Dauer: Dag För Dag 40 Minuten, SOL 90 Minuten
Datum: 22.10.2010
Zuschauer: alles voll, 500
Es ist ja wirklich was Schönes, alle paar Tage auf ein Konzert gehen zu können, aber die Vorfreude geht so sehr leicht verloren. Früher war das doch anders, da hat
Ein Gefühl, dass ich in letzter Zeit nicht mehr oft hatte. Bei den Shout Out Louds schon.
Es war im kalten Winter 2008 und es war im WUK. Mein erstes Konzert, genau die gleichen Bands wie heute. Es war ein toller Abend. Einer, an den nur ganz wenige danach herankamen, einer, dem die Shouties auch bei ihren Festivalauftritten nicht das Wasser reichen konnten.
Auf ihrer Tour zu Work im Frühjahr schaute für Wien dann leider "nur" eine exklusive Radio-Session im Funkhaus raus, hierfür Tickets gewinnen: mission impossible.
Karten fürs Frequency Festival zu bekommen stellt dagegen zwar kein Problem dar, ob man sich mit dem Massenauflauf in der Provinz aberein Freude macht ist die andere Frage. Jedenfalls wurde nach dem Auftritt der Shout Out Louds, dem ich als Teil des Massenauflaufs beiwohnte und den ich ein wenig leidenschaftslos fand, ein neuer Wien-Termin verlautbart. Eine schöne Sache!
Weiter ging es mit einem neuen Song, bezeichnenderweise Show Me Something New. Darin ist unter anderem vom jünger werden die Rede, was zumindest auf das Publikum nicht zutraf. Genauso, wie die neuen Songs reifer und erwachsener klingen, ist auch die Zuhörerschaft mitgealtert. Wenn jemand behauptet hätte, es wären eins zu eins die selben Leute im Publikum wie beim letzen Konzert, hätte ich das sicher nicht hinterfragt. Zwei Jahre älter und wieder einen derartigen Spaß an den Tag gelegt, das gefällt.
In dieser Art und Weise ging es weiter, Altes, Neues und ganz Altes wurde gespielt, gegen Mitte des Sets dann auch Normandie. Ein absolutes Lieblingslied. Und auch ein wenig programmatisch, heißt es da doch „how can such a nordic city make me sweat“. Eine schöne Umschreibung des Hier und Jetzt. Draußen kalt, drinnen die Sauna in blau-gelb.
Mit Fall Hard kam dann auch das erste Stück des neuen Albums, das richtig ausgelassen betanzt wurde, unmittelbar danach The Comeback. Danach gabs zum Ausruhen ein paar gelassenere Songs, bis mit Impossible, und zwar wirklich der ganzen siebenminütigen Version, nicht der kürzeren Live-Version. Verständlich, dass sich die Band danach zurückzog und nach mehreren Minuten intensiver Beifallsbekundungen ihr eigenes Comeback vollbrachten.
Das sich Please Please Please in der Zugabe wiederfand, war wohl keine große Überraschung. Aber schön. Mit Seagull und Walls endete dann ihr Set, das um einiges länger war, als an den Abenden zuvor.
Und so ließ man im Foyer, mit den Schweden, ein schönes Konzert ausklingen, dass die Vorfreude vollkommen rechtfertigen konnte und das vor allem gezeigt hat, dass Band und Publikum, auch wenn sie gereift sein mögen, einander immer noch lieben.
Eine Freundin zitierte hernach die Band und sagte, das Konzert sei "like a punch in the face"gewesen, ein Schlag ins Gesicht also, so gut war es. Mag die Musik vielleicht nicht die anspruchsvollste unter der Sonne sein, mit guter Laune und unverbogener Ehrlichkeit kann man so einiges wett machen. Wien und das WUK wurden ihrem Ruf als Heimspiel der Shouties jedenfalls wieder gerecht, bleibt nur zu hoffen, dass bis zum nächsten regulären Konzert nicht wieder zwei Jahre vergehen...
your love is just...impossible...
Danke für die Bilder an Patrick!
Setlist Shout Out Louds, WUK, Wien:
01: Candle Burned Out
02: Tonight I Have To Leave It
03: Show Me Something New
04: South America
05: Very Loud
06: Four By Four
07: Normandie
08: Paper Moon
09: Fall Hard
10: The Comeback
11: Throwing Stones
12: 1999
13: There's Nothing
14: Shut your Eyes
15: Impossible
16: Please Please Please (Z)
17: Seagull (Z)
18: Walls (Z)
Aus unserem Archiv:
- Shout Out Louds, Köln, 20.08.10
- Shout Out Louds, Frankfurt, 29.03.10
- Shout Out Louds, Paris, 01.04.08
- Shout Out Louds, Köln, 18.09.07
- Shout Out Louds, Haldern, 04.08.07
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