Konzert: Giana Factory u.v.a., soirée de clôture des femmes s'en mêlent
Ort: La Machine du Moulin Rouge, Paris
Datum: 30.03.2012
Alle schönen Dinge gehen besonders schnell zu Ende und so war am Freitag, dem 30. März, bereits Schluß mit dem wunderbaren Festival les femmes s'en mêlent, zumindest in Paris. Traditionell findet der letzte Abend in der Machine du Moulin Rouge im Pigalle Viertel statt. Eine trubelige Gegend.
Die behämmerten Touristen, die in das berühmte Variété- Theater Moulin Rouge gleich nebenan gingen, hatten sicherlich keinen blassen Schimmer davon, daß nur ein paar Schritte weiter ein kleines, aber sehr feines Festival sein Ende nahm. Aber auf diese Ahnungslosen und ihre halbe Flasche Champagner (die dort immer im Preis für die Show inbegriffen ist) sei geschissen und die Konzentration auf den Abend in der Machine gelegt.
Wobei meine Konzentration ehrlich gesagt nur mittelmäßig groß war. Ich war mit meiner Frau und ihrer guten Freundin S. gekommen und wir hingen einen Großteil der Zeit im Barbereich und tranken Bier. Mein geringes Interesse hing stark mit der musikalischen Ausrichtung des Abends zusammen. Der discoähnlichen Location entsprechend wurde fast ausschlielich Elektro Pop und Dancemusik gespielt, Felder die ich eher selten und mit mittlerer Neugierde beackere.
Die als Erste ins Programm gestarteten Däninnen Giana Factory wollte ich aber in Ruhe begutachten und tat dies auch an vorderster Front. Das rein weibliche Trio spielt eine Mischung aus New Wave und Eletropop und kann stilistisch mit Ladytron, Ladyhawke oder Our Broken Garden verglichen werden.
Was sofort auffiel, waren die schrecklichen Frisuren der Mädels. Ja, ich weiß, ich bin gemein, aber können die sich keinen ordentlichen Schnitt zulegen? Sie sind doch eigentlich sehr ansehlich, da sollte man doch nicht mit einer achtziger Jahre Nena Gedächtnisfrisur auflaufen. Nun ja, ist eben die Indieszene, Heather Woods Broderick und Elanor Friedberger haben ja auch solche Unfrisuren. Egal.
Wie aber war die Musik? Durchaus gefällig, aber nicht überragend. Das 80 er Jahre Revival läuft ja izwischen seit etlichen Jahren und allzu viel Neues haben Louise Foo (die Schwester von Sharin Foo von den Raveonettes), Lisbet Fritze und Sofie Johanne dem Ganzen nicht hinzuzufügen. Ihre Melodien sind catchy, aber recht simpel aufgebaut, die Strukturen durchschaubar. Schlecht war das Konzert trotzdem nicht, weil insbesondere die Gitarristin Lisbet ein paar tolle noisige Riffs aus ihrer Elektrischen kitzelte und die Synthies bisweilen düster und aufregend klangen.
Auch songtechnisch gab es Highlights, vor allem das morbide Trippin und das wüstensandgetränkte, schwül-warme Heart Thief. Eine recht banale Nummer wie Dive am Ende trübte aber wieder etwas diesen guten Eindruck.
Insgesamt gefällig wie ich schon sagte, Schulnote 3, wenn ich es benoten müsste.
Damit waren aber schon meine Energien aufgebraucht. Class Actress hörte ich von weitem und war nur sehr bedingt angetan, Comanechi waren mir zu krachig und wild und den Rest schenkte ich mir ganz und ging stattdessen lieber mit meiner Frau in ein Bistro um die Ecke und mampfte mit ihr Burger und Pommes (scheiße, schlecht für meine Diät!).
Die besten Konzerte des Festival les femmes s'en melent hatten eh schon in den vorangegangenen Tagen stattgefunden. Still Corners, Mirel Wager, Dark Dark Dark, My Brightest Diamond, da war schon so einiges dabei, was dem Musikfan in mir goße Freude bereitete.
2013 bin ich sicherlich wieder mit dabei. Inschallah!
