Konzert: The Pigeon Detectives
Support: The Blackberries
Ort: Nachtleben, Frankfurt am Main
Datum: 17.05.2013
Zuschauer: ca. 200
Dauer: Blackberries (ca. 30min), The Pigeon Detectives (ca. 70min)
The Pigeon Detectives. Noch so ein großartiger Bandname – und vor allem ein Bandname, der mir seit Jahren immer mal wieder vermutlich aufgrund der Großartigkeit aufgefallen ist. Nachdem ich in das nunmehr vierte Album der fünf Engländer, „We Met At Sea“, reingehört hatte, beschloss ich mir die „Tauben-Detektive“ mal live anzusehen, um festzustellen, ob sie der Kreativität ihres Bandnamens auch wirklich gerecht werden.
Da sich der Einlass aus unbekannten Gründen etwas verzögerte, nahmen meine Begleitung und ich erstmal oben in der Bar des Nachtlebens Platz – und wurden dann erst durch den plötzlichen Beginn der Supportband und die daraus resultierenden lauten Geräusche aus dem Untergeschoss hektisch aufgescheucht – schade, dass es keine Ansage mehr gab, aber nach wenigen Songs der Support-Band „The Blackberries“ musste ich für mich feststellen, dass ich auch nicht viel verpasst hätte. Die ambitionierten Jungs aus Solingen boten eine Mischung aus Indie, Rock und Pop – nicht nur äußerlich mit zwei Frontmännern stark an Mando Diao angelehnt, ein bisschen von den Hives, ein bisschen Franz Ferdinand – irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich das alles schon einmal gehört hatte und insgesamt zerbrach mein Interesse dann daran, dass mir zwischen all diesen mehr oder weniger klar heraus hörbaren Einflüssen einfach der eigene Stil fehlte. Böse gesagt, wenn auch nicht so böse gemeint – eher „stets bemüht“, als große Überraschung. Aber bei so jungen Bands, wie den Blackberries darf man darauf hoffen, dass sie in den nächsten Jahren hoffentlich ihren eigenen Stil klarer ausprägen werden.
So mittelmäßig wie der Abend bereits begonnen hatte, ging es dann auch über weite Strecken weiter. Souverän stylish in der Mehrzahl in Lederjacken gehüllt, eröffneten die Pigeon Detectives ihr Set mit einem soliden Ohrwurm-Garanten: „I Won't Come Back“ - funktionierte super, alle tanzen, Mini-Pogo vor der Bühne, alles soweit gut.
Die Tatsache, dass Frontmann Matt Bowman eine Rampensau par excellence ist, kann man kaum als Kritikpunkt anführen, allerdings war es nach einigen Songs einfach anstrengend, da die Grenze zwischen unterhaltsamen Ansagen, kleinen Scherzen und nerviger Selbstdarstellung einfach häufig nicht mehr erkennbar war. So kann es ja ganz nett sein, wenn man ein Mädchen zum Tanzen auf die Bühne bittet, aber dann selbst etwas überfordert ist, wenn diese junge Dame tatsächlich mit einem tanzt und nicht nur Bilder schießt – bei Matt aber wirkte der Umgang mit dem Publikum seltsam hölzern, vermutlich weil er so krampfhaft versuchte machohaft-souverän zu wirken. Auch anstrengend, dass ständige krampfhafte Hin-und-Her-Gespringe um des Gespringes willen, sowie Wasser für den reinen – sagen wir mal mangelhaften – Showeffekt über sich selbst und das Publikum schütten. Das das Publikum zu großen Teilen damit auf Dauer überfordert war, zeigte sich am Sicherheitsabstand, der zur Bühne eingehalten wurde, auch wenn Matt mehrfach in feinstem Northern Accent darum bat doch ein wenig näher zu kommen.
