Konzert: Art Brut & The Indelicates
Ort: Prime Club Köln
Datum: 04.10.2007
Zuschauer: ziemlich voll aber nicht ausverkauft
Bitter, bitter. Das Kölner Konzert der großartigen und hochgradig unterhaltsamen Art Brut aus London wurde erst von der Live Music Hall ins Bürgerhaus Stollwerck und dann kurzfristig in den Prime Club gelegt. In Frankfurt vor ein paar Tagen war der größere Mousonturm noch gut gefüllt. In Köln scheinen Art Brut nicht mehr viele Leute hinterm Ofen herzulocken, was ich absolut nicht verstehe, denn die Band um Eddie Argos spielt Konzerte, die unglaublich viel Spaß machen. Dazu gab es mit den wahnsinnig tollen Indelicates (auch aus London) eine traumhafte Vorgruppe. Ob es nur an der kurzen Distanz zum letzten Auftritt in Köln lag? Art Brut waren im Juni im rappelvollen Gebäude 9.
Auch war nichts von der zusätzlichen Vorgruppe zu sehen. Bei concertteam.de war noch zu lesen: "Nun sucht die Londoner Band um Sänger Eddie Argos für ihre deutsche Tournee jeweils lokale Vorbands, die 'formed a band' in die Tat umgesetzt haben. Gewinnen können die Bands einen 30minütigen Auftritt vor ART BRUT unter professionellen Bedingungen. Einzige Bedingung: sie sollten ihren Lieblings-Song von ART BRUT covern." Es fand sich offenbar keine, denn das Konzert begann gleich mit den Indelicates.
Die Indelicates, die Band um Simon und Julia Indelicate (nicht verwandt), die so gut zu Art Brut paßt, spielte ein ganz anderes Set als in Frankfurt - glücklicherweise. Denn im Mousonturm hatten sie uns zwei ihrer schönsten Lieder vorenthalten: "We hate the kids" und "Waiting for Pete Doherty to die." Heute war alles prima!
Die beiden zentralen Figuren in der Band aus London sind eben Sänger Simon und Sängerin und Keyboarderin Julia. Julia ist Gründungsmitglied der Pipettes gewesen und hat eine wundervolle Stimme, die auch live sagenhaft gut funktioniert! Der Gitarrist, der mir in Frankfurt vor allem dadurch aufgefallen war, daß er sich dauernd im Kreis drehte, wirkte erst sehr ruhig, taute dann aber auf - und drehte sich wie ein Kreisel.
Das Konzert begann auch wie in Frankfurt mit den beiden Singles "The last significant statement to be made in rock'n'roll" und "Sixteen". Nach "America" kam dann aber die spektakuläre Abweichung. Denn zum Ohrwurm "New art for the people" erschien Eddie Argos auf der Bühne, um mit Simon Indelicate gemeinsam zu singen. Ja, zu singen, Eddie Argos hat gesungen, nicht gesprochen. Kein Witz! Hätte ich das Konzert verpaßt und jetzt gelesen, daß die beiden gemeinsam "New art" gesungen hätten, ich hätte mich wahnsinnig geärgert, das verpaßt zu haben. Aber so war alles gut!
Nach dem Duett kamen noch drei Kracher: Für mich überraschend das bekannteste Lied der Band, "Waiting for Pete Doherty to die" (auf der Bühne waren nur Simon und Julia), denn das haben sie in Frankfurt nicht gespielt, "Heroin" ("my heroine is on heroin but not bad heroin - the good heroin that rock stars take") und vor allem die Single "We hate the kids."
Die Indelicates sind eine fabelhafte Band, die ich wahnsinnig gerne noch einmal länger sehen würde. Leider kollidiert ihr nächster Termin in Kaiserslautern mit iLiKETRAiNS in Köln. Menno!
Leider war die Stimmung nur ganz gut. Schade! Die nervigsten Leute im Saal, die natürlich wieder direkt in meiner Nähe standen, ein sehr verliebtes Paar, haben mir die Freude durch dauerhaftes Gequatsche auch etwas versaut. Glücklicherweise wurde es dann so laut, daß ausgequatscht war.
Setlist The Indelicates Prime Club Köln:Auch war nichts von der zusätzlichen Vorgruppe zu sehen. Bei concertteam.de war noch zu lesen: "Nun sucht die Londoner Band um Sänger Eddie Argos für ihre deutsche Tournee jeweils lokale Vorbands, die 'formed a band' in die Tat umgesetzt haben. Gewinnen können die Bands einen 30minütigen Auftritt vor ART BRUT unter professionellen Bedingungen. Einzige Bedingung: sie sollten ihren Lieblings-Song von ART BRUT covern." Es fand sich offenbar keine, denn das Konzert begann gleich mit den Indelicates.
Die Indelicates, die Band um Simon und Julia Indelicate (nicht verwandt), die so gut zu Art Brut paßt, spielte ein ganz anderes Set als in Frankfurt - glücklicherweise. Denn im Mousonturm hatten sie uns zwei ihrer schönsten Lieder vorenthalten: "We hate the kids" und "Waiting for Pete Doherty to die." Heute war alles prima!
Die beiden zentralen Figuren in der Band aus London sind eben Sänger Simon und Sängerin und Keyboarderin Julia. Julia ist Gründungsmitglied der Pipettes gewesen und hat eine wundervolle Stimme, die auch live sagenhaft gut funktioniert! Der Gitarrist, der mir in Frankfurt vor allem dadurch aufgefallen war, daß er sich dauernd im Kreis drehte, wirkte erst sehr ruhig, taute dann aber auf - und drehte sich wie ein Kreisel.
Das Konzert begann auch wie in Frankfurt mit den beiden Singles "The last significant statement to be made in rock'n'roll" und "Sixteen". Nach "America" kam dann aber die spektakuläre Abweichung. Denn zum Ohrwurm "New art for the people" erschien Eddie Argos auf der Bühne, um mit Simon Indelicate gemeinsam zu singen. Ja, zu singen, Eddie Argos hat gesungen, nicht gesprochen. Kein Witz! Hätte ich das Konzert verpaßt und jetzt gelesen, daß die beiden gemeinsam "New art" gesungen hätten, ich hätte mich wahnsinnig geärgert, das verpaßt zu haben. Aber so war alles gut!
Nach dem Duett kamen noch drei Kracher: Für mich überraschend das bekannteste Lied der Band, "Waiting for Pete Doherty to die" (auf der Bühne waren nur Simon und Julia), denn das haben sie in Frankfurt nicht gespielt, "Heroin" ("my heroine is on heroin but not bad heroin - the good heroin that rock stars take") und vor allem die Single "We hate the kids."
Die Indelicates sind eine fabelhafte Band, die ich wahnsinnig gerne noch einmal länger sehen würde. Leider kollidiert ihr nächster Termin in Kaiserslautern mit iLiKETRAiNS in Köln. Menno!
Leider war die Stimmung nur ganz gut. Schade! Die nervigsten Leute im Saal, die natürlich wieder direkt in meiner Nähe standen, ein sehr verliebtes Paar, haben mir die Freude durch dauerhaftes Gequatsche auch etwas versaut. Glücklicherweise wurde es dann so laut, daß ausgequatscht war.
01: The last significant statement to be made in rock'n'roll
02: Sixteen
03: America
04: New art for the people (mit Eddie Argos)
05: Waiting for Pete Doherty to die (Julia & Simon Indelicate solo)
06: Heroin
07: We hate the kids
Und es wurde sehr laut! Wer sich auf ein Pop-Konzert eingestellt hatte, wurde heftig enttäuscht, fürchte ich. Eddie, Freddy, Jasper, Ian und Mikey lassen es live ganz mächtig krachen. Der Abend war viel mehr ein Punkkonzert. Vor vielen Jahren habe ich mal die Toy Dolls gesehen, wilder war das auch nicht.
