Freitag, 3. September 2010

Black Rebel Motorcycle Club & Queens Of The Stone Age, Rock en Seine, 27 & 28.08.10


Konzerte: Black Rebel Motorcycle Club & Queens Of The Stone Age

Ort: Scène de la Cascade und Grande Scéne

Datum: 27.08 & 28.08.2010
Zuschauer: jeweils zigtausende
Konzertdauer: jeweils rund eine Stunde


Weil es thematisch gut passt, möchte ich die Berichterstattung über das Festival Rock en Seine mit einer Gegenüberstellung der beiden Stonerbands abschließen.

Black Rebel Motorcycle Club spielten bereits am Freitag und zwar auf der zweitgrößten Bühne, der Scène de la Cascade. Ihr energiegeladener Auftritt wurde zu recht von der Musikpresse als äußerst gelungen bezeichnet. Von Beginn an herschte eine pechschwarze Atmosphäre, die sowohl durch die düstere Lightshow, als auch durch den Look und die Musik der Band aus San Franciso (nun Los Angeles) unterstrichen wurde. Die gothisch angehauchte Inszenierung gehört zum Markenzeichen der Band, aber in diesen Tagen war die Tristesse nicht nur Pose, denn erst kürzlich war Michael Been (von The Call), der Vater des Sängers und Gitarristen Robert Levon Been (oder auch Robert Turner) gestorben. Robert verlor über diesen Umstand aber kein Wort, sondern konzentrierte sich auf seinen Part. Fast gruselig wirkte er mit seinem schwarzen Kapuzenmantel, den er passend zum regnerischen Wetter trug. Erst später fiel die Kapuze und man sah endlich sein feines Gesicht und sein lockiges Haupthaar. Mit seiner krächzigen Reibeisenstimme und seinem sägenden Spiel hatte er die Fans mächtig aufgemischt. Die Stimmung konnte man nicht anders als explosiv nennen. Hinten sorgte die coole Drummerin Leah Shapiro für den richtigen Bumms, während auf der rechten Seite (vom Publikum aus gesehen) Peter Hayes agierte. Das Trio haute einen beinharten Song nach dem anderen raus und die Mischung aus wildem Garagenrock mit bluesigen Elementen kam unglaublich gut an. Was gespielt wurde schien fast egal zu sein, die Meute war auf Extase aus. Mir persönlich imponierte das Ende mit dem Doppelschlag aus Weapon Of Choice und Whatever Happened To my Rock'n Roll am meisten. Robert Turner war in dieser heißen Szene zusammen mit seiner Elektrischen queer durchs Publikum marschiert und sorgte für ein Blitzgewitter der Kompaktkameras. Er schien das Bad in der Menge sichtlich zu genießen und ich denke, umjubelte Konzerte zu geben ist für ihn die beste Medizin, um über den Tod seines Vaters hinwegzukommen.

Der Auftritt von BRMC bei Rock en Seine: Ein Hammer!

Weniger begeisternd gestaltete sich die Show der Queens Of The Stone Age auf der Hauptbühne am Samstag. Josh Homme und seine Mannen rockten zwar gewohnt beinhart ab, aber der Show wohnte etwas Routiniertes, Einstudiertes inne. Wenig Platz für Improvisation, stattdessen ein punktgenaues Runterschrammeln der Klassiker wie Little Sister, Burn The Witch oder No One Knows. Wo waren die neuen Lieder? Warum traten QOTSA überhaupt auf? Keiner weiß es. Ich hatte mir vorher mindestens drei neue Stücke erhofft, wurde aber durch die ziemlich langweilige Setlist enttäuscht. Josh hatte in einer Szene dem Publikum erklärt, daß es an ihm und seiner Band läge, ob die Zuschauer einen für immer bleibenden Eindruck von der Show davontrügen. Davon konnte leider keine Rede sein. Vor ein paar Jahren hatten mir die Queens Of The Stone Age an gleicher Stelle deutlich besser gefallen, heute das war nur Dienst nach Vorschrift. Toll sind sie natürlich immer noch. Ein neues Album bitte!

Setlist Black Rebel Motorcycle Club, Festival Rock en Seine 2010:

01: Beat The Devil's Tattoo
02: Love Burns
03: Mama Taught Me Better
04: Stop
05: Bad Blood
06: Ain't No Easy Way
07: Conscience Killer
08: Berlin
09: Weapon Of Choice
10: Whatever Happened To My Rock'n Roll
11: Spread Your Love


Setlist Queens Of The Stone Age, Rock en Seine 2010:

01: Feel Good Hit Of The Summer
02: The Lost Art Of Keeping A Secret
03: 3's & 7's
04: Sick, Sick, Sick
05: Misfit Love
06: Monsters In The Parasol
07: Burn The Witch
08: Long Slow Goodbye
09: Little Sister
10: I Thin I Lost My Headache
11: Go With The Flow
12: No One Knows
13: A Song For The Dead



 

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