Konzert: My Brightest Diamond & Ela Orleans (im Rahmen des Festivals "Les femmes s'en mêlent")
Ort: La Laiterie (Club) in Strasbourg
Datum: 30. März Ela Orleans: 20:30-21:10 Uhr, MBD 21:30-22:45 Uhr etwa 100 Zuschauer
Von Gudrun aus Karlsruhe:
Das Konzert von Shara Worden im November in Berlin zählt zu meinen allerbesten Konzerterlebnissen 2011. Insofern war der Termin in Strasbourg einerseits eine innere Pflicht, andererseits auch mit etwas Bangen behaftet: wird dieses Konzert neben der wunderbaren Erinnerung standhalten können?
Ich hatte im Februar schon
1) meinen Mann überredet mitzukommen,
2) Tickets gesichert und
3) ein Hotel reserviert.
Als es an die Feinplanung ging (Auto oder Zug, über Nacht bleiben oder heimfahren usw.) wurde es aber wieder einmal sehr kompliziert zu einer Entscheidung zu kommen. Dafür, dass Strasbourg ja näher liegt als Frankfurt oder Freiburg, ist die Erreichbarkeit mit dem Zug irgendwie noch deutlich verbesserbar. Mit dem Auto in Strasbourg ist als Fremder aber auch kein Spaß. Eigentlich geht es nur per TGV richtig bequem, aber der fährt zu selten (das trifft übrigens auch für Stuttgart zu...)
Lange Rede kurzer Sinn - was am Anfang so klar und verlockend aussah, musste doch erst etwas sauer verdient werden.
Schließlich lief aber alles recht gut und wir hatten einen sehr lohnenden Aufenthalt in Strasbourg.
Wir kamen zu den letzten 10 min von Ela Orleans in den mittelmäßig vollen Club La Laiterie und konnten live und vor Ort feststellen, dass wir seit 20:30 Uhr nichts verpasst hatten, was uns leid tun müsste. Einfach nicht unsere Art Musik.
Pünktlich wie angekündigt 21:30 Uhr (sagte ich schon, dass ich es liebe, wenn Abläufe bekannt sind und man sich an die Zeiten hält?) betrat Shara Worden mit der Maske tanzend die Bühne. So weit keine Überraschung.
Anschließend nahm sie ihre E-Gitarre, stimmte etwas lässig und begrüßte das Publikum etwa so:
"Hallo, wie schön endlich mal wieder hier zu sein. Hat ja diesmal ne gute Weile gedauert, was? Wie lang eigentlich?
Antwort aus dem Publikum: 3 Jahre.
Was, drei Jahre?! Oh was ist in der Zwischenzeit aus uns geworden?!
Antwort aus dem Publikum: Ja, du trägst ja jetzt Farbe!
Ja, ich stelle mir vor, das seien die Elementarteilchen aus denen das ganze Universum besteht.... (längere Erläuterung)."
Brian Wolfe (an den Drums) beschließt den verbalen Erguss: "Ich finde Du siehst schlicht aus wie eine psychedelische Billie Holiday!"
Damit war der Ton des Konzertes festgelegt. Shara Worden ging es so richtig gut auf der Bühne, und in den folgenden 70 min bekam das Publikum ordentlich was auf die Ohren. Schon im ersten Lied durften wir unseren Part mitsingen (Publikum aufwärmen war auch echt nicht nötig). Wir feierten das gebührend ab. Im Vergleich zum Konzert im November (das auch schon recht rockig war), war es noch eine ordentlich Portion lauter. Die E-Gitarre wurde fast gar nicht abgelegt und My Brightest Diamond spielte zu einem wahren Hexensabbat auf. Aus allen Alben war ein bisschen was dabei. Es hatte tatsächlich etwas von einer Walpurgisnacht, in der sie mir ihrer sirenenhaften Stimme uns unwiderstehlich in ihren Bann zog und uns zappeln ließ. Perfekt unterstützt durch Brian Wolfe an den Drums, der wieder leise und zärtlich bis Lautstärkewettbewerb mit der E-Gitarre inklusive aller Zwischentöne drauf hatte.
