Konzert: Eels
Ort: Parkstad Limburg Theaters, Heerlen, Niederlande
Datum: 04.04.2013
Zuschauer: ausverkauft (circa 600)
Dauer: 80 Minuten
Bericht von Uwe, vielen herzlichen Dank!
Das es sich hier um ein exakt durchgeplantes Stück Unterhaltung handelt, war mir nach dem Besuch des Konzertes vor 2 Jahren klar. Aber als ich vor dem Konzert sah, wie ein Roadie die Position des Perkussionsmikros mit dem Maßband kontrollierte (Höhe, Abstand vom Ständer des Gesangsmikros) musste ich doch grinsen. So genau nimmt man es offensichtlich im Hause Eels, nichts wird dem Zufall überlassen.
Der Bühnenaufbau war eher ungewöhnlich: Schlagzeug vorne links (das vor dem Auftritt verhüllt war und mit etwas Fantasie oder Wunschdenken als Piano durchging- aber so eine Besetzung, mit Piano und ohne Schlagzeug, ist für die Eeels 2013 wohl nicht mehr denkbar), hinten auf einem Podest die Reihe Gitarre, Bass, Gitarre und vorne links das Sängerpodest. Von meinem Platz, der etwas nach links versetzt war, wirkte es so, daß die Gruppe kompakt stand und E als Sänger etwas isoliert war. Und im Halbkreis um die Musiker rotierende LED- Spots fürs Effektlicht.
Und dann begann es auch Hollywood-mäßig: dunkle Bühne, erster Gitarrist, ein Akkord angeschlagen, der gefühlte Minuten im Feedback badete, dazu knalliges weißes Gegenlicht aus dem Spot hinter dem Gitarristen. Danach stieg das Schlagzeug ein, dann Bass und zweite Gitarre und als Höhepunkt der Auftritt von E. Es begann mit einem knallharten Rockstück (ich denke etwas vom neuen Album, das nich noch nicht kannte), die Aufforderung zu mehr Applaus nach dem ersten Song war dann schon eher etwas zu viel des Guten. Es folgten noch einige Stücke des gleichen Kalibers, als erster Höhepunkt dann ein Cover des alten Fleetwod Mac-Heulers Oh Well.
Dann wurde für ein Lied (for The Ladies) der Dampf rausgenommen und eine ruhige Ballade ohne Schlagzeug gespielt. Aber bald stand der Pegel wieder auf Rock. Eine zweite Pause bot die Vorstellung der Band. Dabei wurde dann auch anlässlich des 10-jährigen Eels Jubiläums von Gitarrist The Chet das Bandversprechen erneuert. Möchtest du, E, The Chet zum Giarristen nehmen, dann antworte mit "Ik will!" Dann Umarmung ( a little but homoerotic) und Ständchen vom Schlagzeuger. Abschluss mit dem Schlagzeugfeaturestück und die Feststellung "That Was So Beautiful" leitete zum zweiten Cover über, eine tolle Version von Ichycoo Park.
Danach folgten noch ein paar Lieder und nach kaum 70 Minzten war das Konzert schon vorbei. Etwas kurz, insgesamt gut, aber nicht unbedingt zwingend, für meinen Geschmack auch etwas knapp mit Hits bestückt. Der Applaus für die Zugabe fiel dann auch meiner Meinung etwas verhalten aus. Aber mit dem ersten Stück der Zugabe war sie dann da, die tolle Stimmung, viele sangen mit und ich war restlos happy: That Look You Give That Guy ist eines meiner Inselstücke. Dann erläuterte E das Problem des nächsten Titels. Der Fire Marschal hätte nur zwei Songs erlaubt, sie würden gerne drei spielen. Die Lösung: ein lustiges Mashup von My Beloved Monster und Mr. E's Beautiful Blues. Und so endete das Konzert wirklich schön.
Dachte ich. Und viele andere. Nach dem Angang und etwas lauterem Applaus als nach dem Haupset ging das Licht an, Musik wurde eingespielt, die Roadies begannen mit dem Abbau und der Saal leerte sich recht schnell. Ich schaute noch beim Merchandise vorbei um die Tour CD zu erstehen. Erst war es sehr voll und gedrängt, aber plötzlich stand ich seltsamerweise fast alleine da und war schnell fertig. Und das passiert währendessen im Saal:
Schön blöd, wenn einem so etwas als "Profi" passiert. Aber vielleicht (oder eher sicher) geplant, auf Youtube finden sich etliche "surprise encore clips" der letzten Tour. Das hätte der echte Profi vorher abgecheckt und bemerkt. Was bleibt noch: Es nervt ungeheuer, wenn sich während des Konzertes dauernd Leute mit leer (raus) oder vollen (rein) Bierträgern an einem vorbeiquetschen. Nach dem zwanzisten Mal regt sich dann doch der ein oder andere aggressive Gedanke....
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