Konzert: Jean-Michel Jarre
Ort: KöPi Arena, Oberhausen
Datum: 06.03.2010
Zuschauer: ca. 5.000
Konzertdauer: 120 Minuten
- von Oliver S. aus Dublin -
Einmal Jean-Michel Jarre live zu sehen, war ein langgehegter Wunsch von mir, der aus Lyon stammende Franzose stand also recht weit oben auf meiner ToDo-Liste. Ich muss aber gestehen, dass ich dabei eher an eines dieser sagenumwogenen Megaevents des Synthie-Papstes gedacht hatte. Da Herr Jarre aber zur Zeit scheinbar keine dieser Mammutprojekte am Start hat, sollte es wohl auch eine Hallenshow tun, zumal er erstmals auf eine wirklich sehr ausgedehnte Hallentour geht. Vielleicht treiben auch diesen Musiker das liebe Geld und die dahin schmelzenden Plattenverkäufe dazu, sich mit 61 Jahren diesem Projekt zu widmen – wer weiß?
Jedenfalls freut es den Fan, muss er doch wesentlich weniger reisen, um den Meister zu Gesicht zu bekommen, und sollte er doch reisewillig sein, so kann er Jean-Michel Jarre öfters sehen.
Es ist Samstagabend, wir sind spät dran und hetzen durch Oberhausens Neue Mitte, um noch rechtzeitig auf unseren Plätzen zu sitzen. Hätten wir aber gar nicht gemusst, denn das Konzert will irgendwie nicht wie auf den Karten aufgedruckt um 20 h beginnen. Für mich ist es das erste Mal, dass ich einen Sitzplatz im Oberrang der KöPi – Arena habe und dass die Halle nur ca. zur Hälfte genutzt wird und somit die Bühne also vorgezogen wurde. Was aber nicht schlimm ist, so sieht man halt von hier oben einfach mehr.
Die Zeit plätschert dahin, Nebelschwaden steigen auf der Bühne auf, doch vom Meister ist weit und breit nichts zu sehen. Menschen rufen: „Wir sind dann da!“ und ernten Applaus dafür, sonst passiert nicht viel, der Ansatz einer Laola-Welle erstickt schon im Keim, wir hätten uns nicht so abhetzen müssen um hierher zu gelangen.
Dann erlischt endlich um halb neun das Saallicht und ein Intro, welches sich ungefähr so wie schrille Sirenen anhört ertönt. Auf der Bühne positionieren sich drei Gestalten hinter den Keyboardburgen, doch Herr Jarre sucht man vergeblich. Bis auf den Moment, wo genau unter uns ein Verfolgerspot angeht und Jean-Michel die Arena quasi von hinten betritt. Bewusst sucht er den Kontakt zu seinen Fans, schüttelt Hände und lässt sich feiern. Dann hechtet er im Sprint auf die Bühne und begrüßt das Publikum; zu meiner großen Verwunderung auf Deutsch!
Dann beginnt die Show, welche der Künstler in diversen Interviews vor der Tour als einmalig umworben hatte. Nun gut, musikalisch o.k. optisch eher langweilig präsentieren sich die ersten drei Titel des Abends. Und mir schaudert es bei dem Gedanken an das Konzert von Air vor gut einer Woche, meine Freundin steckt mir just in diesem Moment, dass Sie, wenn die Show so bleiben würde, wohl einschlafen werde, klasse Aussichten.
Doch, wir haben die Rechnung ohne den Gastgeber gemacht, denn plötzlich wird der Bühnenhintergrund zu einer überdimensionalen Leinwand, auf der man diverse Animationen und Visuals geboten bekommt, dazu kommen diverse Laser und Lichteffekte. Dazu gibt sich der Zeremonienmeister wirklich große Mühe, sein Publikum zu unterhalten und Stimmung zu verbreiten. Er springt hinter seiner Burg analoger Synthies hoch und runter, und man merkt, er macht das mit Leib und Seele. Er spricht immer wieder auf Deutsch oder Englisch zu den anwesenden Fans und sucht den Kontakt. Er verlässt seine Burg, um auf seiner Laserharp zu musizieren (und er verspielt sich), er spielt Theremin am rechten Bühnenrand und Akkordeon am linken oder auf einem tragbaren Moog, der Töne wie eine E-Gitarre von sich gibt.
