Montag, 27. Juli 2009

The Wind Whistles & Entertainment For The Braindead, Oliver Peel Session # 11, 26.07.09

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Konzert: The Wind Whistles & Entertainment For The Braindead
Ort: nicht weit von Köln, Oliver Peel Session # 11
Datum: 26.07.2009
Dauer: The Wind Whistles 55 min, Entertainment For The Braindead gut 65 min


Irgendwann kommt man in ein Alter, in dem Geburtstage lästig werden. Wenn man sie allerdings wie mein Mitblogger Oliver gestaltet, würde ich gerne jede Woche ein Jahr älter...

Zu einer geburtstaglichen Session waren nicht nur das fabelhafte Projekt
Entertainment For The Braindead von Julia Kotowski aus Köln, über das wir hier schon mehrfach und voller Überzeugung geschwärmt hatten, sondern auch die vorzüglichen The Wind Whistles aus Vancouver gekommen. EFTB und Wind Whistles sind Labelkollegen bei aaahh-records, einem Netlabel, dessen Slogan "nice and free music" ist. aaahh-records vertreibt die Musik seiner Künstler über Creative Common Lizenzen, das heißt, wer sich für die Platten der aaahh Bands interessiert, kann sie beim Label gratis runterladen - aber dazu später mehr.

Beide Bands waren am Samstag in Köln aufgetreten
(Bericht folgt), so daß sich die Möglichkeit ergab, diese exquisite Mischung zu einer kleinen Session einzuladen. Von Entertainment For The Braindead muß mich niemand mehr überzeugen. Zweimal hatte ich die Kölnerin vorher sehen dürfen und mich jeweils gefragt, warum sie noch nicht einem viel größeren Publikum bekannt ist. Die Wind Whistles aus Vancouver hatte ich dagegen noch nicht gehört. Erst unmittelbar vor ihrer Ankunft spielte Oliver mir ein paar Titel ihrer aktuellen CD Animals are people too vor, die mir genügten, um hin und weg zu sein. Nicht nur die CD selbst sieht wundervoll twee aus, auch die beiden Stücke, die Oliver mir vorspielte, klangen nach C86 und allerfeinstem Twee-Pop.

Liza und Tom, das Duo, das hinter den Wind Whistles steckt, brachte akustischen Bass und akustische Gitarre mit. Obwohl beide (wie jeder anständige Kanadier) in
einigen anderen Bands spielen oder gespielt haben, die allesamt laut und härter sind, spielten Liza und Tom als Wind Whistles ganz wundervolle akustische Folk-Pop Lieder. Ohne Mikro und nur mit Bassverstärker hätte das sicher auch schrecklich schiefgehen können. Beide verstehen aber etwas von ihrer Kunst und haben tolle Stimmen, die ganz perfekt harmonieren - es war hinreißend! Tom singt Leadstimme und Liza steigt meist kanonartig in die Stücke ein. Dadurch entstehen ganz ausgezeichnete Harmonien. Mein Gott, machte das Spaß, den Kanadiern zuzuhören! Denn es stimmte wirklich alles, die wunderschönen Melodien, die harmonischen Stimmen mit dem tollen kanadischen Akzent... Perfekt!

"Sollen wir eher längere oder kürzere Lieder spielen? Die Stücke von unserer neuen Platte sind alle so zwei Minuten lang, die älteren
dreieinhalb?" Wir wollten beides, also spielten die Wind Whistles eine bunte Mischung aus beiden Veröffentlichungen. Schwer zu sagen, was mir am besten gefiel... Sicher waren Gold fever und Communication's dead und Judo ("das ist ein Lied über Karate, obwohl es 'Judo' heißt") besonders großartig. Aber welcher Titel war das nicht... Über meinen Wind Whistles Liebling muß ich nachdenken. Glücklicherweise kann ich die Band in drei Wochen in Frankfurt wiedersehen (ihr auch! siehe unten).

Nach einer knappen Stunde beendete das fabelhafte Duo sein Programm mit einer Zugabe von ihrem Secret Album. Das Konzept hinter dieser Platte ist charmant. Da Tom und Liza ihre beiden regulären Platten zum freien Download zur Verfügung stellen (und damit nichts an ihrer Musik verdienen), wollten sie einen Anreiz für diejenigen schaffen, die sie durch Plattenkäufe unterstützen. Das geheime Album bekommt, wer 8 € spendet; bei der Qualität der nicht-geheimen Alben ein sicherer Deal für uns Hörer!

Setlist The Wind Whistles, Konzerttagebuch-Session:

01: Turtle
02: Jim & Ruth
03: Communication's dead
04: Judo
05: House for a mouse
06: Gold fever
07: Making your own stuff
08: Somedays
09: Happy birthday
10: Coming back
11: Art and work
12: Good friends won't rip you off

13: Ottoman's march (Z)

Entertainment For The Braindead-Julia hatte mehr Equipment als ihre kanadischen Labelmates dabei. Ihre Lieder kann man in zwei Kategorien zusammenfassen; akustische und geloopte Stücke. Über das Loopen von Instrumenten hatten wir bei meiner zweiten Lieblingsband des Jahres, Dear Reader aus Südafrika, auch schon mehrfach geschrieben; über diesen riesengroßen Charme, den sich scheibchenweise aufbauende Songs mit sich bringen. Julia beherrscht diese Kunst meisterhaft! Durch
diese Technik baut sie Lieder mit so vielen Instrumenten auf, daß man nicht ansatzweise darauf käme, daß eine einzelne Person diese komplexen Titel spielt - bis man das einmal live erlebt hat.

Heute war alles ein wenig anders. Julia hatte angekündigt, halbakustisch zu spielen, eine Premiere außerhalb ihres Proberaums. Der Beginn war aber ohnehin eines ihrer rein akustischen Lieder, It flew away, das es mir schon bei den beiden anderen Auftritten, die ich gesehen habe, sehr angetan hat.

Mit Resolutions folgte der erste Multi-Instrument-Song, dessen Grundmelodie Julia erst einspielte, aufnahm und dann wiederholen ließ, während sie mit Gitarre und Flöte weitere Melodieteile spielte. Man ist also als Zuschauer live dabei, wie ein Titel entsteht - einfach großartig! Wer sich das nicht vorstellen kann (das könnte ich wegen meiner hervorragenden Beschreibung verstehen), sollte sich gefälligst Entertainment For The Braindead schnellstmöglich ansehen!

Aber es ist nicht die Art, wie Julia vorträgt, die den Reiz ihrer Musik ausmacht. Sie ist sicher wichtiger Bestandteil. Auch dröge Stücke könnten vermutlich kreativ gespielt sehenswert sein. Die Stücke der Kölnerin sind aber eben auch extrem hörenswert
und wirklich exzellent! Kein Wunder, daß die Künstlerin bei allen Gelegenheiten, die ich erlebt habe, ausführlich gefeiert wurde, sei es im kleinen Rahmen wie gestern, in der Vorstadtprinzessin vor einiger Indieprominenz oder im Gebäude 9 vor Fachpublikum der Cologne Commons Messe.

Einige Stücke seien mit dem abgespeckten Bühnensetup (nunja, wo schon keine Bühne ist...) echte Experimente, warnte uns Julia. Maybe zum Beispiel bot sie uns sicher und abgespeckt oder voll und riskant an. Wir waren experimentierfreudig ...und Maybe brillant!

Auch Teil zwei des Abends ging viel zu schnell vorüber! Denn auch Julias Set war durchgehend großartig, egal ob akustisch, geloopt, traurig, gecovert (One great city von den Weakerthans) oder fröhlich, wie ihre Zugabe ("mein fröhliches Lied!"), es war begeisternd!

Tausend Dank für diesen perfekten Konzertabend, Julia, Liza und Tom!

Setlist Entertainment For The Braindead, Konzerttagebuch-Session:

01: It flew away
02: Resolutions
03: What you get
04: A-String
05: Will you miss me*
06: Maybe
07: Cracks
08: One great city (The Weakerthans Cover)
09: Coming home
10: Weightless & innocent*
11: Animals

12: ?? (Z)

Links:

- Entertainment For The Braindead & The Wind Whistles im Kölner Limes
- EFTB vergangene Woche in der Vorstadtprinzessin
- und beim Cologne Commons Festival im Gebäude 9
- und schließlich im Rahmen einer Oliver Peel Session in Paris

Tourtermine The Wind Whistles:

28.07.2009, Akkoestisch Podium w/ Paper Tiger, Gorichem
31.07.2009, Willemeen, Arnhem
01.08.2009, House Concert, Stuttgart
07.08.2009, LaCatrina, Zurich
11.08.2009, Clubkeller, Frankfurt

Konzerttermin(e) Entertainment For The Braindead:

06.09.2009, Solingen, Cobra w/ Halo of Pendor

* einige der neuen Lieder haben noch Arbeitstitel



Sonntag, 26. Juli 2009

Entertainment For The Braindead & The Wind Whistles, Köln, 25.07.09

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Konzert: Entertainment For The Braindead & The Wind Whistles

Ort: Limes, Köln
Datum: 25.07.2009
Zuschauer: ca. 60-70
Konzertdauer: EFTB ca. 30 Minuten, The Wind Whistles etwa 60 Minuten


Der selbsternannte King of Blog (Augenzwinker) diesmal nicht in Pariser Spekulunken, sondern in Mühlheimer Kneipen unterwegs, um die beiden Top Acts des wunderbaren Netlables aaahh- Recors unter die Lupe zu nehmen. Julia Kotowski aka Entermainment For The Braindead hat mir sogar das abschließende The Cure Cover Lullaby gewidmet, worüber ich mich enorm freute, während das tolle kanadische Pärchen von den Wind Whistles eine Stunde lang besten Indie/Rock/Folk mit hohem Charmefaktor bot.

