Konzert mit Ödland
Datum: 21. Oktober 2013
Dauer: 55 min
Zuschauer: 18
Ich bin ja für etwas abseitige Musik immer offen. Deshalb habe ich mich ganz besonders auf Ödland aus Lyon gefreut. Die Schwestern Léa und Alizée Bingöllü waren zusammen mit Lorenzo Papace schon für einige Wochen in Deutschland unterwegs gewesen und in Leipzig hatten sich unsere Weg schon einmal fast gekreuzt. Sie waren nämlich nur einen Abend nach Boho Dancer im Noch besser Leben. Der Abend in Karlsruhe war der Abschluss der aktuellen Tour und Station für die Heimkehr nach Lyon am nächsten Morgen.
Aber - so richtig vorbereitet war ich dann doch nicht. Eingestellt hatte ich mich auf spielerischen Freakpop mit englischen Texten (gefärbt mit charmant französischem Akzent). Gespielt wurde dann aber überwiegend orientalische Musik mit französischen Texten - nämlich das neuste Album Galaktoboureko. Und die meisten Ansagen waren in einem hervorragenden und ebenfalls charmanten Deutsch!
Die drei nahmen uns mit auf eine Traumreise an magische und fremdartige Orte. Auch dort singt man Wiegenlieder und hat Ärger mit der Obrigkeit. Aber die ausgedrückte Lebenswirklichkeit ist schon sehr verschoben zu zentraleuropäischer Musik und hatte für mich etwas märchenhaftes mit Abgründen, gutem wie erschreckendem Zauber und Wundern.
Zu allen Liedern gab es jeweils eine sehr nette und erhellende Einführung und so wurde auch viel gelacht oder wenigstens geschmunzelt während im Fernseher eine Videoinstallation mit den Bildern zu den Songs lief.
Zu allen Liedern gab es jeweils eine sehr nette und erhellende Einführung und so wurde auch viel gelacht oder wenigstens geschmunzelt während im Fernseher eine Videoinstallation mit den Bildern zu den Songs lief.
Aber wenigstens eine Erwartungshaltung von mir wurde erfüllt: Das Publikum des Abends war ganz und gar bezaubert und ließ sich bereitwillig entführen. Enthusiastischer Applaus am Ende entlockte dann auch noch eine Zugabe mit englischem Text... So war unser deutsch-französischer Freundschaftsabend ein Erfolg auf der ganzen Linie und ich denke, die nachbarschaftlichen Beziehungen haben davon nur profitiert (auch wenn es eine Schande bleibt, dass dies die erste französische Band bei uns war...).
Die Band war unterwegs in einem Fiat 500 - so hatten nur die allerkleinsten Instrumente ein Ticket für die Tour bekommen: Bratsche, Ukulele und eine Mini-Bouzouki, zwei Glöckchen und ein Tamburin.
Nachdem wir sicher wieder in heimischen Gestaden gelandet waren, gab es noch eine lange und angeregte Gesprächsrunde über verschiedene Lebensentwürfe und Ödland musste sehr viele Fragen beantworten.
Soundcheck noch ohne Zuhörer |
Aus dem Archiv:
Ödland in Paris am 26. Juli 2010
Das Klienicum zu Ödland
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