Es gab Neues. Das Set nicht, das war das von Frankfurt. Aber hinter Freddy warf ein Beamer Texte auf die Wand. Da liefen dann die Setlist, Textauszüge (zum Mitsingen) und Anweisungen ("Applause now") mit. Vermutlich wird daher die Setlist auch gar nicht variiert. Aber egal: Bei Art Brut-
* Konzerten stehen ja eben andere Dinge im Fokus, nämlich der unglaubliche Spaß am Mitsingen, Rumhüpfen, an Eddies Art, seine Ansagen, da ist die musikalische Qualität (die aber mittlerweile richtig gut ist), der lausige Sound oder die fehlende Abwechslung beim Set absolut unwichtig.
Eddie sagte alle Lieder an. Durch die visuelle Unterstützung wird er noch mehr zum Entertainer. Aber auch seine Mitmusiker waren wieder in großer Form. Freddy ist ja ohnehin wegen ihrer charmanten Gestik großartig, Mikey, der stehende Schlagzeuger hat sich vollkommen verausgabt, Ian und Jasper standen am Ende auf den Boxen am Bühnenrand und spielten da die letzten Takte. Jasper war - wie immer - vollkommen aufgedreht. Ich weiß wirklich nicht, wie dieser ruhige Mensch sich so verwandeln kann. Er trug in Köln keines seiner T-Shirts, sondern ein gestreiftes Hemd, das schnell vollkommen durchgeschwitzt war.
Das Set war - wie gesagt - nicht überraschend, es ist aber hoch unterhaltend. Neben vielen Liedern vom aktuellen Album spielen Art Brut einige Hits von der ersten CD und mit "These animal menswe@r" einen nicht-Album Titel ("we're playing everything even b-sides!"). Es kam alles prima an, der vordere Bereich des Prime Clubs hüpfte und tanzte ununterbrochen. Auch die doofen Absperrgitter vor der Bühne änderten nichts an der ausgelassenen Stimmung. Sie hinderten Eddie auch nicht daran, crowdzusurfen. Dabei kam er beängstigend nah auf mich zu, wurde dann aber wieder nach vorne gelenkt. Er war darüber offenbar enttäuscht, denn er wollte zur Bar surfen! "St. Pauli", eines der Highlights, kündigte Eddie als ihren Eurovision Song Contest Beitrag an und entschuldigte sich gleich bei uns, daß Deutschland dadurch keine Chance haben werde.
Es war einfach wieder köstlich: "Rusted guns of Milan" sei mittlerweile ein Lied über Jasper. Und wenn mich nicht alles täuscht, fehlte dem Lied das Happy End. Bei "I will survive" wich Eddie am Ende auch ab und nannte es dann den Remix des Lieds! "Moving to LA" endete wieder in "Rehab" - aber anders: "They tried to make me go to rehab - that's probably a good idea!" Nach "Nag nag nag nag" war vorerst Schluß. Auf der Rückwand blinkte "Intermission" und "Applause now!", bevor die Band zu den drei Zugaben "People in love", "Direct hit" (sensationell gestern, jeder hat laut mitgebrüllt!) und ihrem größten Hit "Good weekend" (Nummer eins in Mexiko, Japan, Nord und Südkorea (!), Disneyland, Narnia und dem ehemaligen Jugoslawien) erschien.
Danach waren alle platt, auf der Rückwand erschien "Move the way you move" und "The end". Das war nicht mein letztes Art Brut Konzert, obwohl es das vierte dieses Jahr war!
Es gab Neues. Das Set nicht, das war das von Frankfurt. Aber hinter Freddy warf ein Beamer Texte auf die Wand. Da liefen dann die Setlist, Textauszüge (zum Mitsingen) und Anweisungen ("Applause now") mit. Vermutlich wird daher die Setlist auch gar nicht variiert. Aber egal: Bei Art Brut-
* Konzerten stehen ja eben andere Dinge im Fokus, nämlich der unglaubliche Spaß am Mitsingen, Rumhüpfen, an Eddies Art, seine Ansagen, da ist die musikalische Qualität (die aber mittlerweile richtig gut ist), der lausige Sound oder die fehlende Abwechslung beim Set absolut unwichtig.