Ein glänzender Konzertabend, von dem ich demnächst gerne mehr berichten möchte...

Achso: Die erwähnten Künstler werden am heutigen 26. Juli eine Oliver Peel Session im Westerwald spielen. Bei Interesse bitte melden. Der King Of Blog feiert Geburtstag.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Entertainment For The Braindead, Köln, 21.07.09

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Konzert: Entertainment For The Braindead
Ort: Vorstadtprinzessin, Köln
Datum: 21.07.2009 (Mondtag)
Zuschauer: ca. 40 beim Konzert (voll)
Dauer: 70 min


Zauberhaft! Dem Reiz der wundervollen Lieder der Kölnerin Julia Kotowski (Entertainment For The Braindead) kann man sich wirklich nicht entziehen. Wie viele Ideen in jedem Stück stecken, ist verblüffend. Am Samstag die nächste Chance, Julia zu sehen (im Kölner Limes), geht hin, es lohnt sich!

Ein wacherer Bericht folgt in Kürze!

Auszüge Setlist Entertainment For The Braindead, Vorstadtprinzessin, Köln:

00: Intro
01: ?
02: It flew away
03: A-String
04: Animals
05: Plea from a cat named Virtute (The Weakerthans Cover)
06: Resolutions
07: ?
08: Cracks
09:
Maybe

10: ? (Z)


Montag, 20. Juli 2009

The Dodos, Nijmegen, 19.07.09

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Konzert: The Dodos
Ort: Valkhof Nijmegen (de affaire Festival)
Datum: 19.07.2009
Zuschauer: regenbedingt wechselhaft viele
Dauer: regenbedingt auf 55 min verkürzt


Obwohl nichts darauf hingewiesen hatte, vor allem die riesige Gewitterwolke am Mittag nicht, daß es den ganzen Tag sonnig und trocken sein würde, hielt sich das Wetter in Nijmegen wacker. Bis zum Auftritt der Dodos... Kurz bevor die Amerikaner auf die Bühne gehen wollten, ging ein heftiger Schauer über dem Festivalpark runter. Da die Hauptbühne ein halbkreisförmiges Vordach hatte, flüchteten alle Zuschauer in die ersten Reihen. Allerding regnete es schräg und genau in die falsche Richtung, und plötzlich knackte es überall über die Boxen. Die Crew wurde hektischer, um die Technik vor größeren Schäden zu schützen.

Währenddessen spielte die Band, die alles beobachtete, mit Handtüchern. Sänger
Meric Long hatte seines noch als Schutz für seine Gitarreneffekte benutzt. Das von Schlagzeuger Logan Kroeber hatte ein großes Loch, das das Handtuch für ihn enorm spannend machte. Er probierte immer wieder aus, wie er sich den Lappen am besten um den Arm wickeln könnte und hatte mächtig viel Spaß damit. Irgendwann rangelten Logan und Vibraphon-Spieler Keaton Snyder mit ihren Handtüchern - großartig!

Während Keaton sich die Zeit auch damit verkürzte, spektakuläre Fingerübungen für sein Instrument zu machen, trommelte Logan auch schon mal auf den Scheinwerfern rum. Die Pause war trotz dieser lustigen kleinen Sachen ähnlich zäh wie meine Einleitung.

Nach einer Dreiviertelstunde endlich das Zeichen, daß es losgehen könnte. Und endlich Gelegenheit, die ungewöhnlichen Instrumente in Aktion zu erleben. Während Sänger Meric nur langweilig Gitarre spielt (er spielt sie schon spannend...), fallen der merkwürdige Schlagzeug Aufbau und das fabelhafte Vibraphon sofort auf.

Logans Schlagzeug kommt ohne Bassdrum aus. Dafür hatte er einige Trommelbecken um sich herum aufgebaut. Der Star war aber der große Glockspiel-Onkel in der Mitte der Bühne. Ein Vibraphon ist ein Schlaginstument, das neben seinen Metallplatten so etwas wie Orgelpfeifen an der Front hat. Und weil ein so aufwendiges und teures Instrument dann nicht einfach so wie ein Kinderglockenspiel bedient wird - das wäre ja Verschwendung - spielt man es meist mit mehr als einem Schlägel (mein Lieblingswort!) pro Hand. Keaton hatte schon seine Trockenübungen mit vier der Klöppel gemacht. Gleich zu Beginn packte der Vibraphonist aber auch noch einen Cellobogen aus und spielte damit die Metallplatten... Sagenhaft! Und als wäre das noch nicht genug, hatte er zusätzlich eine Trommel neben seinem Platz, die er parallel zum Vibraphon bediente, wenn er eine Hand frei hatte. Die Musik musste schon gar nicht mehr gut sein, um daraus ein klasse Konzert zu machen...

Aber sie war es natürlich! Die Kalifornier wurden in Europa mit ihrer Platte Visiter 2008 richtig bekannt.
Das Nachfolgealbum A time to die erscheint (physisch) im September, ist allerdings diese Woche auf der Bandseite schon einmal zu testen, was für altbackene Musikhörer, die keine vorab geleakten Sachen anhören, sehr praktisch ist. Nach ihrer letzten Single Fools kam dann auch schon das erste der neuen Stücke namens The strums. Wie alle Lieder der Dodos klingt das Stück für mich, als hätten Beach Boys und Foals eine Supergroup gegründet; also nach schrammelig interpretierter Hippie-Musik - ein Kompliment übrigens!

Die Musik braucht (wie bei wenigen anderen Bands) jedes einzelne Element bzw. Instrument. Zum einen wäre vieles ohne Merics Stimme viel uncharmanter. Auch sein Gitarrenspiel, das herrliche Untermalen des Vibraphons und die speziell klingenden Trommeln (oft auch am Rand gespielt) sind alle unverzichtbar. Auch wenn ihre Sachen gerne mit Freak oder Psych Folk bezeichnet werden, haben sie nichts Anstrengendes, obwohl es immer wieder herrlich laut wird.

Mit dem dritten Lied (Men) setzte der Regen wieder ein. Glücklicherweise blieben die
fiesen Knackgeräusche aus, die alle elektrischen Geräte in der Regenpause immer wieder gemacht hatten.

Beste Lieder im Set waren für mich Winter, das neue Fables und natürlich Jodi. Schade, schade, daß der Regen (und die Abhängigkeit der beiden Bühnen von einander) ein großes Überziehen nicht zuließ. Das letzte Stück widmeten Meric und der von ihr geblendete Logan der wiederkehrenden Sonne: The ball.

Ich hätte mir gerne mehr von dieser wundervollen Musik angehört! Aber sie kommen ja wieder - im November!

Setlist The Dodos, de affair, Nijmegen:

01: Fools
02: The strums (neu)
03: Men
04: Fables (neu)
05: Jodi
06: Winter
07: Troll Nacht (neu)
08: Paint the rust
09: The ball

Links:

- The Dodos in Paris im vergangenen November
- mehr Fotos von den Dodos in Nijmegen




Bishop Allen, Nijmegen, 19.07.09

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Konzert: Bishop Allen
Ort: Valkhofpark Nijmegen (de affaire Festival)
Datum: 19.07.2009
Zuschauer: weniger als bei den Blood Red Shoes
Dauer: 45 min


Oft ist es ja so, daß die Konzerte besonders lange im Gedächtnis bleiben, bei denen man nicht erwartet hatte, daß sie so gut werden würden. Bishop Allen allerdings hatten bei mir diesen Startvorteil nicht. Dafür mag ich meine beiden Platten der amerikanischen Indiepop-Band zu sehr und habe zu viele gute Konzerteindrücke gelesen. Meine Erwartungshaltung vor der zweiten Band des Tages war also hoch. Sie schaffte es aber dennoch, mich kalt zu erwischen. Daß es so gut werden würde, hatte ich nämlich nicht erwartet.

Bishop Allen sind ein Duo, bestehend aus Justin Rice und Christian Rudder. Live werden sie von weiteren Musikern begleitet. Heute hatten sie einen Bassisten, einen Schlagzeuger und die Multi-Instrumentalistin (für alle tollen Sachen wie Glockenspiel, Melodica...!) Darbie Nowatka dabei.

Die beiden Gitarristen und der Bassist waren in bester amerikanischer Indie-Band-Manier nebeneinander aufgebaut - und sie strahlten um die Wette! Zumindest wirkte das auf mich so, weil die drei Musiker so inbrünstig sangen. Ich fühlte mich sofort an eines der schönsten Konzerte des vergangenen Jahres erinnert, an Okkervil River in Haldern! Richtige Sonnenscheinmusik, die perfekt stimmungsaufhellend wirkte. Und die perfekt zu diesem Festival passte, zu den entspannten Leuten,
der herrlichen Atmosphäre, dem Platz unter den Bäumen und der Sonne.

