Konzert: Jozef van Wissem & Lidwine
Ort: ein Wohnzimmer irgendwo in Paris, Oliver Peel Session # 30
Datum: 24.10.10
Zuschauer: zwischen 35 und 40 Konzertdauer: Lidwine und Jozef beide jeweils etwa 50Minuten
Natürlich werde ich immer hier behaupten, daß jede Oliver Peel Session toll gewesen ist. Ich wäre ja auch ein schlechter Vermarkter, würde ich es nicht tun. Wobei Vermarktung nicht so richtig passt, weil wir keine Flyer, Poster oder Ähnliches drucken und ich keinen Cent an der Geschichte verdienen. Bei uns ist die Bude inzwischen immer voll, weil wir es geschafft haben, einen festen Kreis von treuen Stammgästen aufzubauen, zu denen sich erfreulicherweise immer neue Gesichter gesellen. So wird es nie langweilig und prickelnd und die Motivation bleibt erhalten. Um auch unseren Besuchern musikalisch immer mal wieder etwas Neues zu bieten, haben wir dieses Mal eine ganz besondere Session organisiert. Statt Folkmusikern, die traurige Lieder auf der Akustischen kratzen, haben wir eine Pariser Harfespielerin und einen holländichen Laute-Spieler geladen. Natürlich haben auch sie traurige Lieder vorgetragen, aber das hat bei uns Methode. Fröhliche Songs deprimieren mich einfach zutiefst!
Die Pariserin Lidwine eröfnete den Ball mit ihren betörenden, feenhaften Folksongs, die sie abwechselnd auf der Harfe und dem Harmonium vortrug. Ohne männliche Hilfe ging es freilich auch bei ihr nicht, denn ihr Multiinstrumentalist Jérémie half tatkräftig mit. Zwanzig Minuten später packte dann der große und kräftige Holländer Jozef van Wissem seine Laute aus und spielte auf dem barocken Instrument hypnotisierende Instrumentalstücke. Den Zuschauern eröffnete sich ein ganz neues Klang-Universum, weil es weltweit nur noch ganz wenige Musiker gibt, die auf einer Laute spielen und komponieren. Kein Wunder, daß Filmmacher Jim Jarmush Fan des in Amerika lebenden Niederländers ist und mit ihrm zusammen einen Song geschrieben hat.
Ach so: diese Session war wahnsinnig toll, siehe oben!
Mehr Bericht in Kürze!
4 Kommentare :
Kam die Harfe jetzt durchs Treppenhaus oder durchs Fenster?
jozef ist ein ganz großer. ich liebe seinen sound. dass er in deinem wohnzimmer hockte, ist für mich nahezu unfassbar.
@ Christoph: durchs Treppenhaus
@ Eike: In der Tat, unfassbar! Hast du eigentlich schon über Jozef auf dem Klienicum berichtet?
nee, seinen "expatris" release im vorigen jahr hatte ich verpasst. davor gab es eher weniger zu berichten.
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