Eddie sagte alle Lieder an. Durch die visuelle Unterstützung wird er noch mehr zum Entertainer. Aber auch seine Mitmusiker waren wieder in großer Form. Freddy ist ja ohnehin wegen ihrer charmanten Gestik großartig, Mikey, der stehende Schlagzeuger hat sich vollkommen verausgabt, Ian und Jasper standen am Ende auf den Boxen am Bühnenrand und spielten da die letzten Takte. Jasper war - wie immer - vollkommen aufgedreht. Ich weiß wirklich nicht, wie dieser ruhige Mensch sich so verwandeln kann. Er trug in Köln keines seiner T-Shirts, sondern ein gestreiftes Hemd, das schnell vollkommen durchgeschwitzt war.
Das Set war - wie gesagt - nicht überraschend, es ist aber hoch unterhaltend. Neben vielen Liedern vom aktuellen Album spielen Art Brut einige Hits von der ersten CD und mit "These animal menswe@r" einen nicht-Album Titel ("we're playing everything even b-sides!"). Es kam alles prima an, der vordere Bereich des Prime Clubs hüpfte und tanzte ununterbrochen. Auch die doofen Absperrgitter vor der Bühne änderten nichts an der ausgelassenen Stimmung. Sie hinderten Eddie auch nicht daran, crowdzusurfen. Dabei kam er beängstigend nah auf mich zu, wurde dann aber wieder nach vorne gelenkt. Er war darüber offenbar enttäuscht, denn er wollte zur Bar surfen! "St. Pauli", eines der Highlights, kündigte Eddie als ihren Eurovision Song Contest Beitrag an und entschuldigte sich gleich bei uns, daß Deutschland dadurch keine Chance haben werde.
Es war einfach wieder köstlich: "Rusted guns of Milan" sei mittlerweile ein Lied über Jasper. Und wenn mich nicht alles täuscht, fehlte dem Lied das Happy End. Bei "I will survive" wich Eddie am Ende auch ab und nannte es dann den Remix des Lieds! "Moving to LA" endete wieder in "Rehab" - aber anders: "They tried to make me go to rehab - that's probably a good idea!" Nach "Nag nag nag nag" war vorerst Schluß. Auf der Rückwand blinkte "Intermission" und "Applause now!", bevor die Band zu den drei Zugaben "People in love", "Direct hit" (sensationell gestern, jeder hat laut mitgebrüllt!) und ihrem größten Hit "Good weekend" (Nummer eins in Mexiko, Japan, Nord und Südkorea (!), Disneyland, Narnia und dem ehemaligen Jugoslawien) erschien.
Danach waren alle platt, auf der Rückwand erschien "Move the way you move" und "The end". Das war nicht mein letztes Art Brut Konzert, obwohl es das vierte dieses Jahr war!
Setlist Art Brut Prime Club Köln:
01: Pump up the volume
02: Bang bang rock and roll
03: Sound of summer
04: Blame it on the trains
05: These animal menswe@r
06: Jealous guy
07: Modern art
08: St. Pauli
09: Bad weekend
10: Rusted gun of Milan
11: Late sunday evening
12: 18.000 Lira
13: I will survive
14: Moving to LA
15: My little brother
16: Post soothing out
17: Emily Kane
18: Nag nag nag nag
19: People in love (Z)
20: Direct hit (Z)
21: Good weekend (Z)
* Leider mangels Kamera sehr schlechte Fotos!
Links:
- Interview mit Art Brut
- Art Brut live: in Frankfurt (30.09.07)
- in Luxemburg (24.06.07)
- in Köln (05.06.07)
- in Paris (18.11.06)
- mehr Fotos: Frankfurt
- Fotos aus Luxemburg
1 Kommentare :
Kaum Fotos, aber ein sehr gutes Lego-Bild und ein amüsanter Bericht über eine in der Tat unterhaltsame Band!
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