Konzert mit LIKK
Ort: Karlsruhe-Waldstadt
Datum: 5. April 2014
Dauer: 60 min
Zuschauer: 7
and there was more then anyone
could have been hoping for
(Suddenly, LIKK)
Vor etwa einem halben Jahr hatten wir Kontakt aufgenommen. Sympathie für die Musik von LIKK hatte sich bei mir sofort eingestellt. Wir hatten also Pläne gemacht, Teile davon wieder verworfen und auch ein bisschen abgewartet, was sich vielleicht noch ergibt. Dann war es eines Tages tatsächlich so weit: LIKK traf in Karlsruhe ein.
Ich hatte ja die Musikbeispiele gehört und mich danach dafür entschieden, LIKK einzuladen, aber so richtig vorbereitet darauf, was das Konzert dann bot, war ich damit nicht. Mit akustischer Gitarre, Loops und E-Gitarre waren seine Songs sowohl aus Geräuschen als auch aus Melodien komponiert.
Der Metallklang von Ozeanriesen, das Schreien der Möwen war darin - entführte meine Gedanken und das ganze fühlende Sein aus der Enge des Wohnzimmers und die Stimmung war dabei doch stets auch warm und einladend. Es wiegte sich das Herz bei Waiting in der wiederkehrenden Melodie-Phrase, erst ein wenig wohlig, dann den Schmerz und Stillstand in der Bewegung spürend, sich daran reibend, das ankämpfen gegen etwas, das drückt und erdrückt um dann fast zu lachen, als der Text lautet: Waiting for this song to end und kurz danach, unvermittelt, unvorbereitet, tatsächlich der Song jäh abreißt und die Mühle damit abrupt stehen bleibt.
Richtig euphorisch zeigte sich keiner der Songs - selbst das in Suddenly besungene Erlebnis der Befreiung ist zurückgenommen und eher tastend aufbereitet und vorsichtig. Und auch wenn Don't take sehr selbstironisch ist und im Text fast heiter, und wir alle ein bisschen lächeln müssen über die vielen geschilderten imaginären Missgeschicke, bleibt auch hier der Duktus eher still und nachdenklich.
In der Zugabe Squeezed wurde schließlich noch einmal ein weicher Klangteppich ausgerollt und dann weiter daran geknüpft. Doch was sich erst wie ein trauter Gutenachtgruß - ein soft embrace - anhörte, erhob sich wenig später zu verzerrten Tönen an der Schmerzgrenze, die noch einmal den Raum aufrissen und eine ganze Weile offen hielten.
Was für eine Stunde uns da geschenkt worden war. Sie wirkt sicher noch lange in mir nach.
Setlist:
01: Both crazy
02: Blind
03: Waiting
04: Hafensong
05: Water's not
06: Goodbye
07: Don't take
08: Suddenly
09: Red Balloon
10: Speedways
11: Your own special way
12: Squeezed (Z)
Konzerttermine:
10.04. Dresden, Hole of fame
11.04. Cottbus, Galerie Fango
12.04. Jena, Kunsthof
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen