Doppelkonzert: September Leaves und Plumes
Ort: Café Nun in Karlsruhe
Datum: 22. März 2014
Dauer:je 60 min
Zuschauer: etwa 70
Tonight is an island we can rest on
(aus Away from home, Plumes)
Die Konzerte im Nuncafé sind ja immer etwas Besonderes: Bemerkenswerte Musiker & spezielle Atmosphäre. Aber dieser Abend hatte das Potential, sagenhaft zu werden, denn nicht nur waren Plumes nach einem knappen Jahr tatsächlich hier (das allein hätte mich schon auf das Höchste gespannt gemacht), es war auch das erste Konzert von September Leaves in der neuen Besetzung - Gerd und Uta - in Karlsruhe. Dort wo Gerd für wichtige Jahre zu Hause gewesen war.
So gab es viel Hallo kreuz und quer von Leuten, die Gerd Böttler sehen wollten und dabei die anderen trafen, die mit dem gleichen Anliegen hergekommen waren. Die Stunde nach dem Einlass war folglich gefüllt mit vielen Wie geht's? Was habt Ihr so erlebt? und Schön Euch zu sehen! Als pünktlich 21 Uhr schließlich die Musik begann, kehrte sofort eine gespannte Aufmerksamkeit ein für das, was 2014 musikalischer Stand bei September Leaves ist.
Das Paar auf der Bühne hatte uns eine wunderbare Stunde vorbereitet. Darin enthalten waren zum ersten meine Lieblingslieder von den ersten zwei Alben - manche in neuem Gewand. So habe mit innerlichem Ahhhh gehört: Maple tree, Like a monarch, Chocolate stars, Distance is a monster und Heroes. Darüber hinaus hatte es ja zweitens einen kleinen Vorgeschmack über die If yes - EP gegeben und so waren Global warming und Cold lakes zwar noch vergleichsweise Neuland, aber doch schon etwas vertraut und schon halb neue Lieblinge.
Sehr interessant für mich waren aber besonders die Nummern der dritten Gruppe, für die ich mir in der Setlist einfach Namen ausgedacht oder wie gehört aufgeschrieben habe, weil sie mir ganz neu waren: Drink milk, Humankind und Publicity. Die waren tatsächlich klare Anzeichen für ein frisch gelüftetes Projekt und machten Vorfreude darauf, hoffentlich bald diese und vielleicht weitere Lieder bald auch zu Hause hören zu können. Einerseits fielen die Texte auf, andererseits war z.B. die Posaune bei Humankind ein wunderbarer Hingucker und musikalischer Genuss.
Ein sehr schöner emotionaler Abschluss wurde mit Enzo am Akkordeon in der Zugabe geschafft - quasi als ein Brückenschlag, der uns alle angerührt zurück ließ.
Setlist:
01: Maple tree
02: Like a Monarch
03: Cold lakes
04: Chocolate stars
05: Heroes
06: Drink milk
07: Humankind
08: Publicity
09: Distance is a monster
10: Global warming
11: Distance is a monster (Z)
In der Umbaupause waren die Künstler sichtlich bemüht, die Zeit nicht überlang zu dehnen, bevor Plumes ihr Set beginnen konnten. Aber es war doch allerhand Technik ab- und wieder aufzubauen und es war fast ein kleines Wunder, wie reibungslos das gelang.
Plumes Musik ist wunderbar leicht: tupfend und tänzelnd, aber eigentlich nicht sehr eingängig. Ich merke es immer wieder, wenn sich ein Melodiefetzen in meinem Ohr verhängt hat und ich ihn nachsummen will. Hier hopsen die Phrasen - von Taktwechseln getrieben - recht wild und unerwartet hin und her und machen es interessant aber auch schwer zu kopieren. Oder sie bekommen so einen unbemerkten Schubs aus der Reihe, der einem beim Hören gar nicht auffällt, aber beim nachmachen das Genick bricht.
Ihre Präsenz auf der Bühne ist stets sehr schlicht, direkt, sympathisch und nahbar und auch an diesem Abend spürte man in allen Ansagen die Freude, Teil dieses Abends zu sein. Im Cafe Nun war das Ensemble Plumes vertreten durch Todd Harrop am Schlagwerk, Geof Holbrook an den Tasten und seine Stimme leihend und Veronica Charnley als Sängerin - oft auch mit E-Gitarre.
In der Setlist gab es die vertrauten Lieder des Debuts wie Phonebooth (... is a perfect place to warm her voice), your Train of Thought through tunnels, away from home (mit dieser eingängigen Passage: one box at a time gets emptied out so oft wiederholt, dass auch ein großer Umzugswagen am Schluss leergeräumt wäre) und schließlich, als Zugabe, noch Messy love.
Schön, diese über das vergangene Jahr so lieb gewordenen Lieder nun wieder live zu hören und innerlich mit zu summen, aber weit interessanter für mich war natürlich zu hören, was es an neuem Material gab (von dem vieles schon für das nächste Album aufgenommen worden ist zu Beginn des Jahres in der Nähe von Dresden). Und das war überreichlich vertreten:
Secret Love, Stray dog de France, Spawning Ground, Seaweed, Swimming, Overlooking the fire hazard
waren klar Plumes-Songs und ebenso klar Boten für ein wunderbares neues Album! Das Publikum war von Plumes genauso bezaubert, wie ich es während meiner ersten Begegnung mit ihnen in Mainz sofort war. Es wurde begeistert applaudiert und gelacht und eine Zugabe gefordert.
Was für ein wunderbarer Abend. Wirklich sagenhaft, fand ich...
Sagenhaft auch die Fotos von Nicole Böttler!
September leaves
Bericht Karlsruhe, 14.07.12
23.03. Köln – Melodica Festival
26.03. Köln – Die Wohngemeinschaft mit Hello Piedpiper
27.03. Wuppertal – Hutmacher
28.03. Kiel – Prinz Willy
29.03. Lübeck – Tonfink
23.03. Köln – Melodica Festival
26.03. Köln – Die Wohngemeinschaft mit Hello Piedpiper
27.03. Wuppertal – Hutmacher
28.03. Kiel – Prinz Willy
29.03. Lübeck – Tonfink
Plumes
Bericht Mainz, 26.04.13
24.03. Winterthur - Portier
25.03. Tübingen - Wilhelma
27.03. Offenbach - Parkside Studios
28.03. Aachen - Raststätte
29.03. Köln - Kulturcafé Lichtung
02.04. Berlin - Schokoladen
03.04. Hamburg - Astrastube
05.04. Magdeburg - Volksbad Buckau
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