Dabei wird er von den Herren Dominique Perrier, Francis Rimbert, Claude und Samard Polikar unterstützt, welche sich um Drums, Bass und diverse Sounds (wie JMJ immer wieder erwähnt) kümmern, der Meister selber übernimmt mehr oder minder den Leadpart, sprich die Stimme der Songs.
Als das Konzert nach knapp 2 Stunden (incl. zweier Zugabenblöcke) endet, kann man nicht meckern. Sicherlich muss ich nicht jeden Auftritt von JMJ sehen und bin wohl auch erst einmal bedient, aber für einen Abend war es wirklich hervorragend und ich habe es nicht bereut, die Karten gekauft zu haben. Das nächste Mal JMJ dann bitte bei meinem Namensvetter in Paris unterm Eifelturm ;o).
Setlist Jean-Michel Jarre, KöPi-Arena, Oberhausen:
01: Intro
02: Oxygene 1
03: Oxygene 2
04: Magnetic Fields 1
05: Equinoxe 7
06: Equinoxe 5
07: Rendez-vous 3 (Laser Harp)
08: Magnetic Fields 2
09: Souvenir Of China
10: Oxygene 5
11: Variation 3
12: Theremin Piece
13: Equinoxe 4
14: neu (auf Korg PA-500 gespielt)
15: Industrial Revolution 2
16: Rendez-vous 2
17: Rendez-vous 4
18: Chronologie 6
19: Chronologie 2
20: Oxygene 4
21: Oxygene 12
22: Calypso 3 (Fin de Siecle)
Fotos folgen!
Ort: KöPi Arena, Oberhausen
Datum: 06.03.2010
Zuschauer: ca. 5.000
Konzertdauer: 120 Minuten
- von Oliver S. aus Dublin -
Einmal Jean-Michel Jarre live zu sehen, war ein langgehegter Wunsch von mir, der aus Lyon stammende Franzose stand also recht weit oben auf meiner ToDo-Liste. Ich muss aber gestehen, dass ich dabei eher an eines dieser sagenumwogenen Megaevents des Synthie-Papstes gedacht hatte. Da Herr Jarre aber zur Zeit scheinbar keine dieser Mammutprojekte am Start hat, sollte es wohl auch eine Hallenshow tun, zumal er erstmals auf eine wirklich sehr ausgedehnte Hallentour geht. Vielleicht treiben auch diesen Musiker das liebe Geld und die dahin schmelzenden Plattenverkäufe dazu, sich mit 61 Jahren diesem Projekt zu widmen – wer weiß?
Jedenfalls freut es den Fan, muss er doch wesentlich weniger reisen, um den Meister zu Gesicht zu bekommen, und sollte er doch reisewillig sein, so kann er Jean-Michel Jarre öfters sehen.
Es ist Samstagabend, wir sind spät dran und hetzen durch Oberhausens Neue Mitte, um noch rechtzeitig auf unseren Plätzen zu sitzen. Hätten wir aber gar nicht gemusst, denn das Konzert will irgendwie nicht wie auf den Karten aufgedruckt um 20 h beginnen. Für mich ist es das erste Mal, dass ich einen Sitzplatz im Oberrang der KöPi – Arena habe und dass die Halle nur ca. zur Hälfte genutzt wird und somit die Bühne also vorgezogen wurde. Was aber nicht schlimm ist, so sieht man halt von hier oben einfach mehr.
