Konzert: Karo
Ort: ein Wohnzimmer irgendwo in Paris, Oliver Peel Session # 12
Datum: 18.10.2009
Zuschauer: 27
Konzertdauer: genau eine Stunde
Schon nach einer kurzen Hörprobe auf ihrer MySpace Seite war mir klar: Die musste ich haben! Und zwar in unserem Wohnzimmer! Der feinfühle Gesang und das reduzierte, aber melodische Gitarrenspiel der Würzburger Sängerin Karo hatte mich fast magisch angezogen.
Ob sie kommen würde, wenn ich nett fragte? Ein Versuch war es wert, zumal sie im Oktober schon einen Konzerttermin im stets erlesen besetzten Emile Vache im ostfranzösischen Metz eingetragen hatte. Ein kurzer Abstecher nach Paris und zwar in unsere gute Stube, das wär's doch! Nervös tippte ich ein paar Zeilen an die Künstlerin und ließ schon mal durchblicken, daß ich Interesse an einer Session mit ihr hätte. Auf genaue Detail verzichtete ich zunächst, ich wollte erst einmal in Erfahrung bringen, ob Karo grundsätzlich für ein solches Abenteuer offen war. Sie war es! In einer netten Mail bekundete sie prompt, daß sie nichts dagegen hätte, falls sie denn eine bezahlbare Zugverbindung bekäme und bei uns nächtigen könne. Die Schlafmöglichkeit auf unserer erprobten Gästeluftmatratze konnnte ich ihr sofort zusichern, eine günstige Zugfahrt zurück nach Würzburg zu finden, erschien mir da schon schwieriger. Glücklicherweise fand sich aber bald ein sehr attraktiver Tarif und somit waren die Formalitäten auch schon geklärt. Auch meine (zugegebenermaßen recht rhetorische) Frage, ob denn bei ihr eine Katzenallergie bestünde, wurde glücklicherweise verneint und so stand dem Abenteuer nichts mehr im Wege.
Ich fieberte dem vereinbarten Termin, dem 18. Oktober, nun täglich entgegen. Inständig hoffte ich, daß nichts mehr dazwischen kommen würde. Hach, war das alles wieder so aufregend! Vor den Sessions sterbe ich regelmäßig 100 Tode! Karos Meldung, daß sie gesundheitlich nicht 100 % auf dem Damm ist, besorgte mich natürlich, aber sie versicherte schon gleich, daß sie die Reise nach Frankreich auf jeden Fall antreten würde. Puh!
Vom am 17. Oktober stattfindenen Konzert in Metz berichtete Karo auf telefonische Nachfrage schließlich nur Positives. Sie solle auf jeden Fall wiederkommen, hatte man ihr in Lothringen ausgerichtet. Prima! Das freute mich natürlich für sie.
Nun also Paris. Der große Tag, der 18.Oktober, war gekommen. Heute würde unser Wohnzimmer wieder beben und die Nerven der Nachbarn auf eine erneute Geduldsprobe gestellt werden. Um der Sache noch mehr Pfeffer zu verleihen, war ich extra in einen Musikladen gegangen, um einen Mikroständer zu kaufen. Ich wollte bestmögliche Bedingungen für Karo schaffen, schließlich hatte sie ja ausgerichtet, mit E-Gitarre und Mikro aufzulaufen. Dummerweise fehlte aber ein Verbindungsteil an dem blöden Ständer (pied de micro auf französisch, das hatte ich ganz neu gelernt!) und außerdem konnte man das Mikro nicht einstöpseln, weil im Verstärker schon der Stecker für die Elektrische steckte. Dumm gelaufen! Wieder einmal ärgerte ich mich, Jura studiert zu haben. Wäre es nicht besser gewesen, Tontechniker zu lernen? ...