Bishop Allen wollten die ihnen zugedachten 45 Minuten wohl optimal ausnutzen, sie verschwendeten nämlich keinerlei Zeit auf lange Pausen oder Ansagen. Drei Minuten
Lied und in den Applaus rein das nächste, sehr pragmatisch! Es waren aber nicht irgendwelche dahergelaufenen drei-Minuten-Indieliedchen sondern große Hits, die die Musiker von der Ostküste spielten! Besonders stachen Stücke wie Dimmer, The monitor, Cue the elephants oder The ancient commonsense of things hervor, wahre Hymnen! Ok, ich werde pathetisch. Aber was soll ich sonst über diese brillante Band und ihre Lieder schreiben?

Erstaunlicherweise spielte die aktuelle Platte der Band (mit dem großartigen Titel
Grrr...) eine untergeordnete Rolle. Nur fünf Stücke stammten vom 2009er Album, der Rest von den (anderthalb) Vorgängern und den Monats-EPs (2006 veröffentlichten Bishop Allen jeden Monat eine EP - fabelhaft!).

Lange Rede, kurzer Sinn:* eines der tollsten Konzerte des Jahres einer neuen Lieblingsband!

Setlist Bishop Allen, de affair, Nijmegen:

01: Another wasted night
02: Cue the elephants
03: Oklahoma
04: The monitor
05: Rain
06: Like castanets
07: Click, click, click, click
08: Dimmer
09: The ancient commonsense of things
10: Empire city
11: Making friends
12: Rooftop brawl
13: Quarter to three
14: Middle management
15: Flight 180

Links:

- mehr Fotos von Bishop Allen in Nijmegen


*
zu unserem Bildungsauftrag gehört auch die Förderung schöner Sprichworte


Blood Red Shoes, Nijmegen, 19.07.09

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Konzert: Blood Red Shoes
Ort: Valkhofpark Nijmegen (de affaire Festival)
Datum: 19.07.2009
Dauer: 42 min


Wieso in die Ferne schweifen, wenn das Glück so nahe liegt... Gut, Nijmegen liegt strenggenommen auch nicht schrecklich nah, zu besonderen Konzerten lohnt sich ein Ausflug in die Stadt in Gelderland aber unbedingt. Ein Gratis-Festival mit drei exzellenten Bands an einem Tag erschien besonders genug, den verregneten holländischen Sommer einmal als Alternative zum heimischen auszuprobieren.

Ich hatte die Größe des Festivals allerdings ein wenig unterschätzt. Das unproblematische Suchen eines Parkplatzes stellte sich als unerfüllbarer Wunsch heraus; auf der anderen Seite des Flusses (der Waal) funktionierte es dann. Von der eindrucksvollen Brücke am Fluß bekam man dann einen ersten Eindruck des Festes. Nicht bloß im Valkhof, dem Park, in dem die Bands,
die wir sehen wollten, spielen sollten, überall in der Stadt standen Buden, wurde Musik gemacht und gefeiert. Wie eine große Kirmes, nur mit Niveau.

Im Valkhof gab es vier Bühnen und viele Büdchen und Sitzgelegenheiten. Im Park liegt die kleine, sehr schöne Barbarossa-Ruine, in die die kleinere der beiden Hauptbühnen untergebracht waren. Da beide in Steinwurfreichweite (Kategorie Mädchen beim Prellballwerfen) lagen und sich akustisch gestört hätten, spielten die Bands abwechselnd. Die drei, die wir sehen wollten, die Blood Red Shoes, Bishop Allen und die Dodos, spielten nacheinander auf der Hauptbühne.

Für 15:45 waren die Blood Red Shoes angesetzt. Dafür, daß das Duo zu unseren meistgesehen Bands gehört, hatten wir sie eine Weile nicht gesehen. Im November waren Laura-Mary und Steven zuletzt in Köln. Ein paar Tage später brachen sie in München ein Konzert ab, was Schlimmes über den Zustand der Band befürchten ließ. Daher hatte ich offengestanden ein wenig Zweifel, ob das etwas werden würde.

Der Aufbau dauerte außergewöhnlich lang. Dabei zeigte der bandeigene Roadie echte Entertainer-Qualitäten ("Check, check, one - always followed by two"). Zu seinen Aufgaben gehörte es wohl auch, Disney-Figuren auf einem der
Verstärker abzustellen, wir waren uns vollkommen unsicher, wem die wohl gehören würden.

Laura-Mary (im gewohnt blumigen Kleid) und Steven kamen dann irgendwann und begannen mit einem ihrer Hits. Beide sahen aus wie immer, Laura-Mary, die coole Rock 'n' Roll Queen, während Steven wie ein Berserker auf seine Trommel einprügelte. "Wie immer" beruhigte mich ungemein. So sieht keine Band aus, die sich morgen auflöst.

Das zweite Stück war schon neu, hieß
Count me out und war sehr gut! Nach einem alten Lied (You bring me down), schon wieder etwas Neues und noch gleich eine Stufe besser! Wheeze hieß der Song, der für mich zu den besten der Blood Red Shoes gehört! Ein echter Knüller, der mich ab sofort aufs kommende Album freuen läßt!

Dann wieder alt und wieder neu, und wieder alt und wieder neu, sie zogen diesen Rhythmus bis in die Zugabe durch. Die frischen Sachen gefielen mir ausnahmslos gut. Aber Wheeze und Fade to grey stachen heraus. Fade to grey ist irre lang (eher ungewöhnlich für die Band) und hat sehr viel Text. Nach dem vielen Gesang trudelt der Song in (wieder lange) Ah-Ahhhs aus. Gar nicht schlecht...

Auch die Zugabe hatte etwas. It's happening again ist wohl durch Twin Peaks inspiriert, sagte mir der
lustige Roadie. Wie genau, wisse er aber nicht. Macht auch nichts, mir schmeckte das Stück.

Das war ein toller Auftakt eines herrlich entspannten
Familienfestivals. Der kleine Platz im Valkhof ist wundervoll. Zwischen alten Bäumen stehen Stände, und alles macht einen perfekt organisierten Eindruck. Wir haben trotz größter Mühe keine torkelnden Idioten gesehen, etwas das ja zwangsläufig zu jedem Festival gehört. Wir sind auch nicht angerempelt worden, obwohl Landsleute da waren. Perfekt!

Setlist Blood Red Shoes, de affaire, Nijmegen:

01: It's getting boring by the sea
02: Count me out (neu)
03: You bring me down
04: Wheeze (neu)
05: Say something, say anything
06: Fade to grey (neu)
07: This is not for you
08: Don't ask (neu)
09: I wish I was someone better

10: It's happening again (neu) (z)

Links:

- aus unserem Archiv:
- Blood Red Shoes, Köln, 04.11.08
- Blood Red Shoes, Highfield, 17.08.08
- Blood Red Shoes, Melt!, 18.07.08
- Blood Red Shoes, Montreux, 15.07.08
- Blood Red Shoes, Evreux, 28.06.08
- Blood Red Shoes, Berlin, 06.05.08
- Blood Red Shoes, Köln, 28.04.08
- Blood Red Shoes, Paris, 09.11.07
- Blood Red Shoes, Köln, 16.10.07
- Blood Red Shoes, Paris, 08.06.07
- Blood Red Shoes, Paris, 08. und 09.06.07
- Blood Red Shoes, Paris, 06.03.07
- Blood Red Shoes, Köln, 11.03.07
- Interview mit den Blood Red Shoes
- mehr Fotos aus Nijmegen


Donnerstag, 16. Juli 2009

Greg Dulli & Mark Lanegan, Düsseldorf, 15.07.09

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Konzert: An Evening With Greg Dulli & Mark Lanegan
Ort: Savoy-Theater, Düsseldorf
Datum: 15.07.2009
Zuschauer: 350 vielleicht
Dauer: Greg Dulli & Mark Lanegan 68 min, Jimmy Gnecco 27 min, Duke Garwood 25 min


Als ich vor Wochen vom Konzert von Mark Lanegan und Greg Dulli in einem "Savoy Theater" in Düsseldorf gelesen habe, war ich hin- und hergerissen, ob ich hingehen sollte. Keine der vielen Bands der beiden Amerikaner (u.a. Afghan Whigs, The Twilight Singers, Sreaming Trees und die Gutter Twins gemeinsam), von denen heute abend Lieder gespielt werden sollten, hatte ich je live gesehen, von einigen kenne ich das Werk viel zu wenig. Und dann war da dieser Abend im Juni letzten Jahres. Emotionslos war ich spontan nach Frankfurt gefahren, um mir Isobel Campbell und Mark Lanegan anzusehen; emotionslos, weil mir die Platten der beiden oft zu langweilig sind, und ich daher niemals eines der schönsten Konzert meines Lebens erwartet hätte. Wie man sich täsuchen kann! Ich wollte mir diesen positiven Eindruck aber nicht versauen, auch wenn Isobel diesmal nicht beteiligt war.

Schließlich siegte wieder einmal die Neugierde. Und Theaterbesuche sind ja auch sinnvoll für das eigene Buch der guten Taten.

Da bekanntlich in Düsseldorf alles etwas feiner ist als in Köln, auch die Bezeichnungen, stellte sich das Savoy Theater als Kö-nahes Kino heraus, vor denen das zu erwartende ältere männliche Publikum wartete. Nachdem wir uns gegen Ice Age 3 und für die Stoneage Singers entschieden hatten, fanden wir uns in einem beeindruckend großen Kinosaal wieder (der Platz für knapp 500 Leute bietet). Reihe drei erschien mir vorher eine gute Idee zu sein, nah genug, um vielleicht ein paar Fotos des grimmigen Mark Lanegan zu schießen, dabei aber weit genug weg, um ihm nicht aufzufallen und böse Blicke oder Bierflaschen abzubekommen. Allerdings waren die Reihen eins und zwei auf der Bühne, meine dritte also die erste.

