Konzert: The Phenomenal Handclap Band & Field Music
Ort: Le Nouveau Casino, Paris (Soirée Custom)
Datum: 08.03.12
Zuschauer: 100-150
Konzertdauer: Field Music: eine Stunde
(Fast) gähnende Leere bei den Konzerten der Phenomenal Handclap Band aus den USA und Field Music aus England im Pariser Nouveau Casino. 400 Leute passen in den Laden rein und selbst Optimisten hatten Schwierigkeiten das Nouveau Casino als halbvoll zu bezeichnen.
Ob es daran lag, daß es bei der Phenomenal Handclap Band zwar Handclaps gab, die Gruppe aber leider keineswegs phänomenal war? Es sei denn man steht auf Boney M, die Bee Gees und 70 er Jahre Diso Funk à la Donna Summer.
Mein Vergleich mit Boney M kam mir zunächst fast absurd vor, aber als ich gestern eine alte Nummer von Uncut zur Phenomenal Hanclap Band las, wurde genau diese längst verdrängte Gruppe genannt. Okay, man könnte auch moderne und etwas passendere Vergleiche finden. CSS, !!! (chk chk chk) oder Hercules and Love Affair. Aber nun gut, Funk, Soul, Groove, alles nicht meine Stilrichtungen und wenn die Sängerin nicht so extrem hübsch (und die Bassistin auch sehr ansehlich) gewesen wäre, hätte ich mich wohl tierisch gelangweilt. So ging es einigermaßen und die Sache war auch ziemlich schnell vorbei.
Setlist The Phenomenal Handclap Band, Paris:
01: About John
02: Breath
03: Ginger Bread
04: Sex Toys
05: East River
06: City
07: Kicks
Konzert: 10. März 2012: Bi Nuu, Berlin
Nun standen Field Music an. Bekanntermaßen gebildet aus dem Gebrüdergespann Brewis (Mike and Peter) und zwei Mitmusikern.
Handwerklich und musikalisch eine fantastische Band, aber leider nicht charismatisch genug, um auf Titelbildern zu landen und aus der Indie-Ecke rauszukommen. Dabei ist die Musikpresse regelmäßig euphorisch, wenn neue Field Music Alben erscheinen und lässt es Sterne regnen. Der letzte Output Plumb macht da keine Ausnahme, auch dieser wurde sehr gut rezensiert. Ich für meinen Teil muss allerdings gestehen, daß ich nicht mehr vertraut bin mit den letzten CDs. Ich bin beim exzellenten Tones Of Town (mit den auch heute gespielten Hits If Only The Moon Were Up, A House Is Not A Home) stehengeblieben, habe seither den Faden verloren. Aber Konzerte sind ja auch dazu da, einen solchen Rückstand halbwegs aufzuholen.
Von dem Neuling Plumb wurden natürlich einige Songs gespielt. Beispielsweise das im extremen Falsett gesungene A New Town, aber auch das groovige Who'll Pay The Bills? oder das druckvolle A New Thing. Stilistisch hat sich allerdings nicht so viel geändert bei den Sunderlander Brüdern, die immer fein brüderlich (passt ja!) die Gesangesrollen tauschten und auch zwischen Schlagzeug und Gitarre hin und her wechselten. Nach wie vor sind die Stücke mit vielen Brüchen versehen, verzichten auf Bubblegum-Refrains und werden es deshalb schwerlich in die Herzen (und Ohren) von Mainstream- Hörern schaffen. Kenner werden zwar immer sagen: "wow, was für eine smarte, ideenreiche Band!", die anderen werden aber regelmäßig urteilen: "naja, finde ich nicht so berauschend."
Ich für meinen Teil schlage mich auf die Seite der Fans, muss allerdings gestehen, daß mir das neue Material auch nicht sofort ins Ohr ging. Aber das war bei Field Music schon immer so. Hat man eines ihrer Alben mindestens 10mal gehört, wird es immer besser und besser. Schade, daß so wenig Leute da waren!
Setlist Field Music, Nouveau Casino, Paris:
01: Trilogy
02: Rockist
03: Choosing Sides
04: Let's Write A Book
05: Is This The Picture?
06: If Only TheMoon Were Up
07: Them That Do Nothing
08: A New Town
09: Who'll Pay The Bills
10: A House Is Not A Home
11: Something Familiar
12: Share The Words
13: How Many More
14: Just Like Everyone Else
15: New Thing
15: Effortlessly
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