willkommen heißen.
Aber die Band war ganz gelassen. Der Gitarrist nutzte die Zeit, um ein bisschen Mandoline zu üben und als der Support Jack Nicoll gegen 21:30 Uhr sein Set begann, waren sicher 40 Leute da. Im Verlauf des Abends füllte es sich so gut, dass die Kapazität am Ende so ziemlich ausgeschöpft war.
Jack ist als Drummer von The Burning Hell mit von der Partie, hat darüber hinaus aber schon ganz schön viel eigene Musik veröffentlicht. Die akustische Darbietung im Kohi (sehr schön auf dem Bild zu sehen ist, dass er eine Mütze über das Mikro gelegt hatte...) unterschied sich stark von der Realisierung auf den verfügbaren Tonträgern. Meiner Meinung nach, war er so reduziert viel stärker und die Eigenart seiner Stimme kam besser zur Geltung. Mein Highlight: I miss you so, wo ich mich echt am Riemen reißen musste, ihm nicht stante pede meine mütterliche Schulter zum Trost anzubieten. Das Publikum im Kohi hat ihn jedenfalls ganz ins Herz geschlossen und war damit bestens aufgelegt, als es tatsächlich mit The burning Hell losging, die nichts umzubauen brauchten, sondern dem Schlagzeuger nur etwas verschnaufen ließen.
An diesem Abend waren sie zu fünft angekommen:
Mathias Kom: Ukulele
Ariel Sharratt : Klarinette
Nick Ferrio : Bass
Jake Nicoll : Schlagzeug
Darren Browne : Gitarre
Es wurden natürlich viele Songs der aktuellen (gerade im Mai erschienenen) Platte People gespielt, die noch komplett neu für mich sind. Aber ... aber ... das Set begann doch tatsächlich mit My name is Mathias als hätte ich es mir so wünschen können. Das rumste natürlich gleich erst einmal und es gab sehr viele spontane Lacher über den zum Teil sehr schwarzen Text zu der tänzerischen Musik.
Weitere ganz besondere Highlights für mich waren die Oldies: Everything you believe is a lie, I love the Things that People make und The Things that People make pt. 2. Das sind einfach erprobte Partykracher und auch in der Darbietung für Leute im Kohi, die die Texte nicht mitsingen konnten, erschlossen sich doch viele Textteile beim ersten hören und es gab viele spontane Lacher und Gejohle.
Zu vielen Liedern erzählte Mathias etwas zur Entstehung und sprach auch über das Konzept von People. Das machte offene Ohren auch für die Lieder, die nicht ganz so eingängig sind, oder das erst mit dem dritten hören werden.
Bei dem letzten Stück der vorbereiteten Setlist Amateur Rappers schon stand Mathias im Publikum - eine Schranke zwischen Bühne und Hörern war sowieso nie so richtig dagewesen, aber nun gab es eine allgemeine Verbrüderung.
Klar, dass es nicht ohne Zugaben abgehen würde, aber was dann im allerletzten dritten Zugabenteil folgte, war selbst für das Kohi etwas besonderes. Die Band kam in die Mitte, wurde von allen Seiten liebevoll eingeschlossen und ALLE sangen mit über die Liebe, die uns auch gern mal wie ein Laster überfährt oder nach anfänglichem Hochgefühl auf viele verschiedene Arten unsanft verlässt oder uns anders hart rannimmt. Was für ein Finale!
Die Musiker ließen den Abend im Kohi noch nett ausklingen mit Schwatzen und CDs verkaufen. Ich habe das Honigkuchengesicht auch heut (2 Tage später) noch nicht ganz abgelegt. Was für ein Fest das war!
Setlist:
1) My name is Mathias
2) Schoolyard
3) Realists
4) Wallflowers
5) Everything you believe is a lie
6) Last Winter
7) Industrialists
8) I love the Things that People make
9) Holidaymakers
10) Nostalgia
11) Pirates
12) The Things that People make pt. 2
13) Amateur rappers
14) Everybody needs a body (Z)
15) The Berlin Conference (Z)
16) It happens in Florida (akustisch) (Z)
Weitere Tourdaten:
25.05. Geislingen - Seemühle
27.05. Paris - Le Pop In
28.05. Nancy - Le Quai'son
29.05. Freiburg - Swamp
30.05. Mannheim - 7er Club
31.05. Crailsheim - Jugendzentrum
01.06. Nürtingen - Provisorium
02.06. Tübingen - Plattform Festival
04.06. Innsbruck - Café Galerie
05.06. Timelkam - Farm
06.06. Bratislava - LOFT Club
07.06. Wien - Haus der Musik
08.06. Zagreb - Zedno Uhu
09.06 - 15.06. Italy - tba
16.06. Munich - innen.außen.raum
18.06. Darmstadt - Zucker
19.06. Trier - Exhaus
20.06. Rees-Haldern - Haldern Pop Bar
21.06. Lauenau - Kesselhaus
22.06. Northeim - Alte Brauerei
23.06. Essen - Goldbar
24.06. Osnabrück - Café Mojo
25.06. Lübeck - Blauer Engel
28.06. Kiel - AStA-Festival
Tourempfehlung vom klienicum
Die aktuelle Besetzung in Lauenau 2012 auf Video einfangen:
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