Konzert: Lana del Rey
Ort: Jahrhunderthalle, Frankfurt
Datum: 20.04.13
Zuschauer: ca. 4800 (ausverkauft)
Dauer: Lana del Rey 85 Minuten, Kassidy ca. 30 Minuten
von Ursula von neulich als ich dachte
Was war das für ein Krimi gestern! Lana del Reys Konzert in der Frankfurter Jahrhunderthalle war bereits lange vor seinem Stattfinden ausverkauft gewesen. Für Kurzentschlossene blieb nur noch eBay, doch dort erreichten selbst am Tag des Konzerts die Tickets geradezu astronomische Preise. Letztlich ergatterten wir dann noch zwei Karten zu dem Preis, den sie auch im Vorverkauf gekostet hätten (was immerhin auch teure 45 Euro pro Ticket waren), holten diese – es war bereits Abend - in einem Frankfurter Vorort ab und machten uns damit schnellstens auf den Weg zur Jahrhunderthalle. So hatten wir uns das zumindest vorgestellt, tatsächlich fuhren wir schon lange vor der Autobahnausfahrt „Jahrhunderthalle“ in einen so gewaltigen Stau, dass ich mich fragte, wie viele Gäste diese Jahrhunderthalle eigentlich fasst.
So näherte sich und verstrich der auf den Tickets angegebene Beginn des Konzerts (20 Uhr), ohne, dass wir auch nur in der Nähe der Halle waren. Nicht zum ersten Mal ärgerte ich mich dabei über die deutsche Gewohnheit, einfach eine Uhrzeit auf die Eintrittskarten zu schreiben, ohne dabei zu erläutern, ob es sich um die Einlass- oder Anfangszeit handelt. Die Briten schreiben sehr gerne Dinge wie „Doors: 8PM“, da weiß man zumindest gleich Bescheid.
Schließlich passierten wir die neben der Jahrhunderthalle liegende Fraport-Arena, in der offenbar ein Basketballspiel stattfand, zu dem in etwa die Hälfte der Staumitglieder abbogen. Parken, Einlass und Garderobenabgebe waren dann anschließend vergleichsweise flott zu erledigen, so dass wir um etwa viertel nach Acht in die Halle eilen konnten – wo sich zwar zeigte, dass 20 Uhr in der Tat die Konzertbeginnzeit gewesen war, zum Glück aber die der Vorband Kassidy.
Kassidy boten extrem amerikanisch klingenden Gefühlsrock (die Band
stammt aber in Wirklichkeit aus Schottland), der mich so gar nicht packen konnte, aber offenbar viele im Saal begeisterte – es handelte sich eben um ein Mainstream-Konzert. Nachdem die Vorband überstanden war, hatten wir Zeit, uns ein wenig umzusehen und stellten fest, dass sicherlich zwei Drittel des Publikums weiblich waren – leider waren die wenigen Männer allerdings sehr groß und standen vor mir.
Dieses Problem ließ sich trotz einer relativ langen Umbaupause und einigen Versuchen, weiter nach vorne zu gelangen, nicht lösen, so dass ich, als Lana del Rey zu ohrenbetäubendem Beifall und auch viel Gekreische die Bühne betrat, zunächst gar nicht sah und auch im Verlauf des Konzerts nur immer wieder einmal einen Blick auf die Sängerin erhaschen konnte. Viele Aspekte der nachfolgenden Beschreibungen musste ich deshalb den Eindrücken meines Begleiters – und seinen Fotos – entnehmen.
Die Bühne war – als Indie-Konzert-Besucher ist man ja an nichts gewöhnt – recht aufwändig dekoriert. Zwei große Löwenskulpturen markierten die beiden Bühnenränder, dazu gab es riesige Kerzenleuchter (sicher elektrisch), Palmen, mehrere auf den Dekoelementen trohnende, Schmuck tragende Raben und eine Hängelampe. All das befand sich vor eine goldenen „Häuserwand“, die scheinbar von Pflanzen bewachsen und Spinnweben überzogen war, tatsächlich aber als Projektionsfläche für Videos und Filme diente.
Lana selbst trug ein relativ schlichtes schwarzes Kleid, dazu aber einen Blumen-Kopfputz, der dem Single-Cover von Video Games ähnelte, und von dem auch noch bunte Bänder herabhingen.
Das Konzert begann mit Cola und hielt sich über weite Strecken an die 15 bis 17 Titel umfassende Setliste, die die Künstlerin zurzeit bei allen ihren Auftritten nutzt. Sie verließ mehrmals, auch schon während Cola, die Bühne, um zu den jungen, größtenteils weiblichen Fans in den ersten Reihen zu gehen (ob die wohl alle wussten, was sie da singt?).
Zu den Singles wurden auf der „Wand“ jeweils die zugehörigen Videoclips eingespielt, bei anderen Songs gab es thematisch passende Bilder: Zu Million Dollar Man zeigte man Spielkasino-Schriftzüge aus Las Vegas, Bilder von Elvis, Marilyn und Jesus bei Body Electric („Elvis is my daddy, Marilyn’s my mother, Jesus is my bestest friend“), Raketenstarts und weitere typisch amerikanische Ikonen bei American.
Von den drei Coverversionen, die Lana bei ihrer aktuellen Tour häufig spielt, wurde Heart Shaped Box von Nirvana weggelassen. Der H&M-Werbesong Blue Velvet ließ die Bühne in wiederum dazu passendem blauen Licht erstrahlen, Knocking On Heaven’s Door (was bringt Künstler eigentlich dazu, dieses ausgelutschte Lied covern zu wollen?) wurde zu meiner Erleichterung nur kurz angespielt.
Bei der Band war, wie schon bei der Bühnendekoration, nicht gespart worden: Vier männliche Musiker bedienten Gitarre, Piano/Flügel, Bass und Schlagzeug, vier Musikerinnen spielten, mit Blume in Haar, Geigen und Cellos. Die Musiker agierten im Hintergrund, wurden auch nicht vorgestellt, verneigen sich aber am Ende gemeinschaftlich am Bühnenrand.
Was gibt es sonst noch zu berichten? Ride wurde von einem so langen Intro eingeleitet, dass mein Begleiter schon vermutete, die gerade abwesende Lana sei gerade beim Kostümwechsel, das entpuppte sich jedoch als falsche Hypothese. Bei Summertime Sadness ging zu Beginn irgendetwas Technisches schief, so dass zum zweiten Mal angesetzt werden musste. Und der letzte Song, National Anthem wurde durch einen unfassbar langen Instrumentalteil auf sicherlich mehr als zehn Minuten gedehnt. Lana nutze ihn dafür, Geschenke entgegen zu nehmen, Autogramme zu geben und Fans zu umarmen, was man auf der Videoleinwand beobachten konnte.
Wie gefiel mir all das nun? Ehrlich gesagt war es dauerhaft ziemlich störend,
dass ich so gut wie nichts sehen konnte. Ein Versinken in das Konzerterlebnis war auf diese Art schlicht unmöglich. Dafür konnte ich mich besser auf Lana del Reys Singstimme konzentrieren, deren Livequalitäten ja bereits massiv kritisiert wurden. In Frankfurt sang sie größtenteils wunderbar. Auch die Songs – im Grunde gibt es ja erst ein, mit jedem Re-Release länger werdendes, Album – gefielen mir live ausgesprochen gut, und ich dachte mir bei vielen am Anfang „Ach stimmt ja, das ist ja auch ein tolles Lied“.
Kritisieren würde ich die arg generischen Zwischenansagen. Schön, dass sich Lana freute, anwesend zu sein, sie äußerte auch mehrmals ihre Dankbarkeit für die Begeisterung des Publikums, aber irgendwie beschränkten sich ihre Äußerungen auf Sätze, die man so schon hundertmal bei anderen Konzerten gehört hatte. Dem wiedersprach allerdings ihre bereits erwähnte intensive Fanbetreuung während der Gesangspausen.
Insofern war das für eine Künstlerin, die im Grunde noch am Anfang ihrer zugegebenermaßen steilen Karriere steht, ein durchaus schöner Auftritt. Ich bin gespannt, wie es weiter geht und packe beim nächsten Konzert Stelzen ein.
