Freitag, 23. Juni 2017

The National, Paris, 23.06.17


Konzert: The National und Halo Maud
Ort: Le 104, Paris (salle 200)
Datum: 23. Juni 2017
Dauer: etwa 70 min
Zuschauer: ausverkauft
Photos par Nicolas Roger ©, merci beaucoup à lui !

The National mit einem kurzfristig anberaumten Überraschungskonzert in einem kleinen Club  in Paris, das hatten wir doch schon mal, oder ? Richtig, es war im Jahre 2013 als die Band von Matt Berninger völlig unerwartet einen Gig im Point Ephémère ankündigte (Kapazität: etwa 400 Personen) und spielte. Damals waren die Karten im Vorverkauf in ein paar Minuten weg, heuer, im Saal 200 des Kulturzentrums 104 (Kapazität geschätzt 700) war es ähnlich. "Complet" (ausverkauft) lasen enttäuschte Spätzünder auf den einschlägigen Ticketportalen. An diesem Montag (19/07)) startete der Vorverkauf für das am Donnerstag stattfindende Konzert. Besonders hierbei: der späte Beginn. 22Uhr 30 für die Vorgruppe Halo Maud aus Frankreich und 23h45 für den Headliner The National. Ein Zugeständnis an die extreme Hitze oder späte Anreise der Band in Paris? Nein, ich denke es war noch etwas anderes. Der vielbeschäftigte Bryce Dessner hatte gegen 20 Uhr noch mit Lisa Hannigan und dem Ochestre National de l'Ile-de-France in der Basilique Saint Denis gespielt . Und ohne den Gitarristen, der zusammen mit seinem Zwillingsbruder die Riffs beisteuert, geht es nun mal schlecht.


Kurz vor Mitternacht ging es dann tatsächlich los. Der Raum 200 im modