Freitag, 10. Juni 2016

A.R. Kane, Barcelona, 04.06.16


Konzert: A.R. Kane
Ort: Primavera Sound Festival, Barcelona
Datum: 04.06.2016
Dauer: 30 min
Zuschauer: 400 vielleicht



A.R. Kane gelten als eine der wichtigsten unterschätzten Bands der späten 80er und frühen 90er Jahre. Ich schreibe das gleich an den Anfang, weil auch mir die Band vollkommen durch die Lappen gegangen ist. A.R. Kane haben den Begriff Dreampop eingeführt, waren bei 4AD zu einer Zeit, als das das Label all meiner Lieblingsbands war und gelten als Wegbereiter des Shoegaze oder auch des Triphop. Und - auch das wusste ich nicht oder nicht mehr - sie waren die eine Hälfte hinter M|A|R|R|S und Pump up the volume, dem größten Erfolg von 4AD (eine Nummer eins in den britischen Singlecharts) und damit auch eine wichtige Kraft für den Erfolg des Acid House in Europa.


All das hatte ich nicht im Kopf, als ich im Innenhof des Zentrums für zeitgenössische Kultur (oder so) in der Innenstadt Barcelonas im Schatten saß, nachdem Die Katapult ihr wundervollen Konzert beendet hatten und eigentlich nur auf Freunde und dann Robert Forster warten wollte.


Was da von der Bühne kam, klang gar nicht schlecht! Das erste Lied war ruhig, sphärisch und passte perfekt zu Tageszeit und Ort. Ich hatte den Auftritt eigentlich ignorieren und stattdessen meinen Festivaltag planen wollen - und wollte dabei nicht zu sehr gestört werden. Aber die Musik da vorne zog mich immer mehr in ihren Bann. Spätestens beim dritten Lied When you're sad hatten mich A.R. Kane. When you're sad von 86 könnte eine Blaupause für so viele Shoegaze-Helden sein und war für mich der beste musikalische Moment des Festivals. Nachmittags um 14:15 Uhr.


A.R. Kane waren ursprünglich Alex Ayuli und Rudy Tambala. Beim Primavera trat Rudy mit seiner Schwester Maggie und einem dritten Musiker (Andy Taylor vermutlich) auf.

Natürlich war eine halbe Stunde viel zu wenig für einen richtigen Eindruck. Aber den "echten" Auftritt hatte ich ja leider verpasst (da hatte ich Air gesehen! Air!). Aber das ist ja einer der vielen Vorteile des Primavera Festivals, es gibt häufig zweite Chancen! 

Und ein wenig beruhigte mich hinterher, daß ich erst nach dem Konzert gemerkt habe, was für pophistorisch wichtige Musik ich gerade gehört hatte. Und daß die mich auch ganz unbedarft sehr begeistert hat.

Setlist, A.R.Kane, Primavera Festival: 

01: Spermwhale trip over 
02: So blue 
03: When you're sad 
04: Sweet dreams 
05: Love from outer space




 

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