Dienstag, 14. Dezember 2010

Dean Wareham plays Galaxie 500, Bowlie 2, 11.12.10



Konzert: Dean Wareham plays Galaxie 500
Ort: Butlins Minehead, Bowlie 2
Datum: 11.12.2010
Dauer: 45 min


Galaxie 500 haben mich musikalisch über die drögen späten 80er und frühen 90er Jahre hinweg gerettet. Der Stil der Band war damals für mich neu und faszinierend. Daß das irgendwann Dream pop heißen würde, wußte ich damals noch nicht, vermutlich hätte der Begriff mich wegen Assoziationen zu Einhörner und Wasserfallbildern abgeschreckt. Welch ein Glück, daß ich das vorher nicht mitbekommen hatte, mir wären drei grandiose Platten entgangen.

Galaxie 500 waren eine der Wunschbands von Stuart Murdoch. Jedes Belle & Sebastian Mitglied durfte fünf Gruppen wählen, die am Wochenende auftreten sollten. Eine der Wunschbands des Sängers waren die nach einem Ford-Modell benannten Amerikaner. Galaxie 500 in der damaligen Besetzung waren aber nicht realisierbar, ich kenne die genauen Gründe der Trennung nicht, daher weiß ich auch nicht, was gegen ein Comeback sprach. Alternativ wurde Sänger Dean Wareham eingeladen, die Musik seiner Band zu spielen.

Deans Stimme und diese wundervollen Gitarren hatten mich sofort wieder. Warum
höre ich eigentlich nicht jeden Tag Galaxie 500? Warum wird Nirvana immer noch überall als die Band unserer Generation gefeiert und nicht Galaxie 500?

Dean Wareham hatte drei andere Musiker mitgebracht, um die ich mich aber nicht weiter gekümmert habe. Neben ihm ein zweiter Gitarrist und eine Bassistin, dahinter
ein Schlagzeuger. Alle machten ihre Sache sehr ordentlich, Knackpunkt war aber natürlich der Frontmann, dessen perfekte Stimme aus "Dean Wareham plays Galaxie 500" schnell nur noch "Galaxie 500" machte.

Mein Gott, war das toll, noch einmal die grandiosen Songs dieser aufregenden Band in solch unpeinlicher, frischer und würdevollen Form zu erleben. Es gab überhaupt keinen kleinen Makel, es war perfekt. Auch der Sound in dem sicher schwer zu beschallenden Raum spielte mit und versaute es nicht.
Dean Wareham und Band spielten einen Querschnitt aus den beiden ersten Alben Today und On fire, u.a. das Joy Division Cover Ceremony. Ich hätte gerne viel mehr gehört...

Irgendwann sagte der Amerikaner, daß jetzt erstmal einige Lieder seiner alten Band
gespielt worden seien und das nächste Stück von der Bassistin gesungen würde. Bis dahin hatte ich nicht kapiert, daß Britta Phillips am Bass stand. Also kamen wir auch noch in den Genuß eines Dean & Britta Titels vom aktuellen Album 13 Most Beautiful: Songs for Andy Warhol's Screen Tests. Das war eigentlich nicht nötig, es war aber trotzdem ein Sahnehäubchen auf einem vorzüglichen Konzert.
 
Setlist Galaxie 500, Bowlie 2, Butlins Minehead:

01: Flowers
02: Snowstorm 
03: Strange
04: Blue thunder
05: When will you come home
06: Tugboat 
07: Don't let our youth go to waste
08: I'll keep it with mine (Dean & Britta)
09: Ceremony

1 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Naja, Wareham tourt nun schon seit einiger Zeit mit dem G500-Programm durch die Gegend, weil seine späteren Sachen niemand mehr hören will. Dass Murdoch auf eine G500-Reunion gehofft hat, ist eine hübsche Geschichte, aber als Fan der Band dürfte er wissen, dass das nie zur Debatte gestanden hat.

Und "I'll Keep It With Mine" ist wohl eher von Bob Dylan geschrieben und von Nico erstveröffentlicht worden als von D&B, aber das nur am Rande.

 

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