Setlist Giana Factory, La Machine du Moulin Rouge, Paris:
01: Heart Thief
02: Bloody Game
03: Pixelated Truth
04: Joy And Deception
05: Trippin'
06: Rainbow Girl
07: Dirty Snow
08: Darkness
09: Dive
Die behämmerten Touristen, die in das berühmte Variété- Theater Moulin Rouge gleich nebenan gingen, hatten sicherlich keinen blassen Schimmer davon, daß nur ein paar Schritte weiter ein kleines, aber sehr feines Festival sein Ende nahm. Aber auf diese Ahnungslosen und ihre halbe Flasche Champagner (die dort immer im Preis für die Show inbegriffen ist) sei geschissen und die Konzentration auf den Abend in der Machine gelegt.
Wobei meine Konzentration ehrlich gesagt nur mittelmäßig groß war. Ich war mit meiner Frau und ihrer guten Freundin S. gekommen und wir hingen einen Großteil der Zeit im Barbereich und tranken Bier. Mein geringes Interesse hing stark mit der musikalischen Ausrichtung des Abends zusammen. Der discoähnlichen Location entsprechend wurde fast ausschlielich Elektro Pop und Dancemusik gespielt, Felder die ich eher selten und mit mittlerer Neugierde beackere.
Die als Erste ins Programm gestarteten Däninnen Giana Factory wollte ich aber in Ruhe begutachten und tat dies auch an vorderster Front. Das rein weibliche Trio spielt eine Mischung aus New Wave und Eletropop und kann stilistisch mit Ladytron, Ladyhawke oder Our Broken Garden verglichen werden.
Was sofort auffiel, waren die schrecklichen Frisuren der Mädels. Ja, ich weiß, ich bin gemein, aber können die sich keinen ordentlichen Schnitt zulegen? Sie sind doch eigentlich sehr ansehlich, da sollte man doch nicht mit einer achtziger Jahre Nena Gedächtnisfrisur auflaufen. Nun ja, ist eben die Indieszene, Heather Woods Broderick und Elanor Friedberger haben ja auch solche Unfrisuren. Egal.
Wie aber war die Musik? Durchaus gefällig, aber nicht überragend. Das 80 er Jahre Revival läuft ja izwischen seit etlichen Jahren und allzu viel Neues haben Louise Foo (die Schwester von Sharin Foo von den Raveonettes), Lisbet Fritze und Sofie Johanne dem Ganzen nicht hinzuzufügen. Ihre Melodien sind catchy, aber recht simpel aufgebaut, die Strukturen durchschaubar. Schlecht war das Konzert trotzdem nicht, weil insbesondere die Gitarristin Lisbet ein paar tolle noisige Riffs aus ihrer Elektrischen kitzelte und die Synthies bisweilen düster und aufregend klangen.
Auch songtechnisch gab es Highlights, vor allem das morbide Trippin und das wüstensandgetränkte, schwül-warme Heart Thief. Eine recht banale Nummer wie Dive am Ende trübte aber wieder etwas diesen guten Eindruck.
Insgesamt gefällig wie ich schon sagte, Schulnote 3, wenn ich es benoten müsste.
Damit waren aber schon meine Energien aufgebraucht. Class Actress hörte ich von weitem und war nur sehr bedingt angetan, Comanechi waren mir zu krachig und wild und den Rest schenkte ich mir ganz und ging stattdessen lieber mit meiner Frau in ein Bistro um die Ecke und mampfte mit ihr Burger und Pommes (scheiße, schlecht für meine Diät!).
Die besten Konzerte des Festival les femmes s'en melent hatten eh schon in den vorangegangenen Tagen stattgefunden. Still Corners, Mirel Wager, Dark Dark Dark, My Brightest Diamond, da war schon so einiges dabei, was dem Musikfan in mir goße Freude bereitete.
2013 bin ich sicherlich wieder mit dabei. Inschallah!
Setlist Giana Factory, La Machine du Moulin Rouge, Paris:
01: Heart Thief
02: Bloody Game
03: Pixelated Truth
04: Joy And Deception
05: Trippin'
06: Rainbow Girl
07: Dirty Snow
08: Darkness
09: Dive
2 Kommentare :
Sicher meinst Du den 30. März?
Ja, selbstverständlich meinte ich den 30. März! Danke, Gudrun! Sorry, meine Müdigkeit...
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