Zwischen acht und viertel nach neun unterhielten zunächst zwei Vorgitarristen. Der erste hatte eine wahnwitzig bluesige Stimme und sehr traurige Lieder (unterstelle ich ihnen, sie klangen so; vielleicht hat er aber auch bluesig über Sommerwiesen gesungen, dies entging meiner schnell schwindenden Aufmerksamkeit). Für mich war das gar nichts. Vielleicht war er sich dessen bewußt und verzichtete absichtlich darauf, sich vorzustellen oder irgendetwas zu sagen (außer "Gleich kommt der fabelhafte Jimmy Gnecco"). Duke Garwood hieß der Mann. Und er kam nicht aus Alabama sondern aus London. Und vermutlich noch nicht einmal aus Londons altem Süden.

Der erwähnte Jimmy Gnecco erschien dann wenige Minuten später. Seine Musik war in meinen Ohren weit weniger langatmig, zumindest so, daß ich nicht den Drang spürte aufzustehen. Jimmy Gnecco ist Sänger einer Band namens Ours. Mit seinen Solosachen begleitet er zur Zeit Dulli & Lanegan in Europa. Jimmy Gnecco ist ausgestattet mit einer Stimme mit irrem Umfang. Das fesselte mich auf die überschaubare Dauer von 27 Minuten schon mehr. Den letzten Song widmete er - na wem schon? - natürlich Bubbles' Herrchen.

Wie sieht ein Bühnenaufbau für Rockveteranen wie Greg Dulli und Mark Lanegan aus? Sehr überschaubar. Die Herren saßen auf gleichaltrigen Stühlen und hatten Notenständer und Wasserflaschen als Hilfsmittel vor sich aufgebaut. Obwohl man bei den beiden Vorgruppen ahnte, wie gut das Licht hätte sein können, wurde mit Beginn des Konzerts alles fotografierunfreundlich rot. Sie wollen also wirklich nicht abgelichtet werden. Dulli & Lanegan waren nicht zu zweit, sie hatten einen zusätzlichen Gitarristen dabei, den ich nicht kannte.

Ohne viel Brimborium begannen die drei Musiker (also eigentlich die Gutter Triplets). Mark Lanegan spielt kein Instrument. Er saß bloß da und sang, wenn es von ihm erwartet wurde. Während des ganzen Konzerts lag sein rechter Arm auf seinem rechten Oberschenkel. Mit links schlug er ab und zu im Takt auf sein anderes Bein, sonst lag auch der Arm meist still. Ein Mann der großen Gesten. Greg Dulli spielte eine seiner beiden Gitarren oder wechselte an ein kleines Klavier.

Die drei begannen mit zwei Gutter Twins Liedern. Auch wenn mir schon The body gut gefiel, weil die beiden Stimmen der Hauptdarstellen perfekt zu einander passen und wundervoll harmonischen, wenn auch sehr dreckigen Gesang erzeugen, war das Stück im Vergleich zu The stations blaß. Das Stück von der gemeinsamen Platte Saturnalia (Nummer sieben in den belgischen Charts) war ein erster Höhepunkt.

Die beiden Sänger wechselten sich ab, mal sang Dulli den Hauptteil, mal Lanegan, je nachdem, von welcher Band das Stück stammte. Ich muß gestehen, daß ich bei weitem nicht von jedem Stück die Originalversion kannte. In den akustischen Versionen überzeugten mich aber alle (vermutlich hätten die beiden aber auch langsame Varianten von Jeanette Biedermanns Katalog spielen können, und es hätte toll geklungen).

Überraschend war für mich, daß sehr viele Lieder von Marks Soloplatten stammten. Aber auch Afghan Whigs, Gutter Twins, Screaming Trees und Twilight Singers waren im Set vertreten, es war also keine Mogelpackung!

Bis auf einen kleinen Moment lief das Konzert sehr ruhig, nach immer dem gleichen Muster ab: Vor einem Lied blätterte der, von dem es nicht stammte, sein Textblatt zurecht, einer der Gitarristen stimmte an und es wurde gesungen.

Beim Laneganschen Resurrection song lief irgendetwas schief. Ich glaube, der dritte Mann wollte eine Strophe zu viel spielen. Das Publikum hatte schon applaudiert, als der Gitarrist weiterspielte. Lanegan griff ihm auf die Gitarre (sein einziger Kontakt mit einem Instrument) und bedeutete ihm, zu stoppen. Als Dulli, der am Klavier saß, zurück zum Stuhl kam, fragte er "What was that, buddy?"

Mich überrascht immer wieder, wie packend dieser Mark Lanegan (in unterschiedlichen Formationen) live ist. Aufgenommen (mit Isobel Campbell oder als Gutter Twin) übt er für mich weit weniger Faszination aus, auf der Bühne wahnsinnig viel. Es war also ein gelungener Abend. Und ab der Hauptgruppe auch ein kurzweiliger.

So kurzweilig, daß mich nach 45 Minuten vollkommen verblüffte, daß die Musiker aufstanden und Greg Dulli einen schönen Abend wünschte. Das war kurz! Aber sie kamen zu drei Zugaben zurück, von denen
Candy cane crawl überragend war.

Ein wirklich schöner Abend bis auf die schlechte Informationspolitik. Daß das Savoy-Kino nirgendwo verlässliche Anfangszeiten angeben konnte, war sehr ärgerlich. Einlaß acht, Beginn neun, keine Erwähnung einer Vorgruppe und numerierte Sitzplätze ließen kein Pokern zu. Dabei wäre mein Leben nicht ärmer, hätte ich die beiden verpasst.

Setlist An Evening With Greg Dulli & Mark Lanegan, Savoy Theater, Düsseldorf:

01: The body
02: The stations
03: If I were going (Afghan Whigs)
04: Sworn & broken (Screaming Trees)
05: Down the line (Gutter Twins) (José Gonzales Cover)
06: Creeping coastline of light (Mark Lanegan) (Leaving Trains Cover)
07: Resurrection song (Mark Lanegan)
08: The twilite kid (The Twilight Singers)
09: Sunrise (Mark Lanegan)
10: Summer's kiss (Afghan Whigs)
11: The river rise (Mark Lanegan)
12: Sunset machine
13: I am in the heavenly way (Bukka White Cover)

14: Candy cane crawl (The Twilight Singers) (Z)
15: One hundred days (Mark Lanegan) (Z)
16: Three hours (Nick Drake Cover) (Z)

Links folgen!




Mittwoch, 15. Juli 2009

Vera Gogh & Kacey Johansing (Mariee Sioux), Paris, 14.07.2009

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Konzert: Vera Gogh & Kacey Johansing (Überraschungsgast Mariee Sioux), Oliver Peel Session # 10
Datum: 14.07.2009
Ort: Ein Wohnzimmer irgendwo in Paris
Zuschauer: 35
Konzertdauer: jeweils gut 40 Minuten + 10-15 Minuten Mariee Sioux



Das Klima in Kalifornien muss unglaublich günstig und inspirierend sein, anders ist es nicht zu erklären, daß in den letzten Jahren ständig neue Folksängerin aus dieser sonnigen Ecke emporschießen. Joanna Newsom machte den Anfang, dann kam Alela Diane und die brachte gleich ihre talentierten Freundinnen Mariee Sioux und Alina Hardin mit. Und nun durften ein paar glückliche Zeitgenossen Zeuge eines wunderbaren Konzertes zweier aufstrebender Folkeusen aus San Francisco sein: Vera Gogh begann und Kacey Johansing begleitete sie auf dem Boden kauernd am Keyboard. Die Stimme der attraktiven Brünetten: Ein Traum! Ihre Ausstrahlung: hochcharmant! Ihr Humor: beißend und aus ihrem hübschen Munde ziemlich verblüffend. Ein temperamentvolles Weibsbild mit viel Feuer und Leidenschaft, das das Publikum verzückt zurückließ. Nach einer kurzen Pause ging ihre blonde Freundin Kacey Johansing solo an den Start und zauberte mit ihrer souligen Stimme und den teilweise karibisch anmutenden Rhythmen Sommerfeeling in unser Wohnzimmer und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn einer ihrer Songs hieß bezeichnenderweise That Summer Feeling. Eine hochtalentierte Künstlerin, die ohne viel Aufwand zu betreiben, eine wunderbare Atmosphäre entstehen ließ. Nichts bei ihr kam forciert rüber, alles wirkte relaxt und souverän und keine Spur gekünstelt. Eine Stimme, die auch in leisen Frequenzen beeindruckte und ein Sinn für Harmonie und Ausgewogenheit, den man einer solch jungen Sängerin kaum zutrauen würde. Ihre Ausstrahlung erinnerte mich an Joni Mitchell , blaßhäutig, blauäugig, sensibel und von einer entwaffnenden Natürlichkeit.

Nicht zu beantworten, wer mir von den beiden besser gefiel, erstens bin ich befangen und zweitens waren sie wirklich gleich gut!

