Konzert: Julie Peel (Wojcik )
Ort: L'Espace B, Paris
Datum: 29.02.12
Zuschauer: etwa 25
Wow! Was für ein wundervolles Konzert von Julie Peel!
Die Süd-Französin mit dem englischen Nachnamen gehört zu jenen Musikerinnen, die ihrer Heimat Frankreich den Rücken gekehrt haben, um ihr Talent im Ausland- in ihrem Fall in New York-, zu entfalten. Damit steht sie in einer Reihe mit Laetitia Sadier (Stereolab, Monade), Melanie Valéra (Tender Forever), Marion Andrau (Underground Railroad) und Camille Berthomier ( John & Jehn), die ebenfalls alle ihr Glück woanders ( jeweils London, Tender Forever: Portland) gesucht und gefunden haben.
Glücklicherweise kam man aber an einem 29.Februar (wow, ein Schaltjahr!) in den Genuß eines Paris-Konzertes von Julie, die im Moment auf die Verlängerung ihres Visums wartet. Die liebenswürdige Folksängerin präsentierte vor einem leider nicht allzu großen Publikum viele Lieder ihres ausgezeichneten Albums Near The Sun und auch zwei Neulinge. Lieder, die absolute Hitqualitäten haben und bei stärkerer Vermarktung wahrscheinlich sehr bekannt wären. Man höre sich nur den Ohrwurm Living In A Movie an, um zu verstehen, wovon ich rede. Wenn Feist die gleiche Nummer gschrieben hätte, wäre der Song in den Top Ten. Er verfügt nämlich über eine unwiderstehlichen Refrain, einen unverschämten Charme und eine warme und verführerische Instrumentierung. Über allem thront aber die sensationell schöne Stimme von Julie, in der ihre ganze Zärtlichkeit und Authenzität zum Ausdruck kommt. Das Mädchen verstellt sich nicht, ist keine Spur gekünstelt und dennoch sehr professionell. Sie leistete sich im Espace B stimmlich keinerlei Aussetzer, sondern sang durchgängig auf hohem Niveau. Auch ihr Gitarrenspiel war sehr flüssig und harmonisch und so schaffte sie es, ihre an sich simplen (aber ergreifenden!) Songs live noch spürbar lebendiger und nahegehender rüberzubringen als auf Platte. Ich war ziemlich geplättet! Zwar hatte ich von vornherein ein schönes Konzert erwartet, daß aber Julie Peel handwerklich und stimmlich so stark sein würde, hätte ich nicht gedacht.
Ein himmlisches Lied jagte das nächste und das Ambiente wurde ganz besonders knisternd, wenn Miss Peel in ihre Mundharmonika pustete. So bei Sister. Ein leicht soulig angehauchtes Stück mit hohem Suchtpotential.
Aber Julie spielte nicht nur altes Material, sondern versuchte sich auch an Neulingen, die sie für ihr neues Projekt Daltonians geschrieben hat. Sie hat beschlossen, die Sängerin Julie Peel demnächst erst einmal an den Nagel zu hängen und zusammen mit einem befreundeten New Yorker Musiker neu durchzustarten.
Am Freitag kann man sich in Paris ein genaueres Bild von den Daltonias machen. Dann wird nämlich Julie im Point Ephémère im Vorprogramm von Sharron van Etten (die sie über den grünen Klee lobte) viele Stücke dieses Zukunfstprojekts präsentieren.
Achso, einen Support gab es im Espace B auch. Diesen leistete Julies New Yorker Zimmergenossin Hailey Wojcik , die, wenn man den Schilderungen der Französin glauben schenken kann, Peanutbutter roh mit dem Löffel ißt und sich auch sonst sonderbar ernährt. Allerdings sah man das der Figur der rothaarigen jungen Dame nicht an. Im Pünktchenkleid und mit Springerstiefeln präsentierte sie ihre rohen und bluesigen Stücke alleine auf ihrer E-Gitarre. Das Niveau einer Scout Niblett erreichte sie hierbei nicht, konnte allerdings vor allem beim Titeltrack ihrer künftigen Albums Wise Blood aufhorchen lassen. Potential ist also auch bei ihr vorhanden, nur muss sie noch an sich arbeiten und versuchen, auch ein paar Melodien in ihren schroffen Sound mit einzubauen.
