Sonntag, 17. Oktober 2010

Red Sparowes, Paris, 16.10.10


Konzert: Red Sparowes
Ort: La Maroquinerie, Paris
Datum: 16.10.2010
Zuschauer: gut besuchte, aber nicht ausverkaufte Veranstaltung
Konzertdauer: keine Ahung, ich habe Raum-und Zeitgefühl verloren!


Boah, ey!!! Was für ein Hammer! Musik von einem anderen Stern, zelebriert von einer Postrockband aus Los Angeles namens Red Sparowes . Das war galaktisch, gigantisch, orgasmisch, besser als Sex! Die fünfköpfige Band mit dem süßen Mädel an der Gitarre hat mir die Birne matschig geklopft und beinahe mein Trommelfell gefetzt, aber die Sache war es wirklich wert! An einem Konzertabend an dem noch etliche andere Bands in der Pariser Maroquinerie auftraten ( Monno, Gnaw, Head Of Wantastiquet) war ich lediglich für Red Sparowes angereist. Zuvor hatte ich noch in Ruhe mit meiner Frau zu abend gegessen, bevor ich mir dann dieses himmliche Konzert zum Dessert einverleibt habe. Von Beginn an war ich von den komplexen und atemberaubend schönen Soundlandschaften gefesselt und genoß auch die hypnotisierenden Videos, die auf eine Leinwand projeziert wurden, in vollen Zügen. Man sah prachtvolle Landschaften, die Silhouette einer Großstadt, ein menschliches Auge, Pilze, die durch die Gegend flogen, Sterne, Krater, dürre Zweige, Totenköpfe, die Flut, eine Tageszeitung mit der Schlagzeile "The War On Terror", Explosionen, eine Dollarnote, Affen, Autobahnen bei Nacht, und allerlei anderes anregendes Zeug. Ein Fest für alle Sinne! Am schönsten waren aber natürlich die herrlichen Gitarrenmelodien, das Wechselspiel zwischen kontemplativen und dramatischen, metallischen Phasen und die ungeheure Wucht und Anziehungskraft, die von der spannend arrangierten, rein instrumentalen Musik ausging. Die gutinformierten Fans im Publikum schnalzten mit der Zunge und ließen ihre Köppe energisch vor- und zurückfliegen. Wie immer war der überwiegende Teil der Gäste männlich, aber es ist ja nix Neues, daß die meisten Weiber keine Ahnung von guter, harter Musik haben. Ohnehin scheißegal, denn das Mädchen auf der Bühne, war ja auch recht hübsch. Fast schüchtern zupfte sie an ihrer Gitarre, während die Herren da schon energischer und testosterongeschwängerter zu Sache gingen. Der tätowierte Basser riß sein Instrument immer mal wieder in die Höhe, der Drummer mit der Elvis Presley Tolle kloppte auf sein Fell wie so ein Gestörter und der Ober- Red Sparow sah mit seinen langen Locken schon so ähnlich aus wie Efrim Menuck von A Silver Mount Zion/ Godspeed You! Black Emperor. Leute mit Ahnung klärten mich darüber auf, daß der Bursche auch bei Isis aktiv gewesen war.

Hinsichtlich der gespielten Stücke verweise ich auf die Setlist, ich kannte das Material vorher nicht, ging aber froh und wie ein Honigkuchenpferd grinsend mit der aktuellen CD The Fear Is Excruciating, But Therein Lies The Answer und einem gewaltigen Tinnitus nach Hause.

Geil, ey, Alter!

Pour nos lecteurs francais:

Wouahh! Quelle claque ce concert des américains Red Sparowes! C'était de la musique venant d'un autre planète! Galactique, gigantesque, orgasmique, mieux que le sexe! Le Quintet de Los Angeles m' a totalement secoué et en passant presque détruit les tympans, mais ça valait le coup. Venant juste pour le set des Red Sparowes (j'avais raté les autres groupes avant) j'ai passé un samedi soir passionnant. Dès le début j'ai été captivé par les paysages sonores complexes et d'une beauté folle et j'ai également beaucoup aimé les projections vidéos. On y voyait de grands espaces hivernaux magnifiques, la silhouette d'une métropole, un oeil humain de près, des champignons flottant dans l'air, des étoiles, cratères, branches mortes, et autres têtes de morts, un journal avec "The War On Terror" en gros titre, des explosions, des dollars, des singes, des autoroutes de nuit et plein d'autres images stimulantes et hypnotisantes. C'était un spectacle qui faisait appel à tous les sens. Mais bien évidemment le plus beau furent ces murs de guitares mélodiques, ces changements de rythmes entre des phases comtemplatives et rêveuses, d'autres plus énervées voire métalliques et la puissance incroyable de cette musique dramatiquement orchestrée.

Le public s'en delecta en faisant le signe typique des concerts post-rock: mouvement rapide de la tête d'avant en arrière. Dommage qu'il n' y ait eu que peu de femmes dans le public, comme souvent malheureusement dans ce type de concert, mais pour compenser il y avait au moins une jolie jeune fille à la guitare sur scène. Elle restait plutôt discrète dans une attitude typiquement shoegaze, tandis que les hommes bougaient leurs corps et leurs cheveux longs dans le rythme. Le batteur était impressionnant aussi, avec sa frappe très lourde et précise. Le chef du groupe (également clavieriste chez Isis) ressemblait drôlement à Efrim, ce qui m'a rappelé que je dois vite me procurer des places pour le grand retour des Godspeed! Mais des groupes comme Red Sparowes prouvent d'une maniere impressionnante qu'il y a pleins de groupes postrock/noise fabuleux! Tout simplement renversant!


Setlist Red Sparowes, La Maroquinerie, Paris:


01: Buildings
02: Avalanche
03: Freeway
04: Elephant
05: LHR
06: Bassong
07: EEL
08: Kelpass
09: Alone
10: Mother


Ausgewählte Konzerttermine von Red Sparowes
(ohne Gewähr):

28.10.2010: Szene, Wien
29.10.2010: Kranhalle/Feierwerk, München
30.10.2010: PMK, Innsbruck
31.10.2010: Jubez, Karlsruhe





 

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