Konzert: Guards, The Vaccines, Evans The Death
Ort: Primavera Sound Festival, Barcelona
Datum: 22.05.2013
Zuschauer: auf dem Gelände bereits einige Tausend
Dauer: Guards 35 min, The Vaccines 55 min, Evans The Death 32 min
Morgen beginnt das eigentliche Primavera Sound Festival in Barcelona, am Vorabend bieten die Veranstalter aber bereits jeweils eine ganze Menge Bands auf, die auf für Zuschauer ohne Tickets Konzerte spielen. Im vergangenen Jahr hatten wir u.a. The Wedding Present in der Innenstadt gesehen, heute spielte sich das Vorprogramm am früheren Abend auf dem Festivalgelände ab.
Unser Pre-Primavera begann mit Guards aus Kalifornien und deren auf Dauer arg eintönigem Collegerock. Bis auf einen der Musiker trugen alle die gleiche Langhaarfrisur (Männer wie Frau) und spielten die gleichen Songs, die man ähnlich schon zigmal hätte hören können, wenn man gewollt hätte (habe ich nicht). Daß Sänger Richie Follin außerdem mehrfach betonte, daß heute sein Geburtstag sei und daß Guards den Applaus mehr verdienten als alle anderen Bands des Festivals machte mir die Gruppe auf jenseits der Musik nicht sympathisch. Deshalb lege ich ihm auch seine Ansage zum letzten Stück als arrogant aus. "Das ist ein Singalong-Stück. Singt da irgendwas, selbst wenn es auf Spanisch ist." Nein, die mochte ich nicht.
Nachfolger auf der Ray-Ban-Bühne, die neben der kleinen Smint-Bühne heute als einzige bespielt wurde, waren die Vaccines aus London, 2012 Gewinner des NME Award für die beste Newcomer Band.
Die Vaccines spielten ein knapp einstündiges Set, das unterhaltsam war, mich aber musikalisch nicht umgehauen hat. Die Briten waren eine gute Wahl des Veranstalters. Der Name war groß genug, um beim Open-Air-Teil den Quasi-Headliner zu geben und ordentlich Stimmung zu machen. Der riesige Vorplatz vor der Bühne direkt am Meer war knallvoll und in den ersten Reihen tanzte alles. Job erledigt. Daß die Vaccines aber keiner meiner etwa 25 Gründe waren, zum Festival zu fahren, war mir vorher schon klar. Gute Unterhaltung, kein Fehler sie gesehen zu haben, nächste Woche aber schon wieder vergessen (daher jetzt besser schnell niedergeschrieben).
Setlist The Vaccines, Primavera Sound Festival, Barcelona:
01: No hope
02: Wreckin' bar
03: Ghost town
04: Lack of understanding
05: Wetsuit
06: Teenage icon
07: Under your thumb (?)
08: Aftershave ocean
09: Melody calling (?) (neu)
10: Post break-up sex
11: All in white
12: Wolf pack
13: Blow it up
14: I always knew
15: If you wanna
16: Bad mood
17: Nørgaard
Als letztes (für uns) spielten auf der kleinen Newcomer Bühne nahe des Eingangs Evans The Death aus London. Die vierköpfige Band, die 2012 bei Fortuna Pop! ihr Debütalbum veröffentlicht hat, begann mit großer Verspätung und fliegendem Start aus dem Soundcheck heraus ein kurzes, knakiges Programm, das musikalisch alles andere als brillant war (man merkt den Vieren an, daß sie sehr jung sind, obwohl sie bereits u.a. mit den Pains Of Being Pure At Heart unterwegs waren). Vieles wirkte abgehetzt und improvisiert, allerdings wurde auch deutlich, welch großes Potential dahinter steckt. Ich mochte den ungeschliffenen Auftritt sehr und werde mir Sängerin Katherine Whitaker, Schalgzeuger James Burkitt und die Brüder Dan und Olly Moss (Gitarre / Bass) morgen noch einmal auf einer größeren Bühne ansehen. Es klang, als könne ich den rauen Sound der Band, der eine Portion Vaselines in sich trug, sehr mögen!
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