Dienstag, 27. März 2012

Dark Dark Dark & Dom, Paris, 23.03.12


Konzert: Dark Dark Dark & Dom
Ort: Théatre de la Cité Internationale, Paris
Datum: 23.03.12
Zuschauer: ausverkauft, 400

Konzertdauer: Dom etwa 45 Minuten, Dark Dark Dark 80 Minuten



War schon eine tolle Sache, Gudrun aus Karlsruhe endlich auch einmal persönlich kennenzulernen. Seit einigen Monaten schon hat sie sich als fleißige Leserin des Konzerttagebuchs und sogar als ausgezeichnete Gastautorin hervorgetan und dabei immer tadellosen musikalischen Geschmack bewiesen. Auch Reisen in andere Städte hat sie nie gescheut, wenn es darum ging, kleinen aber feinen Indiebands nachzuspüren. Nur nach Paris hatte sie bislang ihr Weg noch nicht geführt.

Am 23.03.2012 war es dann aber soweit. Mit Dark Dark Dark hatte sich Gudrun eine Band ausgesucht, die wesentlich häufiger in Frankreich als in Deutschand auftritt und die an jenem Freitag in einem ausverkauften, sehr stilvollen Universitätstheater spielen sollte.


Gegen 22 Uhr stachen die Amerikaner in See. Vorher hatte die Brasilianerin Dom auf ihrem Cello in den Abend eingeleitet (hierzu unten mehr) und nun galt die volle Aufmerksamkeit der Band um Nona Marie Invie. Die Sängerin und Pianistin war kaum wiederzuerkennen. Ihr Markenzeichen, die markante schwarze Hornbrille, fehlte. Stattdessen trug sie Kontaktlinsen und wenn ich mit dem Zoom meiner Kamera näher ranging, konnte ich ihre hübschen blauen Augen sehr genau sehen. Allerdings musste ich weit nach oben zielen, denn Nona ist wahnsinnig großgewachsen und überragte ihre männlichen Mitmusiker um mehrere Zentimeter.


Meistens saß Nona Marie aber und klimperte einfühlsam am Piano. Der Aufhorcher schlechthin: natürlich ihre sensationelle Stimme. Dieses sentimentale, verraucht, ja fast versoffen wirkende Gesangesorgan, mit dem sie noch fast jeden um ihren kleinen Finger gewickelt hat. Auch heute wieder unwiderstehlich.

Und natürlich durfte man sich auch an den vielen exzelenten Songs erfreuen. Schon gleich zu Beginn begeisterte Wild Go, spätere dann auch das wolkenverhangene Something For Myself und bevor der Zugabenteil einsetzte, natürlich der Überhit Daydreaming, den inzwischen sicherlich jeder Spatz von den Dächern pfeifen kann (" ).


Dazwischen aber jede Menge neues Material, das noch nicht bekannt und folglich schwer zu beurteilen war. An der in Moll gehaltenen Grundstimmung hat sich nichts geändert und auch die an Beirut und Balkan erinnernde Instrumentierung mit Piano, Trompete, Akkordeon und Klarinette ist gleich geblieben, aber dennoch gibt es sicherlich gewisse Unterschiede, die wir erst erkennen werden, wenn wir denn das neue Werk in ein paar Monaten über unsere Sterolanlage (oder worüber auch immer) anhören können.


Bis dahin gilt es sich aber noch zu gedulden und auch in diesem Bericht muss ich mich wohl oder übel auf das Kommentieren von Bekanntem beschränken. Gleich zwei der geläufigsten Lieder von Dark Dark Dark kamen auf jeden Fall im Zugabenteil. Wild Goose Chase war das erste davon und es gefiel mir noch genauso so gut wie zu dem Zeitpunkt, als ich die Band für mich entdeckt habe. Das ist einfach eine Piano- Ballade an der ich mich nicht satt hören kann, ich mag alles an ihr, die Grundstimmung, die Melodie, die Sanftheit und auch den Text, der mich auf eine Reise (mit den Wildenten= Wild Goose?) durrch die USA einlädt:

"From Portland west to Portland east
Yes indeed, oh indeed.
Albuquerque and Montreal
And that’s not all, that’s not all.
Cleveland Tucson and Buffalo
Oh no, oh no.
San Francisco and Chicago
Oh no, oh no."


Celebrate mit Invie zum ersten Mal am Akkordeon beendete schließlich das Set, dem man anmerkte, daß bei den neuen Liedern noch ein wenig Feinschliff nowendig ist und auch, daß Nona ein wenig kränkelte. Sie trank regelmäßig zwichen den Songs Tee aus einer Thermoskanne, hielt sich aber sehr wacker und ließ zumindest stimmlich nicht viele Wünsche offen. Sie wirkte eben nur eine Spur müde.

Insgesamt aber erneut ein erlesensenes und gelungenes Konzert einer der besten Kammerpop Bands der letzten Jahre. Wir werden ihren Werdegang gespannt weiterverfolgen.


Achso, es gab ein paar Stargäste im Publikum. Soko war gekommen und hatte ihre schauspielernde und singende Freudin Lia Manili mitgebracht. Die beiden sind wirklich unglaublich süß und ließen sich auch noch bereitweillig abknipsen.

Setlist Dark Dark Dark, Théatre de la Cité Internationale, Paris:

01: Wild Go
02: W/Out You
03: It's A Secret
04: Trouble
05: Something
06: Patsy
07: Last Time
08: What I Need
09: Hear Me
10: Meet In The
11: Who Needs Who
12: Daydreaming

13: Wild Goose Chase
14: Love Lies

15: Celebrate


Bericht Dom in Kürze.




1 Kommentare :

Gudrun hat gesagt…

Da bleibt mir nichts hinzuzufügen! War wirklich ein sehr schöner Abend. Mit Deinen schönen Fotos ist gleich alles wieder präsent! Schönen Dank!

 

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