Schon in meinem letzten Bericht war ich darauf eingegangen, wie ihre Energie und ihre unvergleichliche Stimme das Konzert so unvergesslich machten. Hier gab es von beiden noch eine gute Portion mehr. Mein absolutes Highlight war "Feelin good" (das ich ja bis dahin nur in der auch tollen Studio-Fassung von Muse auf Origin of Symmetry kannte). Von ganz ganz leise bis zum Wettbewerb zwischen Gitarre und Drums "wer kann wilder" war alles dabei und das war absolut euphorisierend. Direkt nach dem Konzert an der Strassenbahnhaltestelle musste auch jemand auf seinem Smartphone die Aufnahme noch einmal Revue passieren lassen, um sich zu versichern, dass er das gerade wirklich erlebt hatte (die Dynamik hatte das arme kleine Teil natürlich nicht so richtig mitgeschnitten).
Schade war eigentlich nur, dass der Zauber nach 75 min schon vorbei war und wir dann auch ziemlich resolut aus dem Club geschoben wurden. Kein Zipfelchen von der Künstlerin war zu sehen.
Die Ohrwürmer "Feelin Good" und "High low middle" verfolgen mich noch heute und lassen diesen besonderen Abend in mir nachklingen.
Setlist:
Regentanz
- We added it up
* Golden Star
- Escape Routes
c Be my husband (Nina Simone cover)
- Be brave
- She does not brave the war
* Dragonfly
* Magic rabbit
- I have never loved someone
+ Apple
- High low middle
c Feelin Good (Nina Simone cover aus Dark was the night, 2009)
Zugaben:
+ Inside a boy
* Freak out
c Tainted love (Gloria Jones/Soft Cell cover aus Guilt by Association Vol. 2, 2008)
---------------------
* = Bring Me the Workhorse (2006)
+ = A Thousand Shark's Teeth (2008)
- = All Things Will Unwind (2011)
c = Cover Versionen
Pics aus Paris by Oliver Peel.
Ort: La Laiterie (Club) in Strasbourg
Datum: 30. März Ela Orleans: 20:30-21:10 Uhr, MBD 21:30-22:45 Uhr etwa 100 Zuschauer
Von Gudrun aus Karlsruhe:
Das Konzert von Shara Worden im November in Berlin zählt zu meinen allerbesten Konzerterlebnissen 2011. Insofern war der Termin in Strasbourg einerseits eine innere Pflicht, andererseits auch mit etwas Bangen behaftet: wird dieses Konzert neben der wunderbaren Erinnerung standhalten können?
Ich hatte im Februar schon
1) meinen Mann überredet mitzukommen,
2) Tickets gesichert und
3) ein Hotel reserviert.
Als es an die Feinplanung ging (Auto oder Zug, über Nacht bleiben oder heimfahren usw.) wurde es aber wieder einmal sehr kompliziert zu einer Entscheidung zu kommen. Dafür, dass Strasbourg ja näher liegt als Frankfurt oder Freiburg, ist die Erreichbarkeit mit dem Zug irgendwie noch deutlich verbesserbar. Mit dem Auto in Strasbourg ist als Fremder aber auch kein Spaß. Eigentlich geht es nur per TGV richtig bequem, aber der fährt zu selten (das trifft übrigens auch für Stuttgart zu...)
Lange Rede kurzer Sinn - was am Anfang so klar und verlockend aussah, musste doch erst etwas sauer verdient werden.
Schließlich lief aber alles recht gut und wir hatten einen sehr lohnenden Aufenthalt in Strasbourg.
Wir kamen zu den letzten 10 min von Ela Orleans in den mittelmäßig vollen Club La Laiterie und konnten live und vor Ort feststellen, dass wir seit 20:30 Uhr nichts verpasst hatten, was uns leid tun müsste. Einfach nicht unsere Art Musik.