Karos Zug kam um 17 Uhr 20 am Pariser Ostbanhhof an. Zu dieser Zeit irrte ich aber noch in überfüllten Metroschächten rum und kam prompt 10 Minuten zu spät! Schon peinlich, aber mein Gast nahm es mir zum Glück nicht übel. Gemeinsam gondelten wir zur Location, sprich unserem Wohnzimmer und luden das schwere Gepäck ab. Viel Zeit uns kennenzulernen, blieb aber nicht, denn schon eine halbe Stunde später trudelten die ersten Gäste ein. Letztendlich waren wir 27, eine zufriedenstellende Besucherzahl. Die maximale Kapazität unseres Wohnzimmer dürfte sich auf 40 Leute belaufen. Bei Simone White waren wir mit 35 schon nah dran, auch wenn Uschi aus Dortmund, die wir freudigerweise zum dritten Mal begrüßen durften, behauptete, ich würde bei den Zuschauerzahlen übertreiben, wir seien weniger gewesen. Irrtum, Uschi! Oder zweifelst Du etwa auch an, daß zu Glanzeiten des BVB das Westfalenstadion regelmäßig ausverkauft war? ;-)
27 Glückliche also, die in den Genuß von Karo kamen und dies in sehr intimen Ambiente. Sie wussten ihr Glück zu schätzen, denn alle verhielten sich absolut vorbildlich und waren 60 Minuten lang mucksmäuschenstill, sieht man mal von der Mitsingpassage beim Not In Love Song (mit eingebautem Refrain von U2 In The Name Of Love) ab. Karo selbst aber war durchaus gesprächig. In einem exzellenten und akzentfreien Englisch betrieb sie munter Konversation und brach so ziemlich schnell das Eis. Zu den einzelnen Stücken hatte sie immer mal wieder eine kleine Erklärung parat und eine der am häufigsten wiederholten Aussagen war, daß ihre meisten Lieder Lovesongs seien (sie bezifferte die Quote auf 90 %). Selbst der unwiderstehliche Not In Love Song sei letztlich ein solcher, fügte sie schmunzelnd hinzu, als sie den Ohrwurm anstimmte. Das Stück vereinte so ziemlich alle Stärken der Musikerin. Es ist wunderbar melancholisch, aber voller Hoffnung, nahegehend, ohne zu schwülsteln und atemberaubend intim, ohne aufdringlich zu sein. Karo schafft es, mit recht simplen Mitteln, eine knisternde Atmosphäre zu erzeugen und den Hörer in den Bann zu ziehen. Oft fangen ihre Lieder recht getragen an, bauen dann aber im weiteren Verlaufe eine immer stärker werdende Spannung auf und enden schließlich mit einem Befreiungsschlag mittels einer Stimme, die alle Blockaden lockert und ihre volle Lautstärke und Instensität entfaltet. Überhaupt diese Stimme: so sinnlich, fragil und betörend. Man möchte ihr stundenlang zuhören, sie übt eine magische, ja hypnotische Wirkung aus. Sie spiegelt Ruhe, aber auch Sensibilität, Verletzlichkeit, Aufbegehren und Leidenschaft wieder. Vor allem aber spendet sie viel Trost und Hoffnung, keines der melancholisch angehauchten Lieder würde ich als trist oder deprimierend bezeichnen. Im Gegenteil, am Ende eines jeweiligen Songs fühlt man sich oft berauscht und optimistisch.
Karos Repertoire ist zudem abwechslungsreich. Sie variiert zwischen Folkballade und schmissigem Indierock und drückt jedem Titel ihren eigenen Stempel auf. Selbst wenn sie wie heute abend Coverversionen wie Chris Issak's Wicked Game oder Celine Dione's Pour que tu m'aimes encore (1994) spielt, klingt das Ergebnis stark nach Karo und recht wenig nach dem gecoverten Künstler. Gerade im Fall von Celine Dion natürlich ein Segen! Aber Karo mag Celine wirklich, zumindest ihre Stimme. Von der Persönlichkeit hält sie weniger, sie glaubt, daß die Kanadierin ziemlich verrückt ist. Besonders witzig war eine spezielle Erklärung für die Antipathie gegenüber der Dion: "she is skinny!"
