Konzert: Gillian Welch
Ort: La Maroquinerie, Paris
Datum: 09.11.2011
Zuschauer: fast ausverkauft
Konzertdauer: 2 Stunden und 40 Minuten!
Helle Aufruhr im Hause Peel. Wir haben endlich eine neue Wohnung gefunden! In vier Wochen hätten wir auf der Straße gesessen, falls es nicht geklappt hätte. Uns ist nicht nur ein Stein, sondern ein ganzer Steinbruch vom Herzen gefallen. Klar deshalb, daß es gestern mit meiner Frau nur ein Gesprächsthema gab: der baldige Umzug. Konzerte geraten da ausnahmsweise fast zur Nebensache. Und so kam es, daß ich zum Auftritt der nur sehr selten in Paris spielenden Gillan Welch deutlich zu spät kam. Normalerweise fängt die Hauptgruppe in der Maroquinerie nicht vor 21 Uhr 15, 21 Uhr 30 an, dieses mal war aber alles anders. Es gab keine Vorgruppe und Gillian hatte ihr Konzert um 20 (!) Uhr begonnen. Und ich war um 21 Uhr 45 da! Die Abendkasse war schon zu, der Ticketkontrolleur nicht mehr an seinem Platz, was tun? Ich stieg die Treppenstufen zum Club hinab und dann sah ich dort auch den Einlasser. Er bluffte mich an: "Sie kommen jetzt? Bißchen spät was? Na, dann können sie sich die letzten Minuten noch umsonst angucken." Ich bedankte mich, stieß die Tür zum Club auf und befand mich alsbald in Gesellschaft feierlustiger Amerikaner, die beim jedem Lied begeistert mitgingen. Was ich nicht wußte: die letzten Minuten des Konzertes sollten glücklicherweise lang werden. Ich bekam letztlich noch 45 Minuten bester Musik geboten.
Die Countrymusikerin aus Nashville, Tennessee, war mit einem zweiten Akustikgitarristen namens David Rawlings auf der Bühne. Der Bursche trug einen auffälligen Cowboyhut und glänzte regelmäßig durch längere Soli auf der Akustischen, die vom wilden Publikum mit standing ovations aufgenommen wurden. Die beiden sangen super zusammen. Sie mit der prefekten weiblichen Countrystimme, er mit leisem, aber tiefem Backgroundgesang. Die Songs waren sehr stimmungsvoll, mitreißend und bierseelig, man glaubte sich fast in einem Saloon. Die Amis im Saale johlten die ganze Zeit, riefen ständig rein, applaudierten wie verrückt und gaben ihre Songwünsche schreienderweise preis. "Play this song, no play this song", es war wie auf einer Versteigerung.
Um circa 22 Uhr 10 verließen dann Gillian und David zum ersten mal die Bühne. Der Applaus war so tosend, wie ich ihn selten bis nie in der Maroquinerie erlebt habe. Logisch also, daß die beiden Musiker noch einmal zurück kamen. Aber was sage ich da: einmal? Nein insgesamt drei mal mit jeweils zwei weiteren Liedern! Die Stimmung wurde immer ausgelassener und manche forderten gar: "Gillian, stay with us the whole night." Das war natürlich nicht möglich, aber am Ende hatten Gillian und David das Publikum 2 Stunden und 40Minuten lang auf hohem Niveau unterhalten.
Ein tolles Konzert, von dem ich gerne mehr gesehen und gehört hätte. Aber immerhin haben wir jetzt demnächst eine neue Wohnung und das ist ja auch nicht schlecht, oder?
Die Setlist wird nachgericht. Die Künstlerin selbst stellt sie immer hinterher auf ihre Facebook Seite. So, hier ist sie endlich:
Setlist Gillian Welch, La Maroquinerie, Paris:
01: Scarlet Town
02: Dark Turn Of Mind
03: One Morning
04: The Way It Will Be
05: R + R
06: My Morphine
07: The Way It Goes
08: By The Mark
09: Tennessee
10: Dusty Boxcar Walls
11: Hard Times
12: Down Along The Dixie Line
13: Everything Is Free
14: Six White Horses
15: Look At Miss Ohio
16: To Be Young
17: Wrecking Ball
18: Red Clay Helo
19: Only One And Only
20: I'll Fly Away
21: The Way The Whole Thing Ends
22: Jackson (Johnny Cash)
23: Snowin 'On Raton (Townes Van Zandt)
Die tollen Pics von Gillian Welch stammen von Marcel Houweling. Tausend Dank! Er hat unter dem Namen mhwlng noch mehr davon auf seiner Flickr-Seite. Klick!
Ort: La Maroquinerie, Paris
Datum: 09.11.2011
Zuschauer: fast ausverkauft
Konzertdauer: 2 Stunden und 40 Minuten!
Helle Aufruhr im Hause Peel. Wir haben endlich eine neue Wohnung gefunden! In vier Wochen hätten wir auf der Straße gesessen, falls es nicht geklappt hätte. Uns ist nicht nur ein Stein, sondern ein ganzer Steinbruch vom Herzen gefallen. Klar deshalb, daß es gestern mit meiner Frau nur ein Gesprächsthema gab: der baldige Umzug. Konzerte geraten da ausnahmsweise fast zur Nebensache. Und so kam es, daß ich zum Auftritt der nur sehr selten in Paris spielenden Gillan Welch deutlich zu spät kam. Normalerweise fängt die Hauptgruppe in der Maroquinerie nicht vor 21 Uhr 15, 21 Uhr 30 an, dieses mal war aber alles anders. Es gab keine Vorgruppe und Gillian hatte ihr Konzert um 20 (!) Uhr begonnen. Und ich war um 21 Uhr 45 da! Die Abendkasse war schon zu, der Ticketkontrolleur nicht mehr an seinem Platz, was tun? Ich stieg die Treppenstufen zum Club hinab und dann sah ich dort auch den Einlasser. Er bluffte mich an: "Sie kommen jetzt? Bißchen spät was? Na, dann können sie sich die letzten Minuten noch umsonst angucken." Ich bedankte mich, stieß die Tür zum Club auf und befand mich alsbald in Gesellschaft feierlustiger Amerikaner, die beim jedem Lied begeistert mitgingen. Was ich nicht wußte: die letzten Minuten des Konzertes sollten glücklicherweise lang werden. Ich bekam letztlich noch 45 Minuten bester Musik geboten.
Die Countrymusikerin aus Nashville, Tennessee, war mit einem zweiten Akustikgitarristen namens David Rawlings auf der Bühne. Der Bursche trug einen auffälligen Cowboyhut und glänzte regelmäßig durch längere Soli auf der Akustischen, die vom wilden Publikum mit standing ovations aufgenommen wurden. Die beiden sangen super zusammen. Sie mit der prefekten weiblichen Countrystimme, er mit leisem, aber tiefem Backgroundgesang. Die Songs waren sehr stimmungsvoll, mitreißend und bierseelig, man glaubte sich fast in einem Saloon. Die Amis im Saale johlten die ganze Zeit, riefen ständig rein, applaudierten wie verrückt und gaben ihre Songwünsche schreienderweise preis. "Play this song, no play this song", es war wie auf einer Versteigerung.
Um circa 22 Uhr 10 verließen dann Gillian und David zum ersten mal die Bühne. Der Applaus war so tosend, wie ich ihn selten bis nie in der Maroquinerie erlebt habe. Logisch also, daß die beiden Musiker noch einmal zurück kamen. Aber was sage ich da: einmal? Nein insgesamt drei mal mit jeweils zwei weiteren Liedern! Die Stimmung wurde immer ausgelassener und manche forderten gar: "Gillian, stay with us the whole night." Das war natürlich nicht möglich, aber am Ende hatten Gillian und David das Publikum 2 Stunden und 40Minuten lang auf hohem Niveau unterhalten.
Ein tolles Konzert, von dem ich gerne mehr gesehen und gehört hätte. Aber immerhin haben wir jetzt demnächst eine neue Wohnung und das ist ja auch nicht schlecht, oder?
Die Setlist wird nachgericht. Die Künstlerin selbst stellt sie immer hinterher auf ihre Facebook Seite. So, hier ist sie endlich:
Setlist Gillian Welch, La Maroquinerie, Paris:
01: Scarlet Town
02: Dark Turn Of Mind
03: One Morning
04: The Way It Will Be
05: R + R
06: My Morphine
07: The Way It Goes
08: By The Mark
09: Tennessee
10: Dusty Boxcar Walls
11: Hard Times
12: Down Along The Dixie Line
13: Everything Is Free
14: Six White Horses
15: Look At Miss Ohio
16: To Be Young
17: Wrecking Ball
18: Red Clay Helo
19: Only One And Only
20: I'll Fly Away
21: The Way The Whole Thing Ends
22: Jackson (Johnny Cash)
23: Snowin 'On Raton (Townes Van Zandt)
Die tollen Pics von Gillian Welch stammen von Marcel Houweling. Tausend Dank! Er hat unter dem Namen mhwlng noch mehr davon auf seiner Flickr-Seite. Klick!
3 Kommentare :
ach ja, das wäre was für mich gewesen! so war ich wenigstens ein wenig dabei. danke, oliver!
Ich bin so froh fuer Euch! Wird es in der neuen Wohnung auch OP Sessions geben?
Fuer Eike: Ich habe, trotz Bitte, nicht zu filmen, heimlich zwei Stuecke aufgenommen und auf YouTube gepackt. Ich stand ganz hinten, auf dem Balkon, und musste ordendlich 'ranzoomen, dehalb wackelt es etwas.
Everything is Free:
www.youtube.com/watch?v=B3emLj8rV5s
The Way the Whole Thing Ends:
http://www.youtube.com/watch?v=0WXRToKO6pw
Uschi aus Paris
danke an uschi!
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