Montag, 29. März 2010

I Am Kloot, Köln, 28.03.10


Konzert: I Am Kloot
Ort: Luxor, Köln
Datum: 28.03.2010
Zuschauer: fast ausverkauft
Dauer: 95 min


I Am Kloot sind ein Phänomen. Woher hat die Band all die Fans? Schon wieder war das Luxor so gut wie ausverkauft, um John Bramwell und seine beiden Begleiter zu sehen, obwohl die Engländer wahrlich keine Indiestars sind und auch in Musikzeitungen nicht gehypt werden. Natürlich tun die, die an Tagen wie heute zu einem I Am Kloot Konzert gehen, das absolut Richtige, erstaunlich ist es aber doch immer wieder. Ob das an Johns Gastauftritt als Pausenunterhaltung beim Perfekten Dinner liegt? Nein, sicher nicht, mein letztes (volles) I Am Kloot Konzert war vorher, und auch das war voll.

Und das ist ja auch vollkommen egal. Wichtig ist auf der Bühne, und da waren die drei Männer aus Manchester atemberaubend gut! Gitarrist Bramwell schien anfangs ein wenig heiser, der überragenden Qualität des Abends schadete das aber nicht die Spur!

Eigentlich ist mir die Musik der Engländer viel zu bluesig. Ich mag keinen Bluesrock, igitt! Eigentlich. Aber wie soll man sich mit einem einigermaßen guten Musikgeschmack den fantastischen Melodien eines John Bramwell entziehen? Auch wenn ich vorher noch nie etwas von I Am Kloot gehört hätte, mit den ersten Takten des ersten Lieds
From your favourite sky hätten sie mich gehabt. Einen solchen Knaller an den Anfang zu setzen, fand ich erst etwas verwegen. Als mir mit jedem weiteren Stück aber einfiel, daß I Am Kloot nur Hits haben, verschwand der Gedanke schnell wieder.

Heute spielten die Briten wie gesagt zu Dritt. Ich hatte sie auch schon in deutlich stärkerer Besetzung erlebt. Aber nur Gitarre, Bass und Schlagzeug reichen vollkommen aus, mehr braucht es nicht für einen perfekten Abend!

Perfekt war auch die Setlist - und ungewöhnlich. Im Sommer erscheint das neue Album von I Am Kloot. Davon spielte die Band aber nur zwei Sachen. Aber die, ganz besonders To the brink, gefielen mir ausgezeichnet! Ungewöhnlich war, daß fast das komplette erste Album Natural history (von 2001) gespielt wurde. Ich war alles andere als traurig derum, denn das Debut enthält schließlich Songs wie Morning rain, No fear of falling, Because, To you oder Storm warning. Und weil alt so gut ist, stammte fast alles andere vom zweiten Album I Am Kloot.

Als ich langsam dachte, daß das Konzert dem Ende entgegen geht, verschwanden Schlagzeuger und Bassist und, John spielte nacheinander At the sea, Astray und No fear of falling. War der Rest schon wundervoll, diese paar Minuten stellten alles in den Schatten.

Die Band kam zurück, wie ich dachte zum letzten Stück, hörte aber einfach nicht mehr auf. Aus meiner Kindheit erinnere ich mich an einen Zirkusbesuch, nach dem ich eine Zuckerwatte bekam. Dieses riesige Schaumding war köstlich und wurde und wurde nicht weniger. So ging es mir mit I Am Kloot auch. Es war zwar nicht klebrig süß, die köstlichen Lieder wurden aber auch einfach nicht weniger.

Als die Band nach der geplanten Zugabe To you verschwand, setzte der längeste Applaus ein, den ich bisher im Luxor erlebt habe. Ob geplant oder spontan, nach einiger Zeit kam John zurück und stimmte Blackbird von den Beatles an, um dann wieder mit Band mit Life in a day abzuschließen.

Wundervoll! Und hoffentlich bald wieder!


Setlist I Am Kloot, Luxor, Köln:


01: From your favourite sky
02: A strange arrangement of colour
03: Northern skies (neu)
04: This house is haunted
05: Sold as seen
06: Sunlight hits the snow
07: Morning rain
08: To the brink (neu)
09: Someone like you
10: Storm warning
11: Strange without you
12: At the sea (John Bramwell solo)
13: Astray (John Bramwell solo)
14: No fear of falling (John Bramwell solo)
15: Fingerprints
16: Stop
17: 86 TV's
18: Because
19: Twist
20: Cuckoo
21: One man brawl
22: Proof

23: To you (Z)

24: Blackbird (Beatles Cover) (John Bramwell solo) (Z)
25: Life in a day (Z)

Links:

- I Am Kloot, Köln, 24.10.08
- I Am Kloot, Köln, 26.07.08
- I Am Kloot, Paris, 27.03.08



4 Kommentare :

Oliver Peel hat gesagt…

Famose Setliste!

Oliver Peel hat gesagt…

Toller Bericht, Christoph :)

cade hat gesagt…

den identischen bericht hätte man auch fürs doornroosje in Nimwegen schreiben können. Mit dem Unterschied, dass das Ende leider etwas knapper ausfiel (also cut nach to you). Johns Stimme war aber wirklich schon ganz schön am Ende und irgendwie schienen die andern beiden auch keinen Bock mehr zu haben und nach Hause zu wollen. tja die paar euro die es in holland billiger war, haben mich 2 lieder gekostet :)

Anonym hat gesagt…

schöner link auch zum neuen Track to the brink.

http://vimeo.com/10589011

freu mich schon auf das neue album!

Marie

 

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