Setlist Lana del Rey, Jahrhunderthalle, Frankfurt:
01: Cola
02: Body Electric
03: Gods and Monsters
04: Blue Jeans
05: Born to Die
06: Carmen
07: Million Dollar Man
08: Blue Velvet (Tony Bennett Cover)
09: American
10: Without You
11: Knockin' on Heaven's Door (Bob Dylan Cover)
12: Ride
13: Summertime Sadness
14: Burning Desire
15: Video Games
16: National Anthem
Links:
- aus unserem Archiv:
- Lana Del Rey, Paris, 23.11.11
Fotos: Dirk (Lana del Rey), Christoph (Jahrhunderthalle-Symbolbild)
7 Kommentare :
Klasse Bericht. Hätte es besser nicht schreiben können und drückt auch das in etwa aus wie ich über das Konzert denke. Hab Lana Del Rey eigentlich von Anfang an gehasst, weil ich dieses Lied, VIDEO GAMES, mit dem sie rausgekommen ist, ständig und ständig im Radio gespielt wurde. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Da ich aber an neuen Künstlern immer interessiert bin, hab ich mir dann das Album zugelegt, und ab da feststellen müssen das LANA DEL REY ja doch viel facettenreicher ist. Somit ist Born To Die zu meinem Lieblingsalbum geworden und deshalb dachte ich mir das ich mir diese Frau auch mal Live antun musste. Und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, habe meine Meinung über sie total revidiert. Alleine die Geigenklänge die sie in Ihren Songs verarbeitet hat es mir angetan. Aber gut, genug geschwärmt. Vorband, stimm ich dir auch zu, hat mich auch nicht vom Hocker gehauen. Aber ok. Frontmann ist LANAs Boyfriend, von daher...
Was mich allerdings total auf die Palmegebracht hat, war das als Lana auf die Bühne kam, JEDER sein Handy hochgehalten hatte und somit der Blick auf die Bühne verwehrt wurde. Darüberhinaus, das sich die Dame stolze 40 Minuten Zeit nimmt nach Kassidy erst auf die Bühne zu kommen war schon echt extrem. Das man uns Zuhörer aber in dieser Zeit mit Opernklängen FOLTERT, die zum einen in schlechter MP3 Qualität abgespielt wurden, noch dazu total unstimmig waren, brachte mich auf die Palme. Noch fünf Minuten mehr, und ich wäre explodiert. Eine einzigartige Zumutung war das. Derjenige der dafür verantwortlich war, den sollte man auf Schmerzensgeld verklagen... Das mein Statement auf deinen sehr gelungenen Konzertbericht.
Gruß Rüdiger
Hallo Rüdiger, ich verstehe auch nicht, warum immer alle Leute mit dem Handy fotografieren/filmen müssen. Sieht man sich so etwas hinterher überhaupt noch an? Bei unserer hochwichtigen Berichterstattung ist das mit dem Fotografieren aber natürlich etwas anderes. :)
Mein Begleiter fühlte sich durch die "Opernklänge" auch gefoltert, ich selbst fand es nicht schön, aber erträglich (wenn auch völlig unnötig).
Dein Bericht ist wirklich gelungen und ich habe dem nichts hinzuzufügen. Es war einfach ein super Konzert! Und da soll nochmal einer sagen, Lana könne nicht singen! Sie singt eben nicht genau so wie in den Aufnahmen. Aber genau das macht für mich einen Künstler aus. Und das ist sie.
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Meine Meinung zum Konzert: von der Vorband bekommt man sicherlich Ohrenkrebs, denn auch zum Zeit totschlagen taugen die Jungs nicht. Was Lana betrifft, war es nicht nur ein sehr professioneller Auftritt.. Lana singt grundsätzlich auf jedem Konzert besser, als sich die eingeübten Studioaufnahmen auf den Alben anhören. Deswegen habe ich mir schon vor einiger Zeit ausgesuchte Liveauftritte von YouTube aufgenommen und die höre ich lieber als die "ofiziellen" Lieder auf LP's. Lana steht aber auch für ihre ganze Band. Die Leute sind ausgesprochen gut und jeder von ihnen ist eine Perle, die zur Qualität dieser Musik beiträgt. Also wenn man bedenkt, dass Lana erst am Anfang ihrer Kariere steht, würde ich sagen, lasst uns mal sehen, wie weit sich diese Band noch entwickelt, denn Künstlerisch ist Lana Del Rey eine der ganz großen Nummern, obwohl sie noch so jung ist. Insgesamt war für mich die Bühnengestaltung und Show sehr gut insziniert, passend zur Musik, sehr theatralisch und romantisch auf ihre Art. Hervorzuheben ist die jazzige Improvisationskunst und -lust der Band, sowie souveräne Eigenständigkeit.
