Konzert: Blouse
Ort: Hafen 2, Offenbach
Datum: 28.11.2013
Dauer: knapp 60 min
Zuschauer: 25
Im Januar vergangenen Jahres war ich über den Namen Blouse gestolpert und hatte die Dream Pop Band aus Portland mit ihrem Debütalbum und einem Konzert in Luxemburg ein paar Wochen später kennen- und liebengelernt. Blouse (das Album) ist eines meiner meistgehörten der letzten Jahre.
Im September erschien der Nachfolger Imperium, nicht ganz so toll wie das Debüt aber trotzdem eine sehr sehr schöne Platte. Als dann endlich Konzerttermine für Ende November angekündigt wurden und neben Hamburg und Berlin (langweilig!) immerhin Offenbach dabei war, war meine Vorfreude riesig. Noch so ein großartiges Konzert wie vor anderthalb Jahren in Luxemburg und Blouse hätten einen festen Platz unter meinen Lieblingsbands.
Leider war das Konzert im Hafen 2 allerdings höchstens mittelprächtig. Und das lag vermutlich nicht an schlechter Laune der Band (oder bei mir), an den Gitarrenproblemen am Anfang, Thanksgiving weit weg oder dem spärlich besuchten Hafen 2. Die Stücke der zweiten Platte sind auch sicher keine Rohrkrepierer live - ich weiß nicht, warum ich das Konzert fast schon teilnahmslos nach der Zugabe Shadows verließ. Eigentlich ist es ja auch egal, wir sind keine Fußballtrainer, die nach einem miesen Spiel die Fehler suchen müssen, morgen steht ja wieder ein anderes Team auf dem Platz. Trotzdem ist es verwunderlich, wenn die Erwartung und das Ergebnis so weit auseinander liegen, wenn man eine Band schon einmal gesehen hat.
Es fing schon lahm an. They always fly away ist sicher kein idealer Einstieg in ein Konzert, es ist zu schleppend. Aber auch Firestarter (auch vom ersten Album) zündete noch gar nicht. Vom Berliner Konzert hatte ich gehört, nach zwei, drei Liedern habe die Band den Saal im Griff gehabt. Bei mir dauerte es viel länger. Erst ab der Mitte mit den beiden neueren Stücken In a glass (eines der besten Lieder des Abends) und 1000 years (eine heimliche Perle auf der Platte) war der Auftritt so, wie ich ihn erwartet hatte.
Ach herrje, es ist immer dämlich, wenn ein Konzert einer Lieblingsband so verläuft. Wenn ich nach einem Glasvegas Auftritt mit langem Gesicht nach Hause gefahren wäre, wäre ich zum einen selbst schuld gewesen, weil deren Konzerte bekanntlich (kann man bei uns nachlesen) Mist sind. Es gäbe aber auch keine Hoffnung, daß das beim nächsten Mal wieder anders wäre. Bei Blouse habe ich die. Ich werde auch wieder hingehen. Aber das hier war leider arg dürftig. Mist! Denn die Band wirkt enorm sympathisch. Sängerin Charlie Hilton fragte, irgendwann, was es in denn in Offenbach zu sehen geben. Bei Wikipedia hätten sie gelesen, daß es eine Lederindustrie und ein Ledermuseum gebe, für das Museum habe die Zeit aber nicht gereicht. Sie erklärte, daß zu Hause Thanksgiving sei und daß sie uns dankbar seien, bei ihrem Konzert zu sein. Das war alles extrem nett. Ich hätte der Band wirklich gewünscht, ich könnte sie wieder über den grünen Klee loben! Nächstes Mal dann!
Bis dahin bleibt mir auf alle Fälle das Hemd des Keyboarder in Erinnerung. Diese Mickey Maus Muster war sensationell toll!
Setlist Blouse, Hafen 2, Offenbach:
01: They always fly away
02: Firestarter
03: Imperium
04: Eyesight
05: Fountain in rewind
06: In a glass
07: 1000 years
08: No shelter
09: Time travel
10: White
11: Arrested
12: Into black
13: Videotapes
14: Shadow (Z)
Links:
- aus unserem Archiv:
- Blouse, Paris, 19.02.12
- Blouse, Luxemburg, 10.02.12
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