Und als kleines Bonbon gab es tatsächlich noch zwei Songs von Mariee Sioux obendrauf! Obwohl ich mein Glück kaum fassen konnte, daß Mariee tatsächlich zur Gitarre griff (ich hatte sie ein wenig hierzu genötigt, sie wollte sich selbst nicht in den Vordergrund drängen), war der Anlaß des neuen Liedes Homeopathic eigentlich extrem traurig. Sie widmete den Titel einer kürzlich verstorbenen Freundin, mit der sie im Februar in der Pariser Maroquinerie noch gemeinsam auf der Bühne gestanden hatte. Ich habe Ashley Taylor damals nicht gesehen, aber Freunde die dabei waren, berichteten euphorisch davon, wie toll die beiden zusammen gespielt hatten. Mein Mitgefühl und Beileid geht an dieser Stelle an die Familie und die Wegbegleiter von Ashley. Der zweite Titel war Fans von Mariee Sioux dann wohlbekannt. Es handelte sich um Friendboats, ein wundervolles Stück, das man auf dem Album Faces In The Rocks finden kann.

Der feine Abend endete dann mit einem Feuerwerk anläßlich des französischen Nationalfeiertages, das wir gemeinsam von der Ecole Militaire aus genoßen.

Merci beaucoup à tout le monde d'être venu et merci sûrtout à Erwan, qui a établi le contact entre Kacey, Vera et moi!

Setlist Kacey Johansing, Oliver Peel Session # 10, Paris:

01: Photographs & Letters
02: Angel Island
03: Pinecone Song
04: That Summer Feeling
05: Same Old, Same Old
06: Mississippi
07: Leave Your Sweater

Setlist Vera Gogh, Oliver Peel Session # 10, Paris:

01: Sanction Our Love
02: Other Women
03: Hometown
04: Good Life
05: Bread Crumbs
06: Honey, I Love You
07: Holy Hole
08: I Don't Want To Wait A Lifetime
09: Angles Drunk w/Devotions




Dienstag, 14. Juli 2009

Here We Go Magic & Maison Neuve & Reza, Paris, 13.07.09

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Konzert: Here We Go Magic & Reza & Maison Neuve

Ort: La Maroquinerie, Paris
Datum: 13.07.2009
Zuschauer: mittlerer Andrang



Da die Zeit drängt, kann ich nur mit einer gestrafften Zusammenfassung dienen:

Anreise: Scheiße! Im wahrsten Sinne des Wortes! Eine blöde Taube hat mir beim Warten auf den Bus (der nicht kam!) aufs Hemd geschissen. Eklig!

Maison Neuve: Der Post Punk Revival Act made in France stieg als erster in den Ring. Inzwischen kenne ich die Liveversionen ihrer Songs schon so gut, daß ich die Melodien mitpfeifen kann. Oberkracher ist und bleibt das bisher unveröffentlichte The Wrong Class, das trotzdem jeder hier kennt, weil es eine ganze Weile Profilsong auf meiner MySpace Seite war. Spaß bei Seite, MySpace interessiert keine Sau mehr und meine Seite schon gar nicht! Heute hängt doch jeder den lieben langen Tag bei Facebook ab oder twittert wie so ein Weltmeister. Nichts für mich, ganz im Gegensatz zu Maison Neuve, die sich immer mehr zu einer meiner französischen Lieblingsbands mausern. Sie singen sogar auf französisch. Zumindest manchmal. Genauer gesagt bei zwei Liedern, aber das ist ja auch schon mal etwas! Und die englischen Stücke hätten New Order kaum besser hinbekommen, so packend und euphorisierend sind sie. Victor pfeifen ja schon die (scheißenden) Pariser Tauben von den Dächern. "Victor, Victor"...

Reza: Der französische Johnny Cash. Oder eher der französische Leonhard Cohen? Oder doch Bill Callahan? Wie auch immer, der Sound von Reza Hatami und seiner Band klingt dermaßen nach Wüste von New Mexico oder Arizona, daß Calexico, Giant Sand und Lambchop sich fragen müssen, ob nicht etwa ein Franzose mit iranischen Wurzeln den perfekten Soundtrack zur Landschaft von Albuquerque und Tucson geschrieben hat. Mit seiner großartigen Baritonstimme und seinen äußerst harmonischen und gediegenen Kompositionen hat mich Reza restlos begeistert und bewiesen, daß man auch in Frankreich dufte Country-Musik machen kann. Und bei ihm kommt alles so lässig aus der Hüfte geschossen, daß es eine wahre Freude ist! Großartig auch die Band. Ein Gitarrist, der seinem Instrument herrliche kleine Melodien entlockt. Ein Kontrabassist, der stoisch das riesige Stück Holz bearbeitet. Und ein Drummer, der sein Schlagzeug phasenweise mit einem Schneebesen schmiert wie ein Koch sein Soufflé und zudem noch solch sensationelle Grimassen schneidet, daß er auch in einem Monthy Phyton Film eine Rolle bekäme. Großes Kino!

Setlist Reza, La Maroquinerie, Paris:

01: Desert Land
02: Flying Girl
03: Desespoir
04: Rain
05: Child
06: Love Goes On! (The Go Betweens Cover)
07: Back Home
08: Waiting
09: Falling From Grace
10: Save My Life
11: Remake

Here We Go Magic: Luke Temple hatte ich an gleicher Stelle bereits einmal live gesehen. Wenn ich ehrlich bin: Das war eher fad und nicht sonderlich prickelnd. Meine Erwartungshaltung an das Konzert des neuen Projekts von Luke Temple war also im Vorfeld nicht sonderlich hoch. Aber meine Skepsis sollte sich als völlig unbegründet herausstellen! Von einem netten und charmanten, aber nicht überragenden Singer/Songwriter, hat sich Luke Temple mit Hilfe einer fünfköpfigen Band, in der auch zwei adrette junge Frauen an Bass und Keyboard bzw. Orgel Akzente setzen, zu einem hochinteressanten Magier (jaja, der Name passt!) und Tüftler entwickelt, der es schafft, den amerikanischen Indierock auf eine höhere Ebene zu hieven. Auf fast geniale Weise werden spannende und sehr kreative Sounds kredenzt, die trotzdem eingängig und höllisch catchy sind. Als wäre der Bursche in eine krativen Jungbrunnen gefallen, schüttelt er nun tierisch gute Indiesongs aus dem Ärmel, nach denen sich andere innovative Bands mit tierischem Namen (Grizzly Bear, Panda Bear, Animal Colletive) die Finger schlecken würden. Da wird psychedelischer Pop mit Folk und tropischen Rhythmen gekreuzt und das Ergebnis ist wahrlich berauschend. Herausragend waren insbesondere Fangela und Tunnelvisions, aber auch das hibbelige Only Pieces, das gegen Ende kam und einen Luke Temple am Keyboard zeigte, hatte geradezu hypnotische Wirkung. Everything Is Big (so auch der Name eines anderen hervorstechenden Songs)?- Genau, alles an Here We Go Magic ist big und great. Ein Knüller!



Sonntag, 12. Juli 2009

Mono, Köln, 12.07.09

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Konzert: Mono
Ort: Gebäude 9, Köln
Datum: 12.07.2009
Zuschauer: etwa 300
Dauer: 82 min


Meine beiden ständigen Konzertbegleiter Müdigkeit und Neugierde buhlten den ganzen Samstag um meine Aufmerksamkeit. Erst am frühen Abend war der Hamburg-Ausflug beendet (hier jede Rechtfertigung dafür, für 24 Stunden in den Norden zu fahren), und ein erneutes Konzert schien wirklich keine gute Idee zu sein. Eine kurze Unachtsamkeit meiner Schlappheit bedeutete aber dann, daß ich mich plötzlich im Gebäude 9 wiederfand.

Immerhin hatten meine realen Begleiter und ich verabredet, die Vorgruppe gezielt auszulassen und pünktlich zu Mono da zu sein. Entgegen der üblichen Kölner Unsitte (die mir heute enorm recht gewesen wäre), Konzerte am Wochenende viel früher als an Werktagen starten zu lassen, kamen die japanischen Postrocker erst um zehn auf die Bühne. Als wir den Konzertraum betraten, begann es unwirklich zu werden. Die vier Mono-Bandmitglieder beendeten gerade das Einrichten ihrer Instrumente und waren dabei in herrlich kalt-blaues Licht getaucht. Die aufgebauten
Musikstationen wirkten zunächst einmal nicht ungewöhnlich. Bis auf den großen Gong hinter dem Schlagzeug (zuletzt bei den Postrockern Morrissey und Coldplay gesehen...).

Viel weniger ungewöhnlich als gedacht war auch das Publikum. Erwartet hatten wir die üblichen Postrock Zuschauer, Ü30-Männer eben. Allerdings war die Menge viel weniger monothematisch (da ist er, der Wortwitz), erstaunlich viele junge Frauen hatten Instrumentalmusik den gleichzeitig stattfindenden Kölner Lichtern vorgezogen.

Zu klassischen Tönen* kamen die vier Japaner auf die Bühne. Auf Schnickschnack
wie Mikros für Ansagen hatte man komplett verzichtet, also kam auch kein "Hello Cologne" oder irgendein anderer banaler Unterbrecher des Programms. Takaakira Goto und Yoda (nicht verwandt) bauten sich mit ihren Gitarren rechts und links auf, während Bassistin Tamaki mittig vor Schlagzeuger Yasunori stand.

