Konzert: Rooney
Ort: Luxor, Köln
Datum: 17.04.2008
Zuschauer: randvoll (der Saal)
Konzertdauer: 85 min.
Wayne Rooney von Manchester United ist zweifelsfrei einer der großartigsten Fußballspieler unserer Zeit. Der Namensgeber der amerikanischen Indie-Band Rooney ist allerdings noch eine Nummer toller, es ist Ed Rooney, der Direktor der Schule von Ferris Bueller. "Wer weiß es? Wer weiß es? Die Klasse? Die Klasse?" Ich liebe diesen Film.
Den beiden kalifornischen Highschoolkumpels Robert Schwartzman und Taylor Locke ging das offenbar ähnlich bei der Gründung ihrer Band. Vielleicht ist Robert aber auch verwandt mit Jeffrey Jones, dem Darsteller des fiesen Schuldirektors, der Rooney Sänger entstammt nämlich einer sehr künstlerischen Familie. Sophia Copolla und Nicolas Cage sind Cousine und Cousin und Francis Ford Coppola Roberts Onkel. Seine Mutter Talia ist schließlich Adrian Balboa, was den Sänger zu Rockys Stiefsohn macht. Daß in einer solchen Künstlerfamilie auch die Kinder Talent abbekommen haben, verwundert nicht sonderlich. Robert Schwartzman hat sich zunächst als Schauspieler betätigt (und unter anderem in Cousine Sophias Film "The Virgin Suicides" mitgespielt), um dann aber den Musikweg einzuschlagen.
Hier wurden Rooney einem größeren Publikum durch ihren Radiohit "When did your heart go missing?" bekannt. Die aktuelle Single "Are you afraid?" hatte ich ein paarmal im Radio gehört, sehr viel mehr kannte ich von den Kalifornier - muß ich gestehen - bisher aber nicht.
Das Luxor war knackig voll, als um acht der (lokale) Support auf die Bühne kam. Bei lastfm hatte ich vorher gelesen, daß dieser Rafael Weber zuletzt wohl bei einigen anderen Bands Vorgruppe war und keine große Freude ausgelöst hatte. Das erste Lied "Saara" klang, als sei es eine deutsche Coverversion von "Repeated offender" von den Rifles, der Rest plätscherte so dahin. Die Musik der Band aus Hamm kam aber sonst wohl recht gut an, vielleicht lag es aber auch an der Vorfreude im Saal, daß die Stimmung von Beginn an gut war. Bei mir hat Rafael Weber keinen Eindruck hinterlassen, weder positiv noch negativ. Wobei... Merkwürdig fand ich schon, daß der Sänger bei allen Ansagen ausschließlich in der ersten Person Singular sprach "Das nächste Lied, das ich spiele", "jetzt kommt meine aktuelle Single"... Vielleicht hat da der Support von Mando Diao nicht gut getan...
Den beiden kalifornischen Highschoolkumpels Robert Schwartzman und Taylor Locke ging das offenbar ähnlich bei der Gründung ihrer Band. Vielleicht ist Robert aber auch verwandt mit Jeffrey Jones, dem Darsteller des fiesen Schuldirektors, der Rooney Sänger entstammt nämlich einer sehr künstlerischen Familie. Sophia Copolla und Nicolas Cage sind Cousine und Cousin und Francis Ford Coppola Roberts Onkel. Seine Mutter Talia ist schließlich Adrian Balboa, was den Sänger zu Rockys Stiefsohn macht. Daß in einer solchen Künstlerfamilie auch die Kinder Talent abbekommen haben, verwundert nicht sonderlich. Robert Schwartzman hat sich zunächst als Schauspieler betätigt (und unter anderem in Cousine Sophias Film "The Virgin Suicides" mitgespielt), um dann aber den Musikweg einzuschlagen.
Hier wurden Rooney einem größeren Publikum durch ihren Radiohit "When did your heart go missing?" bekannt. Die aktuelle Single "Are you afraid?" hatte ich ein paarmal im Radio gehört, sehr viel mehr kannte ich von den Kalifornier - muß ich gestehen - bisher aber nicht.
Das Luxor war knackig voll, als um acht der (lokale) Support auf die Bühne kam. Bei lastfm hatte ich vorher gelesen, daß dieser Rafael Weber zuletzt wohl bei einigen anderen Bands Vorgruppe war und keine große Freude ausgelöst hatte. Das erste Lied "Saara" klang, als sei es eine deutsche Coverversion von "Repeated offender" von den Rifles, der Rest plätscherte so dahin. Die Musik der Band aus Hamm kam aber sonst wohl recht gut an, vielleicht lag es aber auch an der Vorfreude im Saal, daß die Stimmung von Beginn an gut war. Bei mir hat Rafael Weber keinen Eindruck hinterlassen, weder positiv noch negativ. Wobei... Merkwürdig fand ich schon, daß der Sänger bei allen Ansagen ausschließlich in der ersten Person Singular sprach "Das nächste Lied, das ich spiele", "jetzt kommt meine aktuelle Single"... Vielleicht hat da der Support von Mando Diao nicht gut getan...