Pünktlich wie angekündigt 21:30 Uhr (sagte ich schon, dass ich es liebe, wenn Abläufe bekannt sind und man sich an die Zeiten hält?) betrat Shara Worden mit der Maske tanzend die Bühne. So weit keine Überraschung.
Anschließend nahm sie ihre E-Gitarre, stimmte etwas lässig und begrüßte das Publikum etwa so:
"Hallo, wie schön endlich mal wieder hier zu sein. Hat ja diesmal ne gute Weile gedauert, was? Wie lang eigentlich?
Antwort aus dem Publikum: 3 Jahre.
Was, drei Jahre?! Oh was ist in der Zwischenzeit aus uns geworden?!
Antwort aus dem Publikum: Ja, du trägst ja jetzt Farbe!
Ja, ich stelle mir vor, das seien die Elementarteilchen aus denen das ganze Universum besteht.... (längere Erläuterung)."
Brian Wolfe (an den Drums) beschließt den verbalen Erguss: "Ich finde Du siehst schlicht aus wie eine psychedelische Billie Holiday!"
Damit war der Ton des Konzertes festgelegt. Shara Worden ging es so richtig gut auf der Bühne, und in den folgenden 70 min bekam das Publikum ordentlich was auf die Ohren. Schon im ersten Lied durften wir unseren Part mitsingen (Publikum aufwärmen war auch echt nicht nötig). Wir feierten das gebührend ab. Im Vergleich zum Konzert im November (das auch schon recht rockig war), war es noch eine ordentlich Portion lauter. Die E-Gitarre wurde fast gar nicht abgelegt und My Brightest Diamond spielte zu einem wahren Hexensabbat auf. Aus allen Alben war ein bisschen was dabei. Es hatte tatsächlich etwas von einer Walpurgisnacht, in der sie mir ihrer sirenenhaften Stimme uns unwiderstehlich in ihren Bann zog und uns zappeln ließ. Perfekt unterstützt durch Brian Wolfe an den Drums, der wieder leise und zärtlich bis Lautstärkewettbewerb mit der E-Gitarre inklusive aller Zwischentöne drauf hatte.
Schon in meinem letzten Bericht war ich darauf eingegangen, wie ihre Energie und ihre unvergleichliche Stimme das Konzert so unvergesslich machten. Hier gab es von beiden noch eine gute Portion mehr. Mein absolutes Highlight war "Feelin good" (das ich ja bis dahin nur in der auch tollen Studio-Fassung von Muse auf Origin of Symmetry kannte). Von ganz ganz leise bis zum Wettbewerb zwischen Gitarre und Drums "wer kann wilder" war alles dabei und das war absolut euphorisierend. Direkt nach dem Konzert an der Strassenbahnhaltestelle musste auch jemand auf seinem Smartphone die Aufnahme noch einmal Revue passieren lassen, um sich zu versichern, dass er das gerade wirklich erlebt hatte (die Dynamik hatte das arme kleine Teil natürlich nicht so richtig mitgeschnitten).
Schade war eigentlich nur, dass der Zauber nach 75 min schon vorbei war und wir dann auch ziemlich resolut aus dem Club geschoben wurden. Kein Zipfelchen von der Künstlerin war zu sehen.
Die Ohrwürmer "Feelin Good" und "High low middle" verfolgen mich noch heute und lassen diesen besonderen Abend in mir nachklingen.
Setlist:
Regentanz
- We added it up
* Golden Star
- Escape Routes
c Be my husband (Nina Simone cover)
- Be brave
- She does not brave the war
* Dragonfly
* Magic rabbit
- I have never loved someone
+ Apple
- High low middle
c Feelin Good (Nina Simone cover aus Dark was the night, 2009)
Zugaben:
+ Inside a boy
* Freak out
c Tainted love (Gloria Jones/Soft Cell cover aus Guilt by Association Vol. 2, 2008)
---------------------
* = Bring Me the Workhorse (2006)
+ = A Thousand Shark's Teeth (2008)
- = All Things Will Unwind (2011)
c = Cover Versionen
Pics aus Paris by Oliver Peel.
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