Am verblüffendsten war, daß Karo den französischen Text von Pour que tu m'aimes encore völlig akzentfrei intonierte, obwohl sie mehrfach behauptete, die Sprache Moliere's nicht zu beherrschen. Auch hier hatte sie eine amüsante Erklärung parat: In der Schule sei ihr Oberstufen- Französichkurs nicht zustande gekommen, weil sich zu wenige Leute eingefunden hatten. Ihr wurde angeboten, dem Kurs der Schüler zu folgen, die die Sprache schon viel früher gewählt hatten. Da verstand sie aber nur Bahnhof und entschied sich für spanisch. Resultat: Nun spricht sie nach eigenen Angaben weder spanisch noch französisch. Wie das Leben eben so spielt...
Aber eigentlich gefallen mir die eigenen Kompositionen von Karo ohnehin besser. Einer meiner absoluten Favoriten ist das extrem fetzige All Is Light, bei dem die Würzburgerin (die eigentlich aus Hessen stammt) so richtig rockte. Zumindest so gut wie das eben in einem Wohnzimmer geht. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie ein solcher Kracher, in dem es um unerwiderte Liebe geht, auf einer "richtigen"Konzerbühne abgeht! "All is Light, since you are gone", singt sie in dem Stück am Ende einfühlsam und erneut ist man als Zuhörer durch ein Wechselbad schaurig-schöner Gefühle gegangen und hat sein Herz auf das Wundervollste erwärmt. Das Publikum applaudierte konsequenterweise intensiv und aufrichtig.
Die Zeit verging leider wie im Fluge und ohne es zu bemerken, war das Ende des Sets herangerückt. Natürlich performte Karo noch ihr bekanntestes Lied The Sailor, das ihr Vergleiche mit Cat Power eingebracht hatte und angeblich auch Thees "Tomte" Uhlmann mit der Zunge schnalzen lies. Später hat der Bursche aber abgestritten, das Lied überhaupt zu kennen. Eine etwas verwirrende Geschichte. Aber Karo gefällt mir sowieso viel viel besser als Tomte! Sie wird ihren Weg gehen, davon bin ich überzeugt. Wer kann sich schon dem fragilen Zauber ihrer Stücke entziehen? Noch nicht einmal unser Kater!
Allein der als Zugabe gebrachte Titelrack des Albums Sing Out, Heart! war es wert, sie eingeladen zu haben. Meine hochgesteckten Erwartungen wurden jedenfalls noch übertroffen und Karo hat den Oliver Peel Sessions ein weiteres wunderschönes Kapitel hinzugefügt.
Mein Dank geht an die Künstlerin, unsere lieben Gäste und auch an meine Frau, die wieder einmal bergeweise Crêpes gemacht hat. Ohne sie würde es die Sessions nicht geben. Oder vielleicht doch, aber die Gäste und Künstler wären hungrig und durstig und würden nicht gerne wiederkommen...
Ganz besonderen Dank verdient der Frankenblogger, über den ich (hier!) überhaupt erst auf Karo gestoßen bin. Weiter so, leChristoph!
Setlist Karo, Oliver Peel Session folgt...
Links:
. mehr Fotos von der Session mit Karo hier
- Hübscher Videclip Karo- The Sailor hier
- Videoclip Not In Love Song hier
- hervorragende Fotos von Robert Gil. Klick!