Hallo!
Wirklich ein sehr schöner Bericht über das Lana Konzert. Ich bin über die Organisation von dem Lana Del Rey Konzert am vergangenen Samstag, 20. April in der Jahrhunderthalle in Frankfurt maßlos enttäuscht. Ich für meinen Teil war am Samstag schon kurz nach 11 Uhr am Gelände und wartete brav auf den Einlass mit einigen anderen Fans von Lana…ab diesem Zeitpunkt habe ich das Gelände nicht mehr verlassen und bin in der Annahme gewesen, einen Platz vorne vor der Bühne zu bekommen. Also gut gelaunt voller Vorfreude auf das Konzert fingen, die Security (welche teils unheimlich nett gewesen sind) an, die Schleusen für den Eingang aufzubauen. Hier kam es dann zu den ersten Aufständen…auf einmal wollten alle Leute nach vorne (inoffiziell wurden Nummern verteilt, welche aber keine Beachtung fanden…ich hatte Nummer 15). Dann waren Leute da, die um 16 Uhr gekommen waren und dann für sich den Anspruch hatten ganz vorne stehen zu müssen…aber zu diesem Zeitpunkt waren alle noch guter Dinge, dass man wenn man schon so früh da war, auch seinen Platz vorne bekommen wird. Als der Einlass dann begonnen hatte, fing das organisatorische Drama aber erst an…von der Seite wollten Leute, die erst am Gelände angekommen waren, einfach reinpreschen um nach vorne zu kommen…der Einlass ging bei meiner Schleuse sehr schleppend und langsam von Statten, da der Frauenanteil wirklich viel höher war, als der Männeranteil…was für mich als männlicher Konzertbesucher damit verbunden war, dass ich eben nicht so schnell wie eigentlich nötig gewesen wäre, die Schleuse passieren konnte…in der Zeit wo die Frauen passierten, hatte der Herr bei meiner Schleuse zumindest nichts zu tun…bis ich dann halt dran war. Als ich dann endlich abgefertigt worden war, rannte ich natürlich los und schaffte es gerade noch so an den rechten Rand in der ersten Reihe vor der Bühne…erstmal natürlich froh überhaupt noch vor der Bühne direkt zu stehen, machte sich natürlich schnell Ernüchterung breit – hätte ich doch eigentlich normal besser stehen müssen. Man hätte es ganz einfach haben können: Den Stehplatzbereich in zwei Bereiche unterteilen…so kenne ich es von Veranstaltungen von anderen Veranstaltern…die Leute im vorderen Stehplatzbereich haben entweder Bändchen bekommen oder haben etwas mehr Geld für „bessere Karten“ ausgegeben. Diese Organisation wäre sicherlich von Vorteil gewesen. Ich hätte gerne mehr viel mehr Geld ausgegeben, wenn das ganze dann gesitteter und besser verlaufen wäre…auch wäre eine Bestuhlung evtl. perfekt gewesen…Lana Del Rey wäre hierfür bestimmt ebenso gut geeignet gewesen, wie beispielsweise das Konzert von Leona Lewis in der Jahrhunderthalle, welches ein ganz anderes Erlebnis darstellte. Dann hätte ich auch gut und gerne 120 Euro oder mehr für einen Sitzplatz vor der Bühne gezahlt. Aber so hatte man nur die Wahl sehr früh nach Frankfurt aufzubrechen um vorne zu stehen und dann beim Einlass so etwas! Auch sehr chaotisch fand ich persönlich, dass als Lana am Ende vom Konzert nach unten kam…ich war voller Freude, dass ich ein Foto von Ihr evtl. signiert bekommen würde und hatte schon ein Foto und Stift in der Hand…beim Ersten Song kam Lana schon einmal runter und kam auch zu den Fans in der ersten Reihe am rechten Rand (also den linken von der Bühne oben gesehen). Aber es war so chaotisch, dass Lana zu uns gar nicht mehr kam…was ich sehr schade fand und auch nicht nachvollziehen konnte…ich persönlich und die anderen Fans dort waren schon enttäuschet, zumal wir wirklich lange gewartet hatten. Der Auftritt von Lana selbst war natürlich einfach perfekt und wunderschön…meine Kritik gilt ausschließlich der Organisation und wie der Einlass abgelaufen ist...ok, und dem Merchandise welches echt überzogen teuer war.