Und dann begann um 22 Uhr anderthalb atemberaubende Stunden intrumentaler Klangwelten. Faszinierend waren dabei viele Aspekte. Die vier Musiker kommunizierten überhaupt nicht miteinander, auch nicht merklich nonverbal (nur einmal war mir aufgefallen, daß Tamaki auf Yasunori achtete). Trotzdem spielten sie ihre langen und enorm komplexen Stücke mit einer wahnsinnigen Präzision. Oft begannen die Lieder ruhig und leise - und vor allem mit einfachen Melodien. Doch plötzlich wurde daraus etwas Lautes, Schnelleres. In der Zeit, in der sich die Stücke so entwickelten, hätten The View schon ein Album durchgespielt. Als ich nach dem zweiten Lied auf die Uhr guckte, waren fast 30 Minuten vorbei!

Das dritte Stück brach ein wenig aus. Bassistin Tamaki setzte sich ans Keyboard und
begleitete ihre männlichen Kollegen von dort. Das Lied war neben der anderen Instrumentierung vor allem auch extrem kurz, höchstens drei Minuten.

Zwei weitere Stücke und die erste Stunde war vorbei. Die beiden Gitarristen hatten in dieser Stunde kaum einmal (oder gar nicht) Richtung Publikum geguckt. Kein Wunder, sie haben vermutlich noch nicht einmal ihre Instrumente zwischen ihren vielen und langen Haaren sehen können. Umso faszinierender, wie wahnwitzig schnell und präzise die beiden, vor allem aber der von uns aus rechte Gitarrist, spielten (ich weiß leider nicht, wer wer war). Ich glaube nicht, daß ich schon einmal solch aufregendes Gitarrenspiel gesehen habe.

Die beiden hatten Quasi-Zwillinge im Publikum... Rechts vorne standen zwei
Männer, die mit irrer Kondition ihre Arme im Takt nach vorne warfen. Sie machten das nicht zum gleichen Beat, allerdings vollkommen synchron!

Das sechste Stück barg wieder Überraschendes. Statt der Besetzung Bass, Gitarre, Gitarre, Schlagzeug kamen zwei Glockenspiele, Gitarre und Bass zum Einsatz. Es änderte aber nichts an Stil und Qualität des Lieds, es machte nur mehr "blink"...

Noch einmal elf Minuten, ein wenig Keyboard (dann wechselte Tamaki vollkommen teilnahmslos zum Bass) und die gewohnten Gitarrenwände und der Abend war vorbei - und der Saal fasziniert. Schweigen ist Gold, eindrucksvoll bestätigt!

Setlist Mono, Gebäude 9, Köln (bei DeadPassenger hier gefunden):

01: Ashes in the snow
02: Burial at sea
03: Follow the map
04: Pure as snow
05: Yearning
06: Halo
07: Everlasting light

Links:

- Mono beim Furia Sound Festival bei Paris
- mehr Fotos von Mono

*
vielleicht Donizetti - aber ich bin zu sehr Banause - jedenfalls erinnerte es mich an den Italiener




Samstag, 11. Juli 2009

The Lucksmiths u.a., Hamburg, 11.07.09

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Konzert: The Lucksmiths, A Smile And A Ribbon, Gary Olson, Uni & Her Ukulele

Ort: Prinzenbar, Hamburg
Datum: 11.07.2009
Zuschauer: vielleicht 250 (voll)
Dauer: The Lucksmiths 95 min, A Smile And A Ribbon 40 min, Gary Olson 27 min, Uni & Her Ukulele 35 min


Im März bekam ich ein mail mit dem Betreff "Wir fahren nach Hamburg". Als ich las, wer der Grund für den Ausflug sein sollte, fiel mir als Antwort nicht mehr als "Natürlich!!!" ein. Obwohl da wirklich noch nicht absehbar war, daß die bevorstehende Trennung der australischen Band, das Konzert noch besonderer machen sollte, wollte ich unbedingt hin, denn zu gerne wollte ich die Indiepop-Band endlich einmal sehen. Im Mai folgte dann auf ihrer Website die Meldung, daß sich die Lucksmiths nach ihrer Europatour (die Samstag in Berlin endete) und einigen australischen Abschiedsgigs auflösen würden ("There's no easy way to put this, so please accept our apologies for the seemingly abrupt nature of this post. We are saddened to announce that after sixteen years as The Lucksmiths, the band has decided to break up"). Schnief.

Die Lucksmiths wären wahrlich Grund genug gewesen, nach Hamburg zu fahren. Aber das
Programm bot noch mehr... Vorgruppen sollten die tollen A Smile And A Ribbon, eine fabelhafte schwedische Indiepop-Band und Uni & Her Ukulele aus den USA sein. Uni hatte ich noch nicht gesehen, ihre Musik hörte sich aber interessant an. Also mehr Motivation als nötig...

Die Prinzenbar gehört zum gleichen Gebäudekomplex wie die Docks. Während die
aber von der Reeperbahn erreicht werden, befindet sich der Eingang zur Prinzenbar in einer Parallelstraße. Die Bar ist einer der sehenswertesten Clubs, die ich kenne. Neben vielen Stuckverzierungen an den Wänden fallen sofort der riesige Kronleuchter und das nach Jugendstil aussehende Oberlicht auf. Besonders toll sind aber die beiden unterschiedlich hohen Balkone, von denen man in dem kleinen Club den perfekten Überblick hat.

Um acht war der Laden noch sehr leer. Aber wir wollten ja nichts verpassen. Von oben sah man die Künstler des Abends eintreffen. Unverkennbar waren dabei Uni und A Smile And A Ribbon. Uni trug ein Kleid, das mich ein wenig an eine Gardine erinnerte, an eine schöne. Mit ihrer Ukulele und ziemlich hohen Schuhen, kletterte die recht kleine Uni auf die Bühne und begann ein 35 minütiges Set, bestehend aus eigenen und fremden Liedern. Das war nett, hat mich aber nicht umgehauen. Am meisten sind mir die (mindestens drei) Cover im Gedächtnis geblieben. Schön war dabei Dancing in the dark von Bruce Springsteen. Am besten kam aber ein Lied von einem Sänger an, den Uni als "great songwriter with awesome hair" ankündigte: Right here waiting von Richard Marx...

Nach einer Zugabe machten Uni und ihre Ukulele dann Platz für einen später ins Roster gerutschten vierten Künstler: Gary Olson, den Sänger von The Ladybug Transistor. Da er ohne Band aus New York angereist war, begleiteten die Lucksmiths den amerikanischen Sänger und Trompeter. Gary Olson spielte Trompete und
einen... zweisaitigen Bass. Schwer einzuschätzen, ob der nur Deko war, laut ausgesteuert habe ich keinen Bass gehört, oder ob eben zwei Saiten vollkommen genügen. Dazu drei Gitarren und Schlagzeug (ein ausgewachsenes) der Lucksmiths und es entstand ein großartiger Song nach dem anderen. Leider war ich zu hingerissen, um eine Setlist zusammenzubekommen. Das war allerdings auch vollkommen egal, denn der knapp halbstündige Augenblick war so fabelhaft, wie wenige Konzerte, die ich dieses Jahr gesehen habe. Die Musiker harmonierten, als hätte sie nie in anderer Besetzung gespielt. Nur einmal gab es kleinere Unstimmigkeiten, als Gary ein Under The Bridge Cover ankündigte (die Frage, ob das Original oder das vorzügliche All Saints Cover besser ist, war gerade Dienstag erst Gesprächsthema), man sich kurz unterhielt und dann etwas anderes spielte (Summer rain?, keine Ahnung). Es ging alles viel zu schnell vorbei und hinterließ uns mit der irren Meinung, daß es die Lucksmiths schwer haben würden, das bessere Konzert hinzulegen...

Dritte Akteure des Abends waren die schwedischen A Smile And A Ribbon. Die weiblichen Bandmitglieder konnte man schon vorher im Saal kaum übersehen. Vor allem Bassistin Antonia Pehrson stach ins Auge. Mit
einem schwarz-weißen Kleid mit schwarzer Fliege, roter Brille und Pony war sie vermutlich die auffälligste Person in der Prinzenbar. An ihrem Bass steckte dann vorne auch noch eine Sonnenblume (da, wo ansonsten die Stimmechanik ist - die wiederum habe ich nicht gesehen - ein Fakebass vielleicht auch hier?). Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren (dazu zählten u.a. das Befestigen eines Stoffeinhorns und eines Tuchs an Mikroständern), begannen die fünf Schweden. Sängerin Rebecca Mehlman sah mit Dauerwelle und rotem Kleid wie eine 50er Jahre Traum-Schwiegertochter aus. Mein Bandliebling war aber eindeutig die Keyboarderin (Kajsa Tretow vermutlich) mit ihrem Matrosenkleid und der roten Schleife im Haar! Hui!

Ich hatte die Zeit mir die Band genauer anzugucken, weil es mich musikalisch leider etwas enttäuschte. Die The boy I wish I never met EP von ASAAR mag ich sehr, live lebte alles von den Personen, weniger vom Spiel. Es fesselte mich leider nicht sonderlich... Natürlich spielte der irre gute Auftritt von Gary Olson vorher dabei eine Rolle. Quasi eine akustische Täuschung, nachdem man zu lange etwas Brillantes gehört hat (analog zu diesem).

A Smile And A Ribbon spielten all die fabelhaften Instrumente, die eine Indiepop-Band gefälligst im Repertoire haben sollte: Flöte, Glockenspiel, Melodica und Keyboard - aber sie spielten ihren größten Hit leider
nicht, The boy I wish I never met. Gespielt haben ASAAR Stücke ihrer EP, Lieder, die ich nicht kannte (darunter eines mit dem dänischen Titel Den lille havfrue - Die kleine Meerjungfrau, auf Schwedisch Den lilla sjöjungfrun) und ein Television Personalities Cover (Magnificient dreams).

