Freitag, 10. Mai 2013

Jonathan Kluth, Karlsruhe, 09.05.2013

Konzert: Jonathan Kluth mit Support Mine
Ort: Tollhaus in Karlsruhe
Datum: 9. Mai 2013
Dauer: 30 min + 95 min
Zuschauer: etwa 200


Auf meinem Plan stand schon lange das Berliner Konzert von Einar Stray für den Himmelfahrtstag. Neben der Musik auch wegen des Konzertgehertreffens dort mit vielen Berliner Freunden. Für den Freitag danach Prag in Tübingen und am Samstag Sóley in Heidelberg. Lange hatte ich nicht mehr so weit im Voraus drei so großartige Abende fest für mich geplant gehabt. Aber dann änderten sich die Pläne für den Fensterfreitag so, dass ich mir die Fahrt nach Berlin (auch noch einigermassen erfreut) aus dem Kopf schlagen musste. 


Auf einmal wurde der Abend frei für Jonathan Kluth im Tollhaus in Karlsruhe. Ins Tollhaus gehe ich immer gern und auch an diesem Abend ging es schon an der Kasse nett los: Ach Sie sind doch vom Konzerttagebuch... Was ich durch die für mich kurzfristige Terminänderung nur so halb mitbekommen hatte: Es war ein Support für den Abend nachgeschoben worden. Mine würde 20:30 Uhr eröffnen. Und Mine stellte sich als Abkürzung von Jasmin heraus (ich hatte beim flüchtigen Aufnehmen der Info gleich engl. mine gelesen und mir darunter gewiss keine Frau am Klavier vorgestellt).


Und nach einiger Zeit nagen im Hinterkopf wurde mir dann auch klar, dass das DIE Mine ist zu der es gerade die Tage eine nett Geschichte gab. Meine Freundin hat nämlich als Geburtstagsgeschenk eine Eintrittskarte geschenkt bekommen für Mines Abschlusskonzert am 15. Juni in Mannheim. So weit noch nichts wirklich besonderes. Aber: dieses Konzert wird gerade über Startnext finanziert und kommt nur zustande, wenn die nötige Summe zusammenkommt. Das musste zum Eintrittskartengeschenk dazuerklärt werden - in was für lustigen neuen Zeiten wir leben!

Nun konnte ich mir also etwas unverhofft einen eigenen Eindruck davon verschaffen, ob es sich lohnt, in dieses Konzert zu "investieren". 




Um es kurz zu machen: Was Mine mit Klavier, Autoharp und einem uralt-Synthie in der halben Stunde bot, hat mich total gespannt darauf gemacht, was sie den avisierten 48 Mitmusikern für das große Konzert in Mannheim zu tun geben wird. Bestimmend für den positiven Eindruck des Abends ist zwar für mich vor allem ihre Stimme, die ja nicht vervielfältigt oder weitergegeben werden kann, aber sie öffnet ja ebenfalls den Blick auf die Person und wie sie Musik mit uns Zuhörern teilen kann. Und was ich dort gesehen habe, hat mir überaus gut gefallen. Damit hatte sich Ausflug ins Tollhaus doch schon wieder einmal mehr als gelohnt.


Setlist Mine
Hinterher
Nur für mich
Du scheinst
Lauter
??
Mond



Jonathan Kluth war im Vorprogramm von Tina Dico zuerst in Karlsruhe gewesen. Schon an der Kasse bekam ich mit: hier kamen viele wieder, die ihn damals gesehen hatten und von diesem Abend den Eindruck mitgenommen hatten, dass ER die eigentliche Sensation gewesen war. Diesmal selbst Headliner hatte er auch noch eine Band dabei. Mit Schlagzeug und Bass kriegten seine Lieder ganz schön Pfeffer. Außerdem gab es auch einen Trip für die Augen am Vorhang hinten an der Bühne. Es waren so etwa 200 Leute in dem kleineren der beiden Tollhaus-Säle. Damit war er vor der Bühne gut gefüllt (noch ohne Gedrängel). Es wäre noch gut Platz für weitere Menschen gewesen, aber die Band schien von der Größe des Publikums ganz überwältigt. Da viele sich offensichtlich sehr auf den Abend und die Musik von Jonathan Kluth gefreut hatten, wurden sie zünftig begrüßt und der Abend war anschließend ein einziges Fest. Immer wieder bedankte sich der sympatische Mann gerührt.

Ich bin mit einem eher neutralen Vorgefühl in das Konzert gegangen. Ich hatte viel gutes gelesen und ins Tollhaus zu gehen da grübele ich nicht so lang. Außerdem wollte ich ja schon gern in ein Konzert, wenn es auch nicht Einar Stray sein konnte. Und die Nacht sollte mir möglichst auch nicht zu kurz werden. Wieso dann neutral - das klingt doch alles mehr als positiv?! 


Eigentlich ist Jonathan Kluth nicht ganz meine Wellenlänge und er hat mich auch im Tollhaus nicht wirklich bekehrt. Er macht wunderbar ehrliche und auch eigenständige Lieder voller Herz. Aber mir fehlen bei ihm die Ecken und Kanten. Trotzdem - für einen ganz ganz wunderbaren Moment hat er sogar mich ganz für sich eingenommen. Bei dem Igellied, da war ich hin und weg. Allein dafür hätte sich der Abend schon mehr als gelohnt.




Setlist Jonathan Kluth:

(1) What if
(2) A life of it's
(3) Joe's song
(4) Free mind
(5) Little boy
(6) These things you can't change
(7) Sleeping with owls and hedgehogs
(8) Rain bows & Sunshine
(9) Bring me home
(10) You've got the sunshine

(11) You've got me close
(12) Scenery
(13) You heal me
(14) Ocean
(15) All that I could

(Z) The arms of another
(Z) Putting out fires
(Z) Hold on


Weitere Tourdaten:
10.05. Mannheim, “Alte Feuerwache”
11.05. Rüdesheim a.R., “Hajo’s Irish Pub”
12.05. Alsfeld, “Filou”
14.05. Freiburg, “The Great Raeng Teng Teng”
16.05. Köln, “Stereo Wonderland”
17.05. Hamburg, “Molotow Bar”
18.05. Berlin, “Privatclub”
19.06. Göttingen, “Pools”
20.06. Kaiserslautern, “Lautrer Wirtshaus” 



 

Konzerttagebuch © 2010

Blogger Templates by Splashy Templates