Viel ist mir vom Set leider nicht als herausragend in Erinnerung geblieben, was vermutlich auch daran liegen mag, dass sich viele Songs sehr ähneln und vom Aufbau her sehr klassisch Rock'n'Roll oder eben auch einfach relativ simpel sind. Trotzdem okay bis gut waren vor allem die Lieder des aktuellen Albums, wie z.b. „Animal“ und „I Don't Mind“ - penetrante Ohrwürmer, bestimmt total super, wenn man einen im Tee hat – für mich persönlich auf Dauer trotzdem nicht der Bringer und das trotz des charmanten britischen Englischs. Das es einigen anderen Anwesenden ähnlich zu gehen schien, zeigte sich daran, dass zwar während des Konzerts vereinzelt von offensichtlich angeheiterten Menschen wild getanzt wurde, dann aber doch nur eher aus Anstand und höflich zurückhaltend eine Zugabe erbeten wurde und nicht unbedingt, weil man wirklich noch mehr hören wollte.
Meine Begleitung und ich wurden an diesem Freitagabend sehr früh wieder in die Frankfurter Nacht entlassen. Es blieben einerseits diese simplen und sehr penetranten Ohrwürmer („I Won't Come Back“ vor allem!), die auf Dauer nur bedingt gute Laune machen und andererseits auch das Gefühl, dass etwas fehlte – nämlich das gewisse Etwas. Vermutlich wäre ich begeisterter gewesen, wenn ich mir klischeehaft britisch vor dem Auftritt ein paar Pints reingezogen hätte, da ich aber im Besitz meiner vollen Sinne war, rissen mich die Pigeon Detectives leider nicht vom Hocker. Um es theatralisch-neumodisch auf den Punkt zu bringen: eine Performance, die mir im wahrsten Sinne des Wortes nicht einmal ein Facebook-Like wert gewesen wäre/ist. Schade, denn den Bandnamen finde ich immer noch super.
Setlist, The Pigeon Detectives, Nachtleben Frankfurt, 17.05.2013:
01: I Won't Come Back
02: I Found Out
03: What Can I Say
04: Emergency
05: I Don't Mind
06: Romantic Type
07: Done In Secret
08: Day & Month
09: Say It Like You Mean It
10: Animal
11: Go At It Completely
12: Everybody Wants Me
13: Take Her Back
14: Hold Your Gaze (Z)
15: I'm Not Sorry (Z)
Support: The Blackberries
Ort: Nachtleben, Frankfurt am Main
Datum: 17.05.2013
Zuschauer: ca. 200
Dauer: Blackberries (ca. 30min), The Pigeon Detectives (ca. 70min)
The Pigeon Detectives. Noch so ein großartiger Bandname – und vor allem ein Bandname, der mir seit Jahren immer mal wieder vermutlich aufgrund der Großartigkeit aufgefallen ist. Nachdem ich in das nunmehr vierte Album der fünf Engländer, „We Met At Sea“, reingehört hatte, beschloss ich mir die „Tauben-Detektive“ mal live anzusehen, um festzustellen, ob sie der Kreativität ihres Bandnamens auch wirklich gerecht werden.
Da sich der Einlass aus unbekannten Gründen etwas verzögerte, nahmen meine Begleitung und ich erstmal oben in der Bar des Nachtlebens Platz – und wurden dann erst durch den plötzlichen Beginn der Supportband und die daraus resultierenden lauten Geräusche aus dem Untergeschoss hektisch aufgescheucht – schade, dass es keine Ansage mehr gab, aber nach wenigen Songs der Support-Band „The Blackberries“ musste ich für mich feststellen, dass ich auch nicht viel verpasst hätte. Die ambitionierten Jungs aus Solingen boten eine Mischung aus Indie, Rock und Pop – nicht nur äußerlich mit zwei Frontmännern stark an Mando Diao angelehnt, ein bisschen von den Hives, ein bisschen Franz Ferdinand – irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich das alles schon einmal gehört hatte und insgesamt zerbrach mein Interesse dann daran, dass mir zwischen all diesen mehr oder weniger klar heraus hörbaren Einflüssen einfach der eigene Stil fehlte. Böse gesagt, wenn auch nicht so böse gemeint – eher „stets bemüht“, als große Überraschung. Aber bei so jungen Bands, wie den Blackberries darf man darauf hoffen, dass sie in den nächsten Jahren hoffentlich ihren eigenen Stil klarer ausprägen werden.