Ob sie kommen würde, wenn ich nett fragte? Ein Versuch war es wert, zumal sie im Oktober schon einen Konzerttermin im stets erlesen besetzten Emile Vache im ostfranzösischen Metz eingetragen hatte. Ein kurzer Abstecher nach Paris und zwar in unsere gute Stube, das wär's doch! Nervös tippte ich ein paar Zeilen an die Künstlerin und ließ schon mal durchblicken, daß ich Interesse an einer Session mit ihr hätte. Auf genaue Detail verzichtete ich zunächst, ich wollte erst einmal in Erfahrung bringen, ob Karo grundsätzlich für ein solches Abenteuer offen war. Sie war es! In einer netten Mail bekundete sie prompt, daß sie nichts dagegen hätte, falls sie denn eine bezahlbare Zugverbindung bekäme und bei uns nächtigen könne. Die Schlafmöglichkeit auf unserer erprobten Gästeluftmatratze konnnte ich ihr sofort zusichern, eine günstige Zugfahrt zurück nach Würzburg zu finden, erschien mir da schon schwieriger. Glücklicherweise fand sich aber bald ein sehr attraktiver Tarif und somit waren die Formalitäten auch schon geklärt. Auch meine (zugegebenermaßen recht rhetorische) Frage, ob denn bei ihr eine Katzenallergie bestünde, wurde glücklicherweise verneint und so stand dem Abenteuer nichts mehr im Wege.
Ich fieberte dem vereinbarten Termin, dem 18. Oktober, nun täglich entgegen. Inständig hoffte ich, daß nichts mehr dazwischen kommen würde. Hach, war das alles wieder so aufregend! Vor den Sessions sterbe ich regelmäßig 100 Tode! Karos Meldung, daß sie gesundheitlich nicht 100 % auf dem Damm ist, besorgte mich natürlich, aber sie versicherte schon gleich, daß sie die Reise nach Frankreich auf jeden Fall antreten würde. Puh!
Vom am 17. Oktober stattfindenen Konzert in Metz berichtete Karo auf telefonische Nachfrage schließlich nur Positives. Sie solle auf jeden Fall wiederkommen, hatte man ihr in Lothringen ausgerichtet. Prima! Das freute mich natürlich für sie.
Nun also Paris. Der große Tag, der 18.Oktober, war gekommen. Heute würde unser Wohnzimmer wieder beben und die Nerven der Nachbarn auf eine erneute Geduldsprobe gestellt werden. Um der Sache noch mehr Pfeffer zu verleihen, war ich extra in einen Musikladen gegangen, um einen Mikroständer zu kaufen. Ich wollte bestmögliche Bedingungen für Karo schaffen, schließlich hatte sie ja ausgerichtet, mit E-Gitarre und Mikro aufzulaufen. Dummerweise fehlte aber ein Verbindungsteil an dem blöden Ständer (pied de micro auf französisch, das hatte ich ganz neu gelernt!) und außerdem konnte man das Mikro nicht einstöpseln, weil im Verstärker schon der Stecker für die Elektrische steckte. Dumm gelaufen! Wieder einmal ärgerte ich mich, Jura studiert zu haben. Wäre es nicht besser gewesen, Tontechniker zu lernen? ...
