Donnerstag, 9. Juni 2016

Daughter, Barcelona, 02.06.16


Konzert: Daughter
Ort: Primavera Sound Festival, Barcelona
Datum: 02.06.2016
Dauer: knapp 60 min
Zuschauer: viele tausend



Als ich vor ein paar Jahren mit Daughter über die langsam größer werdenden Säle gesprochen hatte und die wenig mutige Prognose geäußert hatte, daß die Bühnen riesig würden, die sie in den nächsten Jahren bespielen würden, guckten mich Elena, Igor und Remi lachend an. Jetzt ist die Band aus London genau da angekommen, auf den Festival-Hauptbühnen. Da, wo in Barcelona später noch LCD Soundsystem oder Radiohead spielen sollten. 

Sound und Erscheinung haben sich kaum geändert seit damals. Elena ist zwar weniger schüchtern, die meisten Ansagen übernimmt aber weiterhin Gitarrist Igor, der gebürtige Schweizer.

Was genau den Reiz der Musik von Daughter für mich ausmacht, kann ich schwer greifen. Elenas wundervolle, tiefe Stimme und die fantastischen Gitarren sind sicher Hauptgrund der Faszination der Musik der Band. Auch wenn ich keinen Ahnung von Schlagzeugen haben, ist aber auch Remis Anteil am herrlichen Sound nicht zu unterschätzen. Die drei haben früh ihren Klang gefunden und perfektionieren den seitdem.

Wie schon in Köln im Januar waren es aber nicht nur die drei Musiker auf der Bühne. Live werden Daughter von Lucy Parnell an Keyboard und Bass unterstützt. Immer mal wieder singt Lucy auch zweite Stimme. Ob sich das auf die Songs der zweiten Platte beschränkt, weiß ich nicht. 


Im Januar in der Live Music Hall hatte die Londoner Band noch gleich viele Lieder von den beiden Alben gespielt, mich hatte das bei der Tour zur zweiten Platte überrascht. Von den fünf Liedern, die im Vergleich zur Köln-Setlist fehlten, waren vier alt - Winter, Amsterdam, Shallows und Home. Ansonsten spielt die Band das gleiche Grundgerüst wie damals. Obwohl das schrecklich langweilig sein muß, was nichts negativ Routiniertes auszumachen, ganz im Gegenteil. Die Sängerin hatte blendende Laune und strahlte. Die Daughters sahen allerdings aber auch verdammt müde aus. Sie hatten bereits vor und nach der ersten Platten endlos getourt und sind auch mit Not to disappear schon lange unterwegs (incl. Nordamerika und Asien). Zwei Top-20-Plätze in den britischen Album-Charts hätten früher vermutlich gute Einnahme-Quellen dargestellt - für Band und Label. Heute jagt man Bands immer und immer wieder um den Globus, weil von den Platten niemand leben kann.


Hoffentlich finden Daughter zwischen all dem Touren auch Zeit für Ideen für neue Lieder. So weit ich weiß, hat die Band bisher nichts Neues gespielt. 


Ob die Bühnen noch größer werden? Ich weiß es nicht. Ich würde es Elena, Remi und Igor gönnen.

Setlist, Daughter, Primavera Festival: 

01: How
02: Tomorrow
03: Numbers
04: Alone / With you
05: Human
06: Doing the right thing
07: No care
08: Smother
09: New ways
10: Youth
11: Fossa 


Links:

- aus unserem Archiv:
- Daughter, Mannheim, 05.06.16

- Daughter, Köln, 31.01.16
- Daughter, Larmer Tree Gardens, 31.08.13
- Daughter, Mannheim, 31.05.13
- Daughter, Frankfurt, 16.04.13
- Daughter, Köln, 08.04.13
- Daughter, Brüssel, 04.04.13
- Daughter, Luxemburg, 10.11.12
- Daughter, Paris, 07.11.12
- Daughter, Haldern, 11.08.12
- Daughter, Haldern, 11.08.12



 

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