So mittelmäßig wie der Abend bereits begonnen hatte, ging es dann auch über weite Strecken weiter. Souverän stylish in der Mehrzahl in Lederjacken gehüllt, eröffneten die Pigeon Detectives ihr Set mit einem soliden Ohrwurm-Garanten: „I Won't Come Back“ - funktionierte super, alle tanzen, Mini-Pogo vor der Bühne, alles soweit gut.
Die Tatsache, dass Frontmann Matt Bowman eine Rampensau par excellence ist, kann man kaum als Kritikpunkt anführen, allerdings war es nach einigen Songs einfach anstrengend, da die Grenze zwischen unterhaltsamen Ansagen, kleinen Scherzen und nerviger Selbstdarstellung einfach häufig nicht mehr erkennbar war. So kann es ja ganz nett sein, wenn man ein Mädchen zum Tanzen auf die Bühne bittet, aber dann selbst etwas überfordert ist, wenn diese junge Dame tatsächlich mit einem tanzt und nicht nur Bilder schießt – bei Matt aber wirkte der Umgang mit dem Publikum seltsam hölzern, vermutlich weil er so krampfhaft versuchte machohaft-souverän zu wirken. Auch anstrengend, dass ständige krampfhafte Hin-und-Her-Gespringe um des Gespringes willen, sowie Wasser für den reinen – sagen wir mal mangelhaften – Showeffekt über sich selbst und das Publikum schütten. Das das Publikum zu großen Teilen damit auf Dauer überfordert war, zeigte sich am Sicherheitsabstand, der zur Bühne eingehalten wurde, auch wenn Matt mehrfach in feinstem Northern Accent darum bat doch ein wenig näher zu kommen.
Viel ist mir vom Set leider nicht als herausragend in Erinnerung geblieben, was vermutlich auch daran liegen mag, dass sich viele Songs sehr ähneln und vom Aufbau her sehr klassisch Rock'n'Roll oder eben auch einfach relativ simpel sind. Trotzdem okay bis gut waren vor allem die Lieder des aktuellen Albums, wie z.b. „Animal“ und „I Don't Mind“ - penetrante Ohrwürmer, bestimmt total super, wenn man einen im Tee hat – für mich persönlich auf Dauer trotzdem nicht der Bringer und das trotz des charmanten britischen Englischs. Das es einigen anderen Anwesenden ähnlich zu gehen schien, zeigte sich daran, dass zwar während des Konzerts vereinzelt von offensichtlich angeheiterten Menschen wild getanzt wurde, dann aber doch nur eher aus Anstand und höflich zurückhaltend eine Zugabe erbeten wurde und nicht unbedingt, weil man wirklich noch mehr hören wollte.
Meine Begleitung und ich wurden an diesem Freitagabend sehr früh wieder in die Frankfurter Nacht entlassen. Es blieben einerseits diese simplen und sehr penetranten Ohrwürmer („I Won't Come Back“ vor allem!), die auf Dauer nur bedingt gute Laune machen und andererseits auch das Gefühl, dass etwas fehlte – nämlich das gewisse Etwas. Vermutlich wäre ich begeisterter gewesen, wenn ich mir klischeehaft britisch vor dem Auftritt ein paar Pints reingezogen hätte, da ich aber im Besitz meiner vollen Sinne war, rissen mich die Pigeon Detectives leider nicht vom Hocker. Um es theatralisch-neumodisch auf den Punkt zu bringen: eine Performance, die mir im wahrsten Sinne des Wortes nicht einmal ein Facebook-Like wert gewesen wäre/ist. Schade, denn den Bandnamen finde ich immer noch super.
Setlist, The Pigeon Detectives, Nachtleben Frankfurt, 17.05.2013:
01: I Won't Come Back
02: I Found Out
03: What Can I Say
04: Emergency
05: I Don't Mind
06: Romantic Type
07: Done In Secret
08: Day & Month
09: Say It Like You Mean It
10: Animal
11: Go At It Completely
12: Everybody Wants Me
13: Take Her Back
14: Hold Your Gaze (Z)
15: I'm Not Sorry (Z)
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