Karos Zug kam um 17 Uhr 20 am Pariser Ostbanhhof an. Zu dieser Zeit irrte ich aber noch in überfüllten Metroschächten rum und kam prompt 10 Minuten zu spät! Schon peinlich, aber mein Gast nahm es mir zum Glück nicht übel. Gemeinsam gondelten wir zur Location, sprich unserem Wohnzimmer und luden das schwere Gepäck ab. Viel Zeit uns kennenzulernen, blieb aber nicht, denn schon eine halbe Stunde später trudelten die ersten Gäste ein. Letztendlich waren wir 27, eine zufriedenstellende Besucherzahl. Die maximale Kapazität unseres Wohnzimmer dürfte sich auf 40 Leute belaufen. Bei Simone White waren wir mit 35 schon nah dran, auch wenn Uschi aus Dortmund, die wir freudigerweise zum dritten Mal begrüßen durften, behauptete, ich würde bei den Zuschauerzahlen übertreiben, wir seien weniger gewesen. Irrtum, Uschi! Oder zweifelst Du etwa auch an, daß zu Glanzeiten des BVB das Westfalenstadion regelmäßig ausverkauft war? ;-)
27 Glückliche also, die in den Genuß von Karo kamen und dies in sehr intimen Ambiente. Sie wussten ihr Glück zu schätzen, denn alle verhielten sich absolut vorbildlich und waren 60 Minuten lang mucksmäuschenstill, sieht man mal von der Mitsingpassage beim Not In Love Song (mit eingebautem Refrain von U2 In The Name Of Love) ab. Karo selbst aber war durchaus gesprächig. In einem exzellenten und akzentfreien Englisch betrieb sie munter Konversation und brach so ziemlich schnell das Eis. Zu den einzelnen Stücken hatte sie immer mal wieder eine kleine Erklärung parat und eine der am häufigsten wiederholten Aussagen war, daß ihre meisten Lieder Lovesongs seien (sie bezifferte die Quote auf 90 %). Selbst der unwiderstehliche Not In Love Song sei letztlich ein solcher, fügte sie schmunzelnd hinzu, als sie den Ohrwurm anstimmte. Das Stück vereinte so ziemlich alle Stärken der Musikerin. Es ist wunderbar melancholisch, aber voller Hoffnung, nahegehend, ohne zu schwülsteln und atemberaubend intim, ohne aufdringlich zu sein. Karo schafft es, mit recht simplen Mitteln, eine knisternde Atmosphäre zu erzeugen und den Hörer in den Bann zu ziehen. Oft fangen ihre Lieder recht getragen an, bauen dann aber im weiteren Verlaufe eine immer stärker werdende Spannung auf und enden schließlich mit einem Befreiungsschlag mittels einer Stimme, die alle Blockaden lockert und ihre volle Lautstärke und Instensität entfaltet. Überhaupt diese Stimme: so sinnlich, fragil und betörend. Man möchte ihr stundenlang zuhören, sie übt eine magische, ja hypnotische Wirkung aus. Sie spiegelt Ruhe, aber auch Sensibilität, Verletzlichkeit, Aufbegehren und Leidenschaft wieder. Vor allem aber spendet sie viel Trost und Hoffnung, keines der melancholisch angehauchten Lieder würde ich als trist oder deprimierend bezeichnen. Im Gegenteil, am Ende eines jeweiligen Songs fühlt man sich oft berauscht und optimistisch.
Karos Repertoire ist zudem abwechslungsreich. Sie variiert zwischen Folkballade und schmissigem Indierock und drückt jedem Titel ihren eigenen Stempel auf. Selbst wenn sie wie heute abend Coverversionen wie Chris Issak's Wicked Game oder Celine Dione's Pour que tu m'aimes encore (1994) spielt, klingt das Ergebnis stark nach Karo und recht wenig nach dem gecoverten Künstler. Gerade im Fall von Celine Dion natürlich ein Segen! Aber Karo mag Celine wirklich, zumindest ihre Stimme. Von der Persönlichkeit hält sie weniger, sie glaubt, daß die Kanadierin ziemlich verrückt ist. Besonders witzig war eine spezielle Erklärung für die Antipathie gegenüber der Dion: "she is skinny!"
Am verblüffendsten war, daß Karo den französischen Text von Pour que tu m'aimes encore völlig akzentfrei intonierte, obwohl sie mehrfach behauptete, die Sprache Moliere's nicht zu beherrschen. Auch hier hatte sie eine amüsante Erklärung parat: In der Schule sei ihr Oberstufen- Französichkurs nicht zustande gekommen, weil sich zu wenige Leute eingefunden hatten. Ihr wurde angeboten, dem Kurs der Schüler zu folgen, die die Sprache schon viel früher gewählt hatten. Da verstand sie aber nur Bahnhof und entschied sich für spanisch. Resultat: Nun spricht sie nach eigenen Angaben weder spanisch noch französisch. Wie das Leben eben so spielt...
Aber eigentlich gefallen mir die eigenen Kompositionen von Karo ohnehin besser. Einer meiner absoluten Favoriten ist das extrem fetzige All Is Light, bei dem die Würzburgerin (die eigentlich aus Hessen stammt) so richtig rockte. Zumindest so gut wie das eben in einem Wohnzimmer geht. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie ein solcher Kracher, in dem es um unerwiderte Liebe geht, auf einer "richtigen"Konzerbühne abgeht! "All is Light, since you are gone", singt sie in dem Stück am Ende einfühlsam und erneut ist man als Zuhörer durch ein Wechselbad schaurig-schöner Gefühle gegangen und hat sein Herz auf das Wundervollste erwärmt. Das Publikum applaudierte konsequenterweise intensiv und aufrichtig.
Die Zeit verging leider wie im Fluge und ohne es zu bemerken, war das Ende des Sets herangerückt. Natürlich performte Karo noch ihr bekanntestes Lied The Sailor, das ihr Vergleiche mit Cat Power eingebracht hatte und angeblich auch Thees "Tomte" Uhlmann mit der Zunge schnalzen lies. Später hat der Bursche aber abgestritten, das Lied überhaupt zu kennen. Eine etwas verwirrende Geschichte. Aber Karo gefällt mir sowieso viel viel besser als Tomte! Sie wird ihren Weg gehen, davon bin ich überzeugt. Wer kann sich schon dem fragilen Zauber ihrer Stücke entziehen? Noch nicht einmal unser Kater!
Allein der als Zugabe gebrachte Titelrack des Albums Sing Out, Heart! war es wert, sie eingeladen zu haben. Meine hochgesteckten Erwartungen wurden jedenfalls noch übertroffen und Karo hat den Oliver Peel Sessions ein weiteres wunderschönes Kapitel hinzugefügt.
Mein Dank geht an die Künstlerin, unsere lieben Gäste und auch an meine Frau, die wieder einmal bergeweise Crêpes gemacht hat. Ohne sie würde es die Sessions nicht geben. Oder vielleicht doch, aber die Gäste und Künstler wären hungrig und durstig und würden nicht gerne wiederkommen...
Ganz besonderen Dank verdient der Frankenblogger, über den ich (hier!) überhaupt erst auf Karo gestoßen bin. Weiter so, leChristoph!
Setlist Karo, Oliver Peel Session folgt...
Links:
. mehr Fotos von der Session mit Karo hier
- Hübscher Videclip Karo- The Sailor hier
- Videoclip Not In Love Song hier
- hervorragende Fotos von Robert Gil. Klick!
6 Kommentare :
Oh, das freut mich, dass meine Empfehlung auf offene Ohren stieß. Aber Karo ist ja auch sehr gut und noch dazu äußerst sympathisch.
Mein Blog ist übrigens mittlerweile umgezogen und ist nun hier zu finden: yousoundgreat.blogspot.com
Yousoundgreat hatte ich bereits gefunden und die starke Vermutung gehabt, daß dies der Nachfolger vom Frankenblogger ist. Vermutung bestätigt, prima! Viel Spaß und Erfolg auf jeden Fall!
Karo ist sehr gut und äußerst sympathisch,ganz genau so ist das.
wo kriegst du nur immer die schönen menschen her? sortierst du an der haustür aus?
Haha, aussortiert wird nicht, Eike! Ich würde auch den Glöckner von Notre Dame reinlassen, falls er denn an den Sessions interessiert wäre.
Es wird langsam Zeit, dass der putzige, musikinteressierte d'Artagnan seinen eigenen Fotoblog bekommt! Von mir aus kann er darin ja seine Lieblingskonzerte vorstellen, hat ja mittlerweile genügend Band gesehen. :-)
dafür!
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