Setlist Rafael Weber, Luxor, Köln:
01: Saara
02: Warum?
03: Weit weg
04: Du und Deine neuen Freunde
05: Kaffee oder Tee
06: Therapie
07: Es tut mir leid
08: Was Du noch nicht weißt
Schon während der Vorgruppe war das Luxor knackig voll. Im Hintergrund der Bühne war das Bandlogo befestigt, der kalifornische Wappenbär mit dem Schriftzug "Rooney". Die dazugehörenden Musiker erschienen pünktlich um zehn. Rooney sind neben Robert (Gesang, Gitarre) und Taylor (Gitarre), Keyboarder Louie Stephens, Schlagzeuger Ned Brower (der auch Schauspieler ist und in Dawsons Creek mitgespielt hat) sowie der baumlange und extrem coole Bassist Matthew Winter, der während des kompletten Konzerts eine riesige Sonnenbrille trug.
Daß Rooney keinen seichten Radiopop spielen würden, war sofort klar. Die Band begann nämlich sofort richtig rockig. Nach ihrem Verständnis machen die fünf aus Kalifornien Indierock bzw. Old School Rock'n'Roll und der kam richtig zackig daher. Für mich war das eine gelungene Gratwanderung zwischen eigentlich popigen Melodien, die mit vielen überhaupt nicht popigen Gitarren verpackt sind, Strokes in Dur. Vielleicht haben die New Yorker um Julian Casablancas Rooney deshalb als Support mit auf Tour genommen.
Das erste Stück des Abends war "Don't come around again" vom der im September erchienenen zweiten Platte der Band. Bis zu diesem Nachfolger von "Rooney" aus dem Jahr 2003 hatten Robert und Kollegen mehrere Anläufe gestartet, eine zweite Platte zu produzieren. Nach einem Labelwechsel gelang dies schließlich im vergangenen Jahr. Das erste mir bekannte Lied war "Blueside" vom Debütalbum. Robert hatte den Song ursprünglich für den Soundtrack des Films "Plötzlich Prinzessin" (aber daher kenne ich das Lied nicht, habe den Film nie gesehen, Oliver!) geschrieben, in dem er mitgespielt hat. Das war schon eine Menge Hollywood gestern in Köln...
Auch wenn ich vorher gedacht hätte, daß der Sound, weil eben deutlich härter und lauter als im Radio, die Zuschauer, die Rooney noch nicht live erlebt haben, verschrecken würde, war das Gegenteil der Fall, die Stimmung war irre. Die Leute waren enorm textsicher und sangen von A bis Z mit.
Daß Robert ordentliches Entertainer-Talent hat, war unverkennbar. Er nutzte die beiden seitlichen Boxen des Luxor oft für Ausflüge zum Publikum, klatschte die Leute in der ersten Reihe ab, animierte zum Mitsingen, das war großes Kino (und das ein schlechter Wortwitz).
Wahnsinnig gut kam die aktuelle Single "Are you afraid?" an, die ziemlich weit am Anfang gespielt wurde. Aber es war eigentlich ohnehin durchgängig gute Stimmung. Etwas ruhiger wurde es nur bei den beiden unbekannten Liedern, die nicht von ihnen stammten.
Daß die Band nämlich live gerne Lieder covert, hatte ich auf ihrer Website gelesen. Ich liebe so etwas. Die beiden Cover, die sie heute spielten kannte ich aber nicht, das waren "Moving out" von Billy Joel (dessen größter Fan ich nie war) und "The weight" von The Band. Ich hatte still und heimlich auf etwas Deutsches gehofft. Vielleicht machen sie das dann bei ihrem Auftritt bei Rock am Ring und Rock im Park.*
Nach kurzweiligen 80 Minuten beendeten die beiden Hits "I'm shakin'" und "When did your heart go missing?" den regulären Part des Konzerts, bevor mit der Zugabe "Simply because" der letzte Song des Abends gespielt wurde. Auch "When did your heart go missing?" überraschte mich, denn es klang durch die rockigere Form deutlich härter als auf Platte bzw. im Radio. Robert und Taylor hatten mir vorher verraten, daß sie nicht wegen ihres Erfolgs mit dem Song in eine Pop-Schublade gesteckt werden wollen. Sie verstehen sich als Rockband, die über solch einen Erfolg mehr (neue) Leute für ihre Musik begeistern wollen. Das merkte man dem Abend und speziell "When did your heart go missing?" vollkommen an.
