Konzert: Sophie Hunger
Ort: Berlin
Datum: 18.06.2015
Dauer: ca. 100 Minuten
Zuschauer: ausverkauft
Konzertbericht: Merle; Fotos: Markus
Schon am frühen Abend standen etliche Zuschauer erwartungsvoll mit ihrem Ticket in der Hand vor dem Kesselhaus, sie warteten darauf, zum Sophie Hunger Konzert eingelassen zu werden, das um 21:15 beginnen sollte. Die Stimmung war gut und die ersten Reihen schon wenige Minuten nach der Öffnung besetzt – Vorfreude und gespannte Erwartung waren deutlich spürbar. Mit der kanadischen Vorband „Mark Berube“ stieg die Spannung noch weiter, voller Ungeduld wurde Sophie Hunger herbeigesehnt. 
Und nur um wenige Minuten verspätet stürmten Sophie Hunger und Band mit voller Energie die Bühne und eroberten sie schon mit dem ersten Stück „ Supermoon“, dem Titelsong ihres kürzlich erschienenen, gleichnamigen Albums.
Anfangs präsentierte sie viele Stücke ihres neuen Albums, auffallend dabei waren Klangeffekte, sphärische Geräusche, erzeugt mit Gitarre, Klavier, Synthesizer, Klarinette und Flügelhorn, und einfühlsam akzentuiert vom Schlagzeug. Mal wirkt es abstrakt, dann sehr originell, oft ziemlich kompliziert und immer wieder kann die Formation auch durch einfache und direkt Ehrlichkeit überzeugen – Sophie Hungers Band hat sich auch bei diesem Konzert selbst übertroffen! 
Etwa ab der Mitte des Konzerts wurden auch ältere Songs wie „ le vents nous portera“ dargeboten, die Sophie Hunger mit überzeugender Leichtigkeit in neuen und ganz anderen Farben interpretierte.
Gebannt und fasziniert begaben sich die Zuschauer mit Sophie Hunger und ihrer Band auf eine musikalische Reise durch ein Meer von Emotionen. Es war mit Händen zu greifen, wie das Konzert im Verlaufe des Abends zu einem unvergeßlichen Abenteuer für das Publikum wurde, das sich dann auch entsprechend dankbar zeigte. Kraftvoll und mit einer große Portion unverblümter Ehrlichkeit, viel Ironie,Provokation, Tiefgang und Ernsthaftigkeit, ohne viel zu sprechen, präsentierten sich Sophie Hunger und Band in Berlin auf der Bühne des Kesselhauses. Man durfte für einen Moment an ihrer unerschöpflichen Phantasiewelt teilhaben sich durch ihre Musik und poetischen Meisterwerke ihre Sicht der Welt erklären lassen.
Bei alledem steht Sophie Hunger steht mit unvergleichbarer Offenheit und festem Selbstbewusstsein auf der Bühne, wie man es nur bei sehr wenigen Musikern erlebt. Sie spielt ihre Lieder nicht nur, sondern lebt sie und damit sich. Unverkennbar war dies in Stücken wie „Love Is Not The Answer“ und „Superman Woman“ oder „ Spaghetti mit Spinat“ - alles Stücke aus ihrem neuen Album. 
Das insgesamt etwas ältere Publikum blieb bis zum Schluss im Bann ihrer Musik und schaffte es auch, die Musikerin mit Band noch zwei weitere Male für mehrere Zugaben auf die Bühne zu holen, bei denen sie dann auch eines meiner persönlichen Lieblingslieder, nämlich „ 1983“ spielte: „Irgendwann habe ich entdeckt, dass ich mit Gesang die Menschen wütend, traurig oder fröhlich machen kann“ - womit die 32-jähige Schweizer Musikerin völlig recht hat - und dafür sind wir ihr sehr dankbar. Ein sehr gelungenes Konzert.
- aus unserem Archiv:
- Sophie Hunger, Stuttgart, 20.04.2013
- Sophie Hunger, Karlsruhe, 01.03.2013
- Sophie Hunger, Berlin, 19.02.2013
- Sophie Hunger, Paris, 29.01.2013
- Sophie Hunger, Berlin, 19.11.2012
- Sophie Hunger, Paris, 10.11.2012 (französisch)
- Sophie Hunger, Paris, 10.11.2012 (deutsch)
- Sophie Hunger, Paris, 09.03.2012
- Sophie Hunger, Paris, 06.12.2010
- Sophie Hunger, Haldern Festival, 14.08.2010
- Sophie Hunger, Paris, 02.06.2010
- Sophie Hunger, Köln, 29.09.2009
- Sophie Hunger, Köln, 09.05.2009
- Sophie Hunger, Paris, 23.03.2009
1 Kommentare :
Da bleibt mir nur ein beseeltes "Hach!" und Danke für den wunderbaren Bericht und die herrlichen Bilder.
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