PS: Das mit dem fotografiern/filmen was Rüdiger schreibt finde ich auch vollkommen sinnlos...manche sehen das Konzert echt nur durch Ihre Kamera oder Iphone...was soll so was?! Dann können die auch gleich auf Youtube gehen und es sich dort ansehen!
Hallo. Danke für den gelungenen Bericht.Ich war in München im 6.000er Zenith zum letzten Drittel (was bei einem recht kurzen 1,5 Stunden gig 30 Minuten ausmacht, wovon wiederm, wie schön im Bericht aufgeführt, sicher gute 10 Minuten für den letzten Song drauf gingen): Nicht nur, dass mir so große Hallen nicht zusagen, das Zenith schon gar nicht (zugegeben, ich wusste ja grob, worauf ich mich hier einlasse; aber, dass es so voll und heiß werden würde, hätte ich nicht gedacht), aber, ich fand den Auftritt von Lana Del Rey nicht gelungen. Weder stimmlich noch anderweitig. Mir ist, wenn ich ein Konzert besuche, nicht an einem riesen Bühnen-Aufbau gelegen, sondern am musikalischen Ereignis, mit vielleicht etwas Individualität. Wie gesagt, stimmlich fand ich es nicht besonders gelungen (vielleicht hat sie ihr Potential bei den anderen Auftritten versungen?!). Zudem fehlte es mir an irgendetwas "Besonderem". Eine junge Frau, die wie eine 50 Jährige auf der Bühne auf und ab wandelt und in meinen Augen nicht gerade motiviert wirkte. Ich hatte das Gefühl, dass die Dame woanders lieber gewesen wäre als auf dieser Bühne. Alles wirkte überaus einstudiert, für mich gar langweilig. Und, mir konnte ihr Blick auf die Armanduhr nicht entgehen. Ob sie dem gestrigen Abschluss ihrer Deutschland-Konzerte entgegen fieberte? Das ( durchschnittlich sehr junge) Publikum, das, wie mir berichtet wurde, so vehement die eingenommenen Plätze zu verteidigen versuchte, dass sogar hindurch spazierende Security nicht als solche erkannt & aggressiv angemacht wurde, schien begeistert. Und darauf kommt es letztlich an. Ich selbst hatte nur "nette" Begegnungen, bin ja aber auch nicht im Getümmel gewesen. So traf ich auf einen Herren der Schöpfung, der mit seiner Tochter auf dem Konzert war. Er redete 7-10 Minuten mit mir und wiederholte lautstark, wie toll er doch das Konzert fände und dass er das nie vergessen würde. Als ich ihn dann fragte, warum er dann nicht der Musik lauschte, sondern mit mir redete, erwiderte er: "Ich bin halt anders als andere Männer, multi-tasking-fähig". Dazu sag ich jetzt nichts :-) Ich zumindest bin froh, dass ich die Karte für nen Appel und nen Ei bekommen habe - hätte mich sonst geärgert. In Summe: das Drittel hat mir für meinen Eindruck gut gelangt, ich bleibe bei kleineren Veranstaltungen mit weniger Mainstream-Charakter & zu günstigeren Konditionen (es sei denn, es handelt sich um einen, wie Leonard Cohen, für den zahl sogar ich nen Haufen Geld in großer Arena ;-)) Geschmäcker sind verschieden , das ist gut!
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