Ich bin ganz sicher, daß auch bei Rock am Ring sehr viele Rooney für sich entdecken werden, die dieser "soften" Band gar nicht zutrauen, richtig zu rocken.
Daß Rooney keinen seichten Radiopop spielen würden, war sofort klar. Die Band begann nämlich sofort richtig rockig. Nach ihrem Verständnis machen die fünf aus Kalifornien Indierock bzw. Old School Rock'n'Roll und der kam richtig zackig daher. Für mich war das eine gelungene Gratwanderung zwischen eigentlich popigen Melodien, die mit vielen überhaupt nicht popigen Gitarren verpackt sind, Strokes in Dur. Vielleicht haben die New Yorker um Julian Casablancas Rooney deshalb als Support mit auf Tour genommen.
Das erste Stück des Abends war "Don't come around again" vom der im September erchienenen zweiten Platte der Band. Bis zu diesem Nachfolger von "Rooney" aus dem Jahr 2003 hatten Robert und Kollegen mehrere Anläufe gestartet, eine zweite Platte zu produzieren. Nach einem Labelwechsel gelang dies schließlich im vergangenen Jahr. Das erste mir bekannte Lied war "Blueside" vom Debütalbum. Robert hatte den Song ursprünglich für den Soundtrack des Films "Plötzlich Prinzessin" (aber daher kenne ich das Lied nicht, habe den Film nie gesehen, Oliver!) geschrieben, in dem er mitgespielt hat. Das war schon eine Menge Hollywood gestern in Köln...
Auch wenn ich vorher gedacht hätte, daß der Sound, weil eben deutlich härter und lauter als im Radio, die Zuschauer, die Rooney noch nicht live erlebt haben, verschrecken würde, war das Gegenteil der Fall, die Stimmung war irre. Die Leute waren enorm textsicher und sangen von A bis Z mit.
Daß Robert ordentliches Entertainer-Talent hat, war unverkennbar. Er nutzte die beiden seitlichen Boxen des Luxor oft für Ausflüge zum Publikum, klatschte die Leute in der ersten Reihe ab, animierte zum Mitsingen, das war großes Kino (und das ein schlechter Wortwitz).
Wahnsinnig gut kam die aktuelle Single "Are you afraid?" an, die ziemlich weit am Anfang gespielt wurde. Aber es war eigentlich ohnehin durchgängig gute Stimmung. Etwas ruhiger wurde es nur bei den beiden unbekannten Liedern, die nicht von ihnen stammten.
Daß die Band nämlich live gerne Lieder covert, hatte ich auf ihrer Website gelesen. Ich liebe so etwas. Die beiden Cover, die sie heute spielten kannte ich aber nicht, das waren "Moving out" von Billy Joel (dessen größter Fan ich nie war) und "The weight" von The Band. Ich hatte still und heimlich auf etwas Deutsches gehofft. Vielleicht machen sie das dann bei ihrem Auftritt bei Rock am Ring und Rock im Park.*
Nach kurzweiligen 80 Minuten beendeten die beiden Hits "I'm shakin'" und "When did your heart go missing?" den regulären Part des Konzerts, bevor mit der Zugabe "Simply because" der letzte Song des Abends gespielt wurde. Auch "When did your heart go missing?" überraschte mich, denn es klang durch die rockigere Form deutlich härter als auf Platte bzw. im Radio. Robert und Taylor hatten mir vorher verraten, daß sie nicht wegen ihres Erfolgs mit dem Song in eine Pop-Schublade gesteckt werden wollen. Sie verstehen sich als Rockband, die über solch einen Erfolg mehr (neue) Leute für ihre Musik begeistern wollen. Das merkte man dem Abend und speziell "When did your heart go missing?" vollkommen an.
Ich bin ganz sicher, daß auch bei Rock am Ring sehr viele Rooney für sich entdecken werden, die dieser "soften" Band gar nicht zutrauen, richtig zu rocken.
Setlist Rooney, Luxor, Köln:
01: Don't come around again
02: Blueside
03: Calling the world
04: Are you afraid?
05: Love me or leave me
06: Paralyzed
07: Moving out (Billy Joel Cover)
08: All in your head
09: Sorry sorry
10: I should've been after you
11: The weight (The Band Cover)
12: If it were up to me
13: Daisy Duke
14: I'm shakin'
15: When did your heart go missing?
16: Simply because (Z)
Links:
- Interview mit Robert und Taylor von Rooney
- mehr Fotos
* Sollten Rooney bei Rock am Ring irgendetwas von den Scorpions covern, möchte ich mich hiermit dafür explizit entschuldigen!
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