Konzert: Barbara Carlotti
Ort: Virgin Megastore Barbès, Paris (Showcase)
Datum: 17.04.2008, 18 Uhr 30
Konzertdauer: ca.40 Minuten
Zuschauer: ca. 100
Diese Frau würde ich glatt heiraten, wenn ich nicht schwul wäre!
Diesen Satz hat ein französischer Konzertgänger- Freund vom Stapel gelassen, nachdem er sich während des Festivals des Inrocks ausgiebig mit Barbara unterhalten hatte. Die blonde Sängerin war wie wir Zeuge des Konzerts des Kanadiers Patrick Watson in der Boule Noire gewesen und plauderte hinterher noch mit uns vor dem Ausgang. Eine reizende Person, in der Tat. Sehr natürlich und nett, vollkommen unkompliziert.
Fast hätte ich Barbara Carlotti auch schon einmal live erlebt, denn sie trat bei einem Konzert der Magic Numbers im Vorprogramm auf, bei dem ich auch dabei war, aber leider zu spät erschien. In der Zwischenzeit hat die Französin mit den korsischen Wurzeln (daher der italienisch klingende Name) ein zweites Album fertiggestellt und mich damit spontan in helle Begeisterung versetzt. Hach, diese Stimme, so rein, so klar! Wie ein Vogel! Und dann diese herrlich beschwingten Kompositionen, selten habe ich mich so schnell in eine Album verliebt. Ach, was sage ich da, total verknallt bin ich! In das Album und die Frau! Jedes Lied auf L'Idéal ist eine Wucht, vor allem das Titelstück. Wenn man Barbara Carlotti singen hört, weiß man warum französisch nach wie vor als die schönste Sprache der Welt gilt. Wunderbar die Aussprache, umwerfend charmant und so leicht wie eine Sommerbriese.
Schwärme ich etwa zu viel? Aber, was soll ich tun, so ist das nun einmal mit einem sogenannten "Coup de Coeur", wie die Franzosen so schön sagen. Das Herz spricht und der Verstand setzt aus, ein schönes Gefühl, spontan und bedingungslos.
So war also meine Gefühlslage, bevor ich Barbara Carlotti zum ersten Mal live gesehen habe. Wie würde ich hinterher urteilen? Würde ich vielleicht enttäuscht werden?
Zunächst einmal mußte ich zum Ort des Geschehens kommen. Und das war in diesem Falle der CD-Laden Virgin Megastore in Barbès im recht schmuddeligen und armen 18. Arondissement von Paris. In der U-Bahn war es eklig voll, schwitzende Leiber drückten sich aneinander und unfreiwillig bekam man den schlechten Atem seines Nachbarn zu riechen. Auch in Barbès selbst miefte es ziemlich, der Geruch gerösteter Kastanien vermischte sich mit Autoabgasen und dem beißenden Gestank von Urin und Hundekacke.
All dies war aber sofort vergessen, als ich im Virgin - Megastore ankam und mir gleich beim Eintreten der traumhaft schöne Gesang von Barbara ins Ohr drang. Sie fing mit altem Songmaterial vom ersten Album "Les Lys Brisés" an, welches auch mit Verspätung in Deutschland erschienen ist. "Cannes" und "Charlie The Model" waren die gespielten Titel und ich kam auf Anhieb in Stimmung. Mademoiselle Carlotti wirkte sehr entspannt, lachte häufig, bewegte sich lasziv und entzückte mich mit ihrem Augenaufschlag und dem leichten Schlafzimmerblick. Keine Frage, die Frau hat Charisma! Da fielen die Herren, die sie an Bass, Gitarre, Keyboard und Schlagzeug begleiteten fast gar nicht auf, obwohl der hochgeschossene Gitarrist wohl auch schon Lieder für die 34 jährige Französin geschrieben hat.
Eine besonders witzige Anekdote erzählte Barbara, um den Titel "Mademoiselle Oppossum" einzuläuten. Sie habe einmal in England im Daily Mirror die Geschichte eines Briten (Lord Duncan) gelesen, der auf mysteriöse Weise verschollen sei und Jahre später mit einem Oppossum (schreibt man das so?) im Arm in Australien wieder aufgetaucht ist. Leider war ich kurz unaufmerksam und habe nicht alles verstanden, was sie sonst so dazu erklärt hat, es war aber hochkomisch und der Titel ist auch sehr stark. Er leitete ein, in die Serie von neuen Liedern des Albums L'Idéal, die jetzt kommen sollte. Barbara singt darauf fast ausschließlich französisch, aber mitunter gibt es auch englische Chansons wie z.B. "Kisses, Kisses", bei dem ihr Akzent sehr charmant wirkt. Aber sie brachte sogar noch einen zweiten Titel in der Sprache Shakespeares und zwar "It Must Be Love", das durch die britische Kultband Madness bekannt wurde, aber eigentlich wohl von Labbi Siffre stammt. In der Version von Carlotti war das definitiv ein Highlight. Britischer Ska meets französischen Charme, herrlich!
So musizierten Barbara und Band schließlich großzügige vierzig Minuten und beglückten mich und die anderen Zuschauer am Ende noch mit der Single "Idéal" bei dem ich munter mitwippte!
Fabuleux! Merci Barbara!
Setlist Barbara Carlotti, Virgin Megastore, Barbès, Paris:
01: Cannes
02: Charlie The Model
03: Changement de Saison
04: Mademoiselle Oppossum
05: La Lettre
06: Vous Dansiez
07: Le Chant des Sirènes
08: It Must Be Love ( Labbi Siffre Cover/Madness)
09: Ici
10: Kisses
11: L'Idéal
Ort: Virgin Megastore Barbès, Paris (Showcase)
Datum: 17.04.2008, 18 Uhr 30
Konzertdauer: ca.40 Minuten
Zuschauer: ca. 100
Diese Frau würde ich glatt heiraten, wenn ich nicht schwul wäre!