Die Zeit plätschert dahin, Nebelschwaden steigen auf der Bühne auf, doch vom Meister ist weit und breit nichts zu sehen. Menschen rufen: „Wir sind dann da!“ und ernten Applaus dafür, sonst passiert nicht viel, der Ansatz einer Laola-Welle erstickt schon im Keim, wir hätten uns nicht so abhetzen müssen um hierher zu gelangen.
Dann erlischt endlich um halb neun das Saallicht und ein Intro, welches sich ungefähr so wie schrille Sirenen anhört ertönt. Auf der Bühne positionieren sich drei Gestalten hinter den Keyboardburgen, doch Herr Jarre sucht man vergeblich. Bis auf den Moment, wo genau unter uns ein Verfolgerspot angeht und Jean-Michel die Arena quasi von hinten betritt. Bewusst sucht er den Kontakt zu seinen Fans, schüttelt Hände und lässt sich feiern. Dann hechtet er im Sprint auf die Bühne und begrüßt das Publikum; zu meiner großen Verwunderung auf Deutsch!
Dann beginnt die Show, welche der Künstler in diversen Interviews vor der Tour als einmalig umworben hatte. Nun gut, musikalisch o.k. optisch eher langweilig präsentieren sich die ersten drei Titel des Abends. Und mir schaudert es bei dem Gedanken an das Konzert von Air vor gut einer Woche, meine Freundin steckt mir just in diesem Moment, dass Sie, wenn die Show so bleiben würde, wohl einschlafen werde, klasse Aussichten.
Doch, wir haben die Rechnung ohne den Gastgeber gemacht, denn plötzlich wird der Bühnenhintergrund zu einer überdimensionalen Leinwand, auf der man diverse Animationen und Visuals geboten bekommt, dazu kommen diverse Laser und Lichteffekte. Dazu gibt sich der Zeremonienmeister wirklich große Mühe, sein Publikum zu unterhalten und Stimmung zu verbreiten. Er springt hinter seiner Burg analoger Synthies hoch und runter, und man merkt, er macht das mit Leib und Seele. Er spricht immer wieder auf Deutsch oder Englisch zu den anwesenden Fans und sucht den Kontakt. Er verlässt seine Burg, um auf seiner Laserharp zu musizieren (und er verspielt sich), er spielt Theremin am rechten Bühnenrand und Akkordeon am linken oder auf einem tragbaren Moog, der Töne wie eine E-Gitarre von sich gibt.
Dabei wird er von den Herren Dominique Perrier, Francis Rimbert, Claude und Samard Polikar unterstützt, welche sich um Drums, Bass und diverse Sounds (wie JMJ immer wieder erwähnt) kümmern, der Meister selber übernimmt mehr oder minder den Leadpart, sprich die Stimme der Songs.
Als das Konzert nach knapp 2 Stunden (incl. zweier Zugabenblöcke) endet, kann man nicht meckern. Sicherlich muss ich nicht jeden Auftritt von JMJ sehen und bin wohl auch erst einmal bedient, aber für einen Abend war es wirklich hervorragend und ich habe es nicht bereut, die Karten gekauft zu haben. Das nächste Mal JMJ dann bitte bei meinem Namensvetter in Paris unterm Eifelturm ;o).
Setlist Jean-Michel Jarre, KöPi-Arena, Oberhausen:
01: Intro
02: Oxygene 1
03: Oxygene 2
04: Magnetic Fields 1
05: Equinoxe 7
06: Equinoxe 5
07: Rendez-vous 3 (Laser Harp)
08: Magnetic Fields 2
09: Souvenir Of China
10: Oxygene 5
11: Variation 3
12: Theremin Piece
13: Equinoxe 4
14: neu (auf Korg PA-500 gespielt)
15: Industrial Revolution 2
16: Rendez-vous 2
17: Rendez-vous 4
18: Chronologie 6
19: Chronologie 2
20: Oxygene 4
21: Oxygene 12
22: Calypso 3 (Fin de Siecle)
Fotos folgen!
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