Setlist Julie Peel, Espace B, Paris:
01: OMWF
02: Innocence
03: Living In A Movie
04: OK
05: ?
06: Unfold
07: Sister
08: Near The Sun
09: Song For A Stranger
10: Lousy Weekend (Daniel Johnston Cover)
Glücklicherweise kam man aber an einem 29.Februar (wow, ein Schaltjahr!) in den Genuß eines Paris-Konzertes von Julie, die im Moment auf die Verlängerung ihres Visums wartet. Die liebenswürdige Folksängerin präsentierte vor einem leider nicht allzu großen Publikum viele Lieder ihres ausgezeichneten Albums Near The Sun und auch zwei Neulinge. Lieder, die absolute Hitqualitäten haben und bei stärkerer Vermarktung wahrscheinlich sehr bekannt wären. Man höre sich nur den Ohrwurm Living In A Movie an, um zu verstehen, wovon ich rede. Wenn Feist die gleiche Nummer gschrieben hätte, wäre der Song in den Top Ten. Er verfügt nämlich über eine unwiderstehlichen Refrain, einen unverschämten Charme und eine warme und verführerische Instrumentierung. Über allem thront aber die sensationell schöne Stimme von Julie, in der ihre ganze Zärtlichkeit und Authenzität zum Ausdruck kommt. Das Mädchen verstellt sich nicht, ist keine Spur gekünstelt und dennoch sehr professionell. Sie leistete sich im Espace B stimmlich keinerlei Aussetzer, sondern sang durchgängig auf hohem Niveau. Auch ihr Gitarrenspiel war sehr flüssig und harmonisch und so schaffte sie es, ihre an sich simplen (aber ergreifenden!) Songs live noch spürbar lebendiger und nahegehender rüberzubringen als auf Platte. Ich war ziemlich geplättet! Zwar hatte ich von vornherein ein schönes Konzert erwartet, daß aber Julie Peel handwerklich und stimmlich so stark sein würde, hätte ich nicht gedacht.
Ein himmlisches Lied jagte das nächste und das Ambiente wurde ganz besonders knisternd, wenn Miss Peel in ihre Mundharmonika pustete. So bei Sister. Ein leicht soulig angehauchtes Stück mit hohem Suchtpotential.
Aber Julie spielte nicht nur altes Material, sondern versuchte sich auch an Neulingen, die sie für ihr neues Projekt Daltonians geschrieben hat. Sie hat beschlossen, die Sängerin Julie Peel demnächst erst einmal an den Nagel zu hängen und zusammen mit einem befreundeten New Yorker Musiker neu durchzustarten.
Am Freitag kann man sich in Paris ein genaueres Bild von den Daltonias machen. Dann wird nämlich Julie im Point Ephémère im Vorprogramm von Sharron van Etten (die sie über den grünen Klee lobte) viele Stücke dieses Zukunfstprojekts präsentieren.
Achso, einen Support gab es im Espace B auch. Diesen leistete Julies New Yorker Zimmergenossin Hailey Wojcik , die, wenn man den Schilderungen der Französin glauben schenken kann, Peanutbutter roh mit dem Löffel ißt und sich auch sonst sonderbar ernährt. Allerdings sah man das der Figur der rothaarigen jungen Dame nicht an. Im Pünktchenkleid und mit Springerstiefeln präsentierte sie ihre rohen und bluesigen Stücke alleine auf ihrer E-Gitarre. Das Niveau einer Scout Niblett erreichte sie hierbei nicht, konnte allerdings vor allem beim Titeltrack ihrer künftigen Albums Wise Blood aufhorchen lassen. Potential ist also auch bei ihr vorhanden, nur muss sie noch an sich arbeiten und versuchen, auch ein paar Melodien in ihren schroffen Sound mit einzubauen.
Setlist Julie Peel, Espace B, Paris:
01: OMWF
02: Innocence
03: Living In A Movie
04: OK
05: ?
06: Unfold
07: Sister
08: Near The Sun
09: Song For A Stranger
10: Lousy Weekend (Daniel Johnston Cover)
Aufgepasst: Julie Peel am 3. März 2012 @ Herbrand's, Köln!
Aus unserem Archiv:
Julie Peel, Paris, 18.10.10
1 Kommentare :
Das Herbrand's scheint ein Restaurant mit gelegentlichen Konzerten zu sein, ich weiß also jetzt schon, daß ich mich ärgern werde.
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