Sehen will ich sie auf alle Fälle noch mal, ohne die beiden Auftritte vor und nach ihnen, werde ich das vielleicht anders beurteilen. Die Musik ist ja da, und die ist gut.

Setlist A Smile And A Ribbon, Prinzenbar, Hamburg:

01: Sommer
02: Then I felt your cheek
03: The bomb
04: My bunny's back
05: Pebbles
06: Batgirl
07: A nice walk in the park
08: A little late to be polite
09: Den lille havfrue
10: Blue rose
11: Miracles
12: Magnificient dreams (Television Personalities Cover)

Und dann der Hauptact... Die Lucksmiths haben ein anderes Bühnenlayout als
normale Bands. Weil der Leadsänger auch Schlagzeuger ist, standen mittig Tali Whites Trommeln. Er bediente sein Instrument im Stehen, alleine optisch macht das viel mehr her. Neben und hinter Tali hatten sich seine Kollegen, Bassist Marky Monnone und die beiden Gitarristen Marty Donald und Louis Richter aufgebaut.

Mit Young and dumb von Warmer corners und Good light von der leider letzten Platte First frost begann die Show und nahm mir die Angst, die Lucksmiths könnten nur zweiter Sieger des Abends sein. Es folgte eine Perle nach der anderen, darunter Transpontine von der A little distraction EP, das Lied, das Kölner (und
Wäre-gern-Kölner) so gut nachvollziehen können ("The river has a right side and a wrong side"). Brillant brillant wurde es dann mit The town & the hills (mit der punktgenauen Ansage "this is a song about a town and the hills") und dem Wiedererscheinen von Gary Olson. Die Trompete gab dem Sound und meinem breiten Grinsen den Rest.

Der Trompeter begleitete die Band auch bei den nächsten drei Stücken. Eines davon, Even Stevens, ist eine Kooperation seiner Ladybug Transistors mit den Australiern. Ein weiterer Gastmusiker kam dann zu
The year of driving langourously dazu, die in Dänemark lebende Violinistin Saundrah Humphrey des Math And Physics Club aus Seattle. Wundervoll!

Normalerweise achte ich bei Konzerten immer auf die vielen Dinge, die so nebenher passieren. Entweder gab es so etwas nicht, oder ich war einfach so sehr auf die Lieder der Lucksmiths fixiert, daß alles drumherum egal war. Ich fürchte, es war letzteres.

Die Band war aufmerksamer als ich. Auf der der Bühne gegenüberliegenden Seite der Bar hängt ein riesiger gekippter Spiegel. Einer der Schmidts sagte, wie toll das sei, das man als Band auch einmal die Zuschauer von hinten sehen könnte. Einer hätte ein Teenage Fanclub T-Shirt an, habe er da gesehen...

Weil der Club wegen der Anwohner (Rückseite Reeperbahn, remember...) um
Mitternacht leiser sein muß, kündigte Tali Sunlight in a jar als letztes Lied an. "One more...". Im richtigen Moment erschien der Veranstalter und sagte ihm etwas. "Five more!" Leider gingen aber auch die viel zu schnell um. Aber vermutlich wäre jede Konzertlänge zu kurz gewesen. Wir haben 95 Minuten Bandgeschichte von allen Platten seit der vierten gespielt bekommen und schließlich die tollen Lucksmiths vor ihrer Auflösung noch einmal rechtzeitig sehen können. Sänger Tali wird jetzt als Grundschullehrer arbeiten, seine Kollegen in anderer Form weitermusizieren. Darf man hoffen, daß australische Kinder ganz schreckliche Nervensägen sind? Dann mache ich das hiermit!

Setlist The Lucksmiths, Prinzenbar, Hamburg:

01: Young and dumb
02: Good light
03: Transpontine
04: Synchronised sinking
05: South-east coastal rendezvous
06: A hiccup in your happiness
07: Under the rotunda
08: The town & the hills
09: Self-preservation
10: Even Stevens
11: Stay-away stars
12: Song of the undersea
13: Smokers in love
14: Great lengths
15: The year of driving langourously
16: A sobering thought (just when one was needed)
17: T-Shirt weather
18: Sunlight in a jar
19: California in popular song
20: The music next door

21: Untidy towns (Z)

22: Camera-shy (Z)

Links:

- mehr Fotos aus der Prinzenbar




Freitag, 10. Juli 2009

Leonhard Cohen, Paris, 07.07.2009

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Konzert: Leonhard Cohen

Ort: Palais Omnisport de Paris Bercy, POPB
Datum: 07.07.2009
Zuschauer: 12-13.000
Konzertdauer: fast drei Stunden



Verdammt gerne wäre ich am Dienstag zu Altmeister Leonhard Cohen gegangen, aber eine Akkreditierungsanfrage hatte ich verpennt und die Ticketpreise waren mir wahrlich zu gesalzen. Hinzu kam eine flächendeckende Bestuhlung in einer Mehrzweckhalle und die (letztlich sicherlich unbegründete) Sorge, vor Hitze einzugehen. Ob ich den inzwischen 74 Jahre alten Knaben in meinem Leben wohl noch einmal live sehen werde?

Zumindest mein sizilianischer Freund (lol) Angelo Misterioso war aber vor Ort und hat die Setlist mitgebracht, auf seiner Seite den Abend in englisch resümiert, Fotos geschossen und auch zwei Videos beigefügt. Bravo Angelo, you are the King Of Blop, ähem, Blog!

Setlist Leonhard Cohen, POPB, Paris Bercy:

01: Dance Me To The End Of Love
02: The Future
03: Ain't No Cure For Love
04: Bird On The Wire
05: Everybody Knows
06: In My Secret Life
07: Who By Fire
08: Chelsea Hotel #2
09: Waiting For The Miracle
10: Anthem

2. Teil:

11: Tower Of Song
12: Avalanche
13: Suzanne
14: Sisters Of Mercy
15: The Partisan
16: Boogie Street
17: Hallelujah
18: I'm Your Man
19: Take This Waltz

20: So Long, Marianne (Z)
21: First We Take Manhattan (Z)

23: Famous Blue Raincoat (Z)
24: If It Be Your Will (Z)
25: Closing Time (Z)

26: I Tried To Leave You (Z)
27: Whither Thou Goest (tutti a cappella) (Z)



Donnerstag, 9. Juli 2009

Portugal. The Man, Köln, 08.07.09

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Konzert: Portugal. The Man (akustisch)
Ort: Stereo Wonderland, Köln
Datum: 08.07.2009
Zuschauer: gut 100 (ausverkauft) und noch einmal gut 30 vor der Tür, die keine Karte mehr bekommen haben
Dauer: 47 min.


Weil ihr heutiges Konzert in Mechelen in Belgien ausfallen mußte, suchten Portugal. The Man aus Alaska eine alternative Abendgestaltung. Also arrangierten sie kurzfristig (gestern Abend spät machte die Nachricht die Runde) ein Ersatz-Konzert in ihrem Kölner Lieblingsclub, dem Stereo Wonderland. Eigentlich hatte ich geplant, den Abend auf der anderen Straßenseite zu verbringen, um im Luxor La Roux zu sehen. Die Alternative hörte sich aber viel reizvoller an - und die Entscheidung war sicherlich richtig.

Die Nachricht des ungewöhnlich intimen Konzerts (der letzte Auftritt in Köln fand im September im vollen Gebäude 9 statt) hatte schnell die Runde gemacht; vor dem Stereo Wonderland standen reichlich Leute. Der ursprüngliche Hauptact des Abends, Atlantic/Pacific spielte gerade seine letzten beiden Lieder. Die Band um Mitglieder von Solea, Texas Is The
Reason und House & Parish hatte ich als Support von Tiger Lou im Dezember gesehen. Für mehr als einen kurzen Eindruck reichte es diesmal aber nicht.

Portugal. The Man waren eine Live-Premiere für mich. Nachdem ich die Band erst vollkommen ingnoriert hatte (weil sie mir von den falschen Leuten zu sehr gehypt wurde zu Beginn ihrer Karriere), wurde ich dann im vergangenen Jahr durch einige Lieder neugierig.

Viel mussten Portugal. The Man nicht um- oder aufbauen, da sie ja akustisch spielen sollten. Neben einer geliehenen Gitarre benötigten die Amerikaner nur ein Keyboard, eine
Schlagzeug- und eine Percussion-Trommel (eine Conga?). Sänger John Gourley (mit Hut, langen Locken und verwegenem Schnauzbart) klimperte irgendwann auf seiner (bzw. nicht seiner) Gitarre rum und begann dann das erste Stück, um es sofort wieder abzubrechen. Ein zweiter Versuch ging besser, bis eine Saite riss ("I broke a string - first song..."). Sofort bot zwar jemand hinten im Publikum Ersatz an, John wollte es aber erst einmal so versuchen. Der nächste Versuch saß und beeindruckte mich. Johns hohe Stimme passte auch zum ungewohnten Sound sehr gut und stand sicher deutlich mehr im Mittelpunkt als bei normalen Konzerten mit dem Druck vieler E-Gitarren (aber das kann ich wie erwähnt nicht richtig beurteilen).

Sehr gut gefielen mir die Percussions, von zwei Bandmitgliedern bedient (Jason und Ryan?). Am Keyboard saß dann der letzte
Portugal-Man neben einer Bandfreundin, die wohl mitspielte. So genau war das von meinem Standort aus nicht zu sehen, die Bühne im Stereo ist leider sehr niedrig.