Diesen Satz hat ein französischer Konzertgänger- Freund vom Stapel gelassen, nachdem er sich während des Festivals des Inrocks ausgiebig mit Barbara unterhalten hatte. Die blonde Sängerin war wie wir Zeuge des Konzerts des Kanadiers Patrick Watson in der Boule Noire gewesen und plauderte hinterher noch mit uns vor dem Ausgang. Eine reizende Person, in der Tat. Sehr natürlich und nett, vollkommen unkompliziert.
Fast hätte ich Barbara Carlotti auch schon einmal live erlebt, denn sie trat bei einem Konzert der Magic Numbers im Vorprogramm auf, bei dem ich auch dabei war, aber leider zu spät erschien. In der Zwischenzeit hat die Französin mit den korsischen Wurzeln (daher der italienisch klingende Name) ein zweites Album fertiggestellt und mich damit spontan in helle Begeisterung versetzt. Hach, diese Stimme, so rein, so klar! Wie ein Vogel! Und dann diese herrlich beschwingten Kompositionen, selten habe ich mich so schnell in eine Album verliebt. Ach, was sage ich da, total verknallt bin ich! In das Album und die Frau! Jedes Lied auf L'Idéal ist eine Wucht, vor allem das Titelstück. Wenn man Barbara Carlotti singen hört, weiß man warum französisch nach wie vor als die schönste Sprache der Welt gilt. Wunderbar die Aussprache, umwerfend charmant und so leicht wie eine Sommerbriese.
Schwärme ich etwa zu viel? Aber, was soll ich tun, so ist das nun einmal mit einem sogenannten "Coup de Coeur", wie die Franzosen so schön sagen. Das Herz spricht und der Verstand setzt aus, ein schönes Gefühl, spontan und bedingungslos.
So war also meine Gefühlslage, bevor ich Barbara Carlotti zum ersten Mal live gesehen habe. Wie würde ich hinterher urteilen? Würde ich vielleicht enttäuscht werden?
Zunächst einmal mußte ich zum Ort des Geschehens kommen. Und das war in diesem Falle der CD-Laden Virgin Megastore in Barbès im recht schmuddeligen und armen 18. Arondissement von Paris. In der U-Bahn war es eklig voll, schwitzende Leiber drückten sich aneinander und unfreiwillig bekam man den schlechten Atem seines Nachbarn zu riechen. Auch in Barbès selbst miefte es ziemlich, der Geruch gerösteter Kastanien vermischte sich mit Autoabgasen und dem beißenden Gestank von Urin und Hundekacke.
All dies war aber sofort vergessen, als ich im Virgin - Megastore ankam und mir gleich beim Eintreten der traumhaft schöne Gesang von Barbara ins Ohr drang. Sie fing mit altem Songmaterial vom ersten Album "Les Lys Brisés" an, welches auch mit Verspätung in Deutschland erschienen ist. "Cannes" und "Charlie The Model" waren die gespielten Titel und ich kam auf Anhieb in Stimmung. Mademoiselle Carlotti wirkte sehr entspannt, lachte häufig, bewegte sich lasziv und entzückte mich mit ihrem Augenaufschlag und dem leichten Schlafzimmerblick. Keine Frage, die Frau hat Charisma! Da fielen die Herren, die sie an Bass, Gitarre, Keyboard und Schlagzeug begleiteten fast gar nicht auf, obwohl der hochgeschossene Gitarrist wohl auch schon Lieder für die 34 jährige Französin geschrieben hat.
Eine besonders witzige Anekdote erzählte Barbara, um den Titel "Mademoiselle Oppossum" einzuläuten. Sie habe einmal in England im Daily Mirror die Geschichte eines Briten (Lord Duncan) gelesen, der auf mysteriöse Weise verschollen sei und Jahre später mit einem Oppossum (schreibt man das so?) im Arm in Australien wieder aufgetaucht ist. Leider war ich kurz unaufmerksam und habe nicht alles verstanden, was sie sonst so dazu erklärt hat, es war aber hochkomisch und der Titel ist auch sehr stark. Er leitete ein, in die Serie von neuen Liedern des Albums L'Idéal, die jetzt kommen sollte. Barbara singt darauf fast ausschließlich französisch, aber mitunter gibt es auch englische Chansons wie z.B. "Kisses, Kisses", bei dem ihr Akzent sehr charmant wirkt. Aber sie brachte sogar noch einen zweiten Titel in der Sprache Shakespeares und zwar "It Must Be Love", das durch die britische Kultband Madness bekannt wurde, aber eigentlich wohl von Labbi Siffre stammt. In der Version von Carlotti war das definitiv ein Highlight. Britischer Ska meets französischen Charme, herrlich!
So musizierten Barbara und Band schließlich großzügige vierzig Minuten und beglückten mich und die anderen Zuschauer am Ende noch mit der Single "Idéal" bei dem ich munter mitwippte!
Fabuleux! Merci Barbara!
Setlist Barbara Carlotti, Virgin Megastore, Barbès, Paris:
01: Cannes
02: Charlie The Model
03: Changement de Saison
04: Mademoiselle Oppossum
05: La Lettre
06: Vous Dansiez
07: Le Chant des Sirènes
08: It Must Be Love ( Labbi Siffre Cover/Madness)
09: Ici
10: Kisses
11: L'Idéal
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen