Konzert: Broken Social Scene
Ort: Prime Club Köln
Datum: 12.10.2007
Zuschauer: fast ausverkauft
Es waren wohl gerade Broken Social Scene Wochen in Köln. Nach den Stars und Leslie Feist war das Künstlerkollektiv in einer kleinen und rein männlichen Aufstellung im Kölner Prime Club.
Bevor es aber gut wurde, trat der Running Gag der kanadischen Bands der letzten Wochen auf: Gentleman Reg, den ich schon in Berlin und bei den Stars in Köln sehen durfte. Reginald Vermue hat mich auch beim dritten Mal ganz und gar nicht überzeugt. Der sehr blonde Sänger, der nur mit Gitarre und aufgenommenen Effekten auskommt, wird bei Wikipedia mit Rufus Wainwright oder warum auch immer den Smiths verglichen. Smithshaftes habe ich beim besten Willen nicht ausmachen können, außer daß bei beider Musik Gitarren vorkommen. Für Reg war es das letzte Konzert seiner Tour quer durch Europa, ich werde ihn also kein viertes Mal mehr sehen. Von der Tour erzählte er auch ein wenig. Er habe so viel erlebt und könne uns gerne Geschichten erzählen. So habe er beispielsweise auf dem Oktoberfest, wo sie "enormous beers" getrunken hätten, aus einer Riesenradkabine beobachtet, daß Leute in einer anderen Kabine Sex gehabt hätten. Nach einem anderen Konzert hätten, nachdem ihn in einer Kneipe Konzertgänger wegen seiner Homosexualität verspottet hätten, ihn Kevin Drew und andere Broken Social Scene Mitglieder retten müssen. Das erzählte er, als Kevin und ein anderes Bandmitglied für ein Lied auf die Bühne kamen und ihm da die Haut musikalisch retteten, das war nämlich das schönste Lied. Ansonsten war seine Musik wie seine Geschichten, sparsam vorgetragen und ziemlich pointenlos.
Die Hauptgruppe spielte dann zu sechst. Neben den beiden Kernmitgliedern der Band, Kevin Drew und Bassist Brendan Canning, gehörten heute vier weitere Musiker zum Kollektiv (vermutlich Justin Peroff, Andrew Kenny, Bill Priddle, Sam Goldberg). Kevin Drew entschuldigte sich zunächst für die sehr frühe Startzeit, den Beginn um 20.30 Uhr (Reg spielte am 19.30 Uhr!) hätten sie nicht zu verantworten. Ihm lag das so am Herzen, daß er es mehrfach wiederholte.
Broken Social Scene hat vor einigen Wochen das neue Album "Spirit if..." veröffentlich, daß die Band allerdings als eine Art Soloalbum verstanden wissen will. Es ist das erste in einer Reihe "Broken Social Scene presents", zunächst wird Bandmitgründer Kevin Drew vorgestellt. Die nächste Platte wird dann den herrlich kauzig aussehenden Brendan Canning "präsentieren".
Von "Spirit if..." stammten auch die ersten (und insgesamt die meisten) Stücke des Abends. Mich erinnerte der Auftritt ein wenig an Built to Spill, die Assoziation kommt vermutlich daher, daß bei beiden Bands viele kauzige Männer mit vielen Gitarren Krach aber eben auch fabelhafte Melodien zaubern.
Und es war laut. Sehr laut. Kevin Drew sagte auch irgendwann, daß sie heute besonders laut spielten, es schien, als wollte er die frühe Zeit durch besonders viel Krach wettmachen. Krach erweckt aber eine falschen Eindruck, das Konzert war sehr gut hörbar. Bei einer Band bzw. einen lockeren Kollektiv wie Broken Social Scene weiß man ja nicht unbedingt, wie es nun wird.
Von der offiziellen Setlist wichen die Musiker mehrmals ab. Kevin Drew sagte seinen Bandkumpels ein paar mal Änderungen an. So wurden zusätzlich zu den 14 Lieder drei weitere Stücke gespielt, eines gesungen vom Keyboarder der Band. Nach Ende des regulären Programms folgte eine Mitsingnummer: Wir alle sollten unbedingt bei "When it begins" mitmachen. Nachdem alle Bandmitglieder sich vorne aufgebaut hatten, uns den Text beigebracht hatten, stellte sich Kevin vorne auf eine der Boxen und dirigierte uns.
Ein schöner Schlußpunkt eines schönen Konzerts!
Offizielle Setlist Broken Social Scene Prime Club Köln:Bevor es aber gut wurde, trat der Running Gag der kanadischen Bands der letzten Wochen auf: Gentleman Reg, den ich schon in Berlin und bei den Stars in Köln sehen durfte. Reginald Vermue hat mich auch beim dritten Mal ganz und gar nicht überzeugt. Der sehr blonde Sänger, der nur mit Gitarre und aufgenommenen Effekten auskommt, wird bei Wikipedia mit Rufus Wainwright oder warum auch immer den Smiths verglichen. Smithshaftes habe ich beim besten Willen nicht ausmachen können, außer daß bei beider Musik Gitarren vorkommen. Für Reg war es das letzte Konzert seiner Tour quer durch Europa, ich werde ihn also kein viertes Mal mehr sehen. Von der Tour erzählte er auch ein wenig. Er habe so viel erlebt und könne uns gerne Geschichten erzählen. So habe er beispielsweise auf dem Oktoberfest, wo sie "enormous beers" getrunken hätten, aus einer Riesenradkabine beobachtet, daß Leute in einer anderen Kabine Sex gehabt hätten. Nach einem anderen Konzert hätten, nachdem ihn in einer Kneipe Konzertgänger wegen seiner Homosexualität verspottet hätten, ihn Kevin Drew und andere Broken Social Scene Mitglieder retten müssen. Das erzählte er, als Kevin und ein anderes Bandmitglied für ein Lied auf die Bühne kamen und ihm da die Haut musikalisch retteten, das war nämlich das schönste Lied. Ansonsten war seine Musik wie seine Geschichten, sparsam vorgetragen und ziemlich pointenlos.
Die Hauptgruppe spielte dann zu sechst. Neben den beiden Kernmitgliedern der Band, Kevin Drew und Bassist Brendan Canning, gehörten heute vier weitere Musiker zum Kollektiv (vermutlich Justin Peroff, Andrew Kenny, Bill Priddle, Sam Goldberg). Kevin Drew entschuldigte sich zunächst für die sehr frühe Startzeit, den Beginn um 20.30 Uhr (Reg spielte am 19.30 Uhr!) hätten sie nicht zu verantworten. Ihm lag das so am Herzen, daß er es mehrfach wiederholte.
Broken Social Scene hat vor einigen Wochen das neue Album "Spirit if..." veröffentlich, daß die Band allerdings als eine Art Soloalbum verstanden wissen will. Es ist das erste in einer Reihe "Broken Social Scene presents", zunächst wird Bandmitgründer Kevin Drew vorgestellt. Die nächste Platte wird dann den herrlich kauzig aussehenden Brendan Canning "präsentieren".
Von "Spirit if..." stammten auch die ersten (und insgesamt die meisten) Stücke des Abends. Mich erinnerte der Auftritt ein wenig an Built to Spill, die Assoziation kommt vermutlich daher, daß bei beiden Bands viele kauzige Männer mit vielen Gitarren Krach aber eben auch fabelhafte Melodien zaubern.
Und es war laut. Sehr laut. Kevin Drew sagte auch irgendwann, daß sie heute besonders laut spielten, es schien, als wollte er die frühe Zeit durch besonders viel Krach wettmachen. Krach erweckt aber eine falschen Eindruck, das Konzert war sehr gut hörbar. Bei einer Band bzw. einen lockeren Kollektiv wie Broken Social Scene weiß man ja nicht unbedingt, wie es nun wird.
Von der offiziellen Setlist wichen die Musiker mehrmals ab. Kevin Drew sagte seinen Bandkumpels ein paar mal Änderungen an. So wurden zusätzlich zu den 14 Lieder drei weitere Stücke gespielt, eines gesungen vom Keyboarder der Band. Nach Ende des regulären Programms folgte eine Mitsingnummer: Wir alle sollten unbedingt bei "When it begins" mitmachen. Nachdem alle Bandmitglieder sich vorne aufgebaut hatten, uns den Text beigebracht hatten, stellte sich Kevin vorne auf eine der Boxen und dirigierte uns.
Ein schöner Schlußpunkt eines schönen Konzerts!
01: Gangbang suicide
02: Lucky ones
03: Fucked up kid
04: Safety bricks
05: TBTF
06: Stars & sons
07: Frightening lives
08: Bodhi sappy weekend
09: Superconnected
10: Cause = time
11: Hard to find
12: Farewell to the pressure kids
13: When it begins (Abschlußlied)
14: Lover's spit
5 Kommentare :
Nicht dass man uns jetzt Homophobie unterstellt, weil wir unseren Reggie nicht mögen... :(
Und du hast mich am Freitag kurzzeitig wirklich schockiert mit der Ankündigung, dass er doch toll ist ;)
Fehlt in der Setlist nicht das Dinosaur Jr-Cover? "The Wagon" war's glaub ich (Kevin: "This is my favourite song").
Vollkommen richtig. Es fehlen auch noch ein paar andere Sachen. Ich habe es aber nicht mehr zusammenbekommen, das hier ist die Setlist, wie sie sie ausliegen hatten.
Ups - sorry, weisst ja, wer lesen kann, usw. - hab das "offiziell" über der Setliste überlesen.
Das ist schon ok! Das ist auch eine Ausnahme, wir bemühen uns eigentlich schon, die genau hinzubekommen, hier war ich aber überfordert :-)
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