Die aus Hockey-Mum's own country stammende Band veröffentlich in anderthalb Wochen ihre vierte
Platte. Drei Stücke von The Satanic Satanist waren Teil des akustischen Programms im Stereo Wonderland. Ich kann schlecht einschätzen, wie Everyone is golden, People say und Do you auf CD klingen werden, die leise arrangierten Versionen gefielen mir aber schon einmal gut. Vor allem People say war ein Knüller!

Der Rest des Programms stammt von hauptsächlich von der zweiten und dritten Platte der Band, vor allem von Censored Colors. Meine Favoriten waren Shade von Church Mouth und die drei ineinander gespielten 1989, Our way und Colors.

Trotz (oder wegen) fehlender Vergleichsmöglichkeit, fand ich das Konzert ganz ausgezeichnet. Auch wenn es Mist gewesen wäre, wäre ich mit einem guten Gefühl aus der kleinen Bar gekommen. Denn Bands, die wegen des Spaßes ein spontanes Konzert spielen, finde ich prima!

Gut, daß ich meine Berührungsängste mit Portugal. The Man (trotz des doofen Bandnamens) abgelegt habe. Ich denke, daß ich sie sicher noch einmal sehen werde!

Setlist Portugal. The Man, Stereo Wonderland, Köln:

01: Church mouth
02: And I
03: Everyone is golden (neu)
04: New Orleans
05: People say (neu)
06: Shade
07: Do you (neu)
08: 1989
09: Our way
10: Colors
11: AKA M80 The Wolf



Flowers From The Man Who Shot Your Cousin & Stefana Fratila, Paris, 8.07.09

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Konzert: Flowers From The Man Who Shot Your Cousin & Stefana Fratila

Ort: Le Pop In, Paris
Datum: 08.07.2009
Zuschauer: 40-80 (ein ständiges Kommen und Gehen...)
Konzertdauer: jeweils 35-40 Minuten


Der 8. Juli 2009, kein Tag an dem in Paris ein großes Konzert auf dem Programm stand, an dem es aber für Indie-und Folkfans eine reichhaltige Auswahl gab. Diane Cluck wollte ich schon seit längerer Zeit mal sehen und heute war in Paris eigentlich auch die Gelegenheit dazu, aber Flowers From The Man Who Shot Your Cousin gab ich schließlich den Vorzug. Morgan Caris, Sänger, Gitarrist und Songwriter des Projekts, hatte mir nämlich neulich verraten, daß er sehr bald Paris verlassen werde, um wieder ganz nach Vancouver, Kanada, zu ziehen. Die Chancen ihn bald wieder auf einer Pariser Konzertbühen zu erleben, sind also recht dürftig und so galt es im Pop In auf der Matte zu stehen.Als ich die Stufen des trubeligen Pubs erklomm, klebte sein heutiger Bühnenpartner Erwan, gleichzeitig Labelchef des vorzüglichen Ladens Waterhouse Records , gerade noch ein paar Plakate für künftige Veranstaltungen an die Wand, bevor er sich Richtung Kellergruft in Gang setzte, wo die feinen Konzerte stattfinden. Es gibt hier selten allzu bekannte Künstler zu erleben, dafür aber immer wieder interessante Entdeckungen und regelmäßig Musiker von Niveau. Erwan als Organisator einiger im Pop In stattfindender Gigs ist hierfür mitverantwortlich, aber auch Musiker wie Herman Dune oder passionierte Musikfans wie Eloise und Laurent Orseau von Hinah.com, die aber inzwischen in Frankfurt am Main ihre Zelte aufgeschlagen haben. Auch die Orseaus sind Fans von Flowers From The Man Who Shot Your Cousin und auch sonst haben die alternativen Labelbetreiber bei ihrer Künstlerauswahl immer ein glückliches Händchen. Mit ein bißchen Fantasie könnte man sagen, daß ich Laurents Arbeit in Teilen fortsetze, denn auch er fotografierte Musiker im Pop In und veranstaltete mit seinen Favoriten, genau wie ich, Homeshows. Und wer weiß, vielleicht gründe ich ja auch noch mein eigenes kleines Indielabel?Aber nun genug fantasiert, kommen wir zum eigentlichen Geschehen! Flowers From The Man Who Shot Your Cousin, gebildet aus dem Sänger Morgan an der Gitarre und Erwan am Bass, starteten gegen 21 Uhr 45 mit ihrem Set. Schon nach ein paar Takten fiel die unglaublich warme und schöne Stimme von Morgan positiv auf. Ein Kehlchen, das klingt als hätte man Morrissey mit Nick Drake gekreuzt, eine wahrlich gelungene Mischung! Ganz ruhig und gelassen erzählte der Doppelstaatler (Franzose, Kanadier) seine süß-sauren, mit schwarzem Humor versehenen Geschichten und verwandelte den Keller des Pop In in eine weite amerikanische Wüstenlandschaft. Leonhard Cohen, Smog oder die Silver Jews werden oft als Referenzen genannt, für mich bestand aber auch eine Seelenverwandschaft zu anderen Meistern des soften, depressiven Folks und zwar zu Malcolm Middleton und Yames Yorkston. Was dort vorne gespiekt wurde, gefiel mir jedenfalls ganz ausgezeichnet. Leider gab es aber auch heute wieder ein paar Störenfriede, die glaubten, nur weil der Eintritt zu den Konzerten im Pop In frei ist, laut reden zu können. Das nervte massiv und veranlasste Bassist Erwan, mitsamt Instrument unter dem Arm spontan die Bühne zu verlassen und die Unruhestifter aus nächster Nähe anzupflaumen. Er hatte mit dieser Disziplinierungsmaßnahme recht und auch Erfolg, denn danach herrschte Ruhe, weil die Schwatzbasen nach oben abzogen. Absolut störungsfrei konnte man nun den Rest des Programmes genießen, das ausschließlich aus neuem, noch unveröffentlichen Material bestand. Von der bisher einzigen CD Hapless (2006) stammte lediglich der wundervolle Opener Postcard From A River. Wann das neue Werk erscheinen soll, wurde nicht mitgeteilt, sicher ist aber, daß es traumhaft werden wird, denn einfühlsame Songs wie Kitchen Fires oder das abschließende Father's Day ließen den Folkfan in mir mit der Zunge schnalzen. Ein Mädchen im Publikum vergoss sogar während Father's Day warme Tränen, was ich aber nicht auf den melancholischen Song von Morgan schiebe, sondern eher auf Liebeskummer oder Streit mit den Eltern. Oder was meinst Du Morgan? Bringst Du etwa die Mädels zum Weinen? Tu fais pleurer les filles avec tes chansons tristes, Morgan?

Setlist Flowers From The Man Who Shot Your Cousin, Le Pop In, Paris:

01: Postcard From A River
02: Prospector
03: Fortress
04: Tired
05: No Home
06: Kitchen Fires
07: Standards
08: Drive In
09: Father's Day


Anschließend war mit Stefana Fratila eine Kanadierin aus Vancouver am Start. Die junge Frau mit dem italienischen Namen erschien zusammen mit einem knabenhaften Burschen, der ein kleines Roland-Keyboard bediente, während sie überwiegend Ukulele spielte. Die beiden waren zum ersten Mal in Paris, sogar zum ersten Mal in Europa und entsprechend aufgeregt. Mit viel Charme, Spielfreude und Enthusiasmus kompensierten sie aber ihre Nervosität und brachten Stimmung in die Bude. Zu dumm nur, daß Stefana heute heiser war und nicht jeden Ton traf! Aber auch hierauf hatte das kesse Mädel den passenden Spruch parat: Kauft einfach die CD, da singe ich perfekt und wunderschön! Stimmt auch, wie ich mich inzwischen überzeugen konnte und überdies hat die brilletragende Brünette jede einzelen Scheibe selbst gestaltet und in hübsch bemalte Kartons gesteckt. Keine CD ähnelt somit optisch der anderen und es gibt auch lediglich 100 Stück weltweit! Liebevoll gemachte Handarbeit, die man auch aus der Musik heraushört, die eine Mischung aus Folk und organischem Elektro Pop darstellt. Die Frau mit der leicht infantilen Stimme (eine ihrer Vorbilder ist Joanna Newsom, aber auch Soko könnte man heraushören) hätte auch gut zum kürzlich stattfindenden Festival Music For Toys gepasst, denn ihr Hauptinstrument , die Ukulele, tauschte sie nur am Ende einmal gegen eine Akustigitarre aus.

Eine tolle Entdeckung, die man auch demnächst auf Berliner Konzertbühnen bestaunen kann!

Konzerttermine Stefana Fratila:

16. Jui: Soundtrack Summer Fest, Schokoladen, Berlin
17. Juli: Schwarzer Kanal: La D.I.Y. Fest, Berlin
18. Juli: Madame Claude: Siro Bercetche, Berlin

Setlist Steafa Fratila, Pop In, Paris:

01: Look Daen!
02: The See Inside
03: October
04: City Of Glass
05: January 2055
06: Vista Voyager
07: Understanding Both Parts...
08: A Similar Response

Die abschließend auftretenden Captain Kidd konnte ich dann leider nicht mehr sehen, die Müdigkeit...

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- Videos: Stefana Fratila A Similar Response live
Flowers From The Man Who Shot Your Cousin - No Home live Girls live


 

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