Montag, 23. April 2012

Sea Of Bees, Paris, 20.03.12


Konzert: Sea Of Bees
Ort: Rough Trade Store chez agnes b.,Paris

Datum: 20.03.12

Zuschauer: eta 40-50

Konzertdauer: etwa 40Minuten




Teil 2 meines Konzertmarathons vom vergangenen Freitag. Nach Mariee Sioux bei Fargo ging es für mich in einen anderen Teil der Stadt. Unweit der Kirche Saint Eustache gab es bei agnes b. gleich zwei kostenfreie Showcases. Zunächst hatte in meiner Abwesenheit der Engländer Gravenhurst gespielt, dann stand um 19 Uhr 30 die Amerikanerin Julie Ann "Bee" Baenzinger alias Sea Of Bees auf dem Programm.


Ich kam noch genau pünktlich und sah Julie mit ihren drei Begleitmusikern, ein Weiblein und zwei Männlein, in voller Aktion. Die vier Sympathen drückten ordentlich auf die Tube und zwar durchgängig. Zu hören gab es also keinen verhuschten Singer/Songwriter-Folk sondern reinrassigen Powerpop/Indierock. Es dröhnte mitunter verdammt laut aus den Boxen,vor allem für einen solchen Instore Gig wie heute, wo man in der Regel oft leise akustische Musik zu hören bekommt.

Sehr auffällig sofort die Stimme von Julie. Hoch, hysterisch, mit einem außerwöhnlichen Timbre versehen und einfach wunderschön und nahegehend. Das Mädel hat viel Feuer im Arsch, so viel war schnell klar. Amüsant anzusehen, welche Grimassen sie oft schnitt, wie sie den Mund verzog, die Zähen fletschte! Keine eitle Agathe, sondern ein Mädchen genau nach meinem Geschmack, ungekünstelt und wahrhaft.


Auch ihre rotblonde Gitarristin fiel mir sehr positiv auf. Die Süße lachte oft und sehr charmant, legte sich unglaublich ins Zeug und zog meine Blicke auch durch ihre knallige orangefarbene Strumpfhose und die abgewetzten braunen Herrenschuhe auf sich. Orangefarben? Aber das ist doch auch der Titel des aktuellen Albums von Sea Of Bees! Genau! Von diesem neuen Opus stammten mit Gone, Girl und Leaving aber nur drei Lieder.

Reden wir doch sofort mal von Gone. Ein sehnsuchtsvolles Stück mit einer formidablen Gitarrenmelodie und einem Gesang, der mir durch Mark und Bein ging. Sensationell wie Julie es verstand, vom selbstmitleidenden Jammern zum Angriff überzugehen und hoch greinte, daß mir fast Tränen aus den Augen kullerten.



Oder Girl, wo die beiden Mädels auf fast countryeske Weise zusammensangen ("you got me where you want me to be") und sich gegenseitig nach vorne peitschten.

Aber auch die beiden letzten Lieder des Konzertes sollten Erwähnung finden.



Wizbot stammt vom ersten Album Song Of The Ravens und hatte einen unwiderstehlichen Groove, ein fetziges Schlagzeug und einen markanten Bass zu bieten. Ein super Lied mit Hitqualitäten und einem einprägsamen Refrain ("could it be something in your eyes, could it be something in your smile...")


The Woods schließlich schloß dass schmissige Set ab. Ein Titel, der auf der ersten EP drauf ist und von Julie solo vorgetragen wurde. Er muss ihr viel bedeuten, ihre Gestik und Mimik war gerade hier besonders ausgeprägt und ihr Gesang erreichte nie höhere Frequenzen.


Danach war allerdings Schluß, aber gleichzeitig wurde die frohe Botschaft verkündet, Daß Sea Of Bees bereits am 1. Mai wieder in Paris, diesmal im International spielen werden. Und Zeit für einen sehr netten Plausch und Erinnerungsfotos gab es auch noch. Ich wurde übrigens auch noch gefragt wie man orangefarben richtig ausspreche. Lustig, oder?

Setlist Sea Of Bees, Rough Trade Store chez agnes b., Paris:

01: SkinnyBone
02: Gone
03: Gnomes
04: Strikefoot
05: Girl
06: Leaving
07: Please
08: Wizbot

09: The Woods

Ausgewählte Konzerttermine von Sea Of Bees:

29.04.2012: Monarch, Berlin
30.04.2012: Haldern Pop Bar
01.05.2012: l'International, Paris

- Tolle CD-Review von Orangefarben auf dem Klienicum.



1 Kommentare :

E. hat gesagt…

danke für die kaum gebührende aufmerksamkeit. denn was ist mein loses gestammel gegen diese tollen fotos! sehr schön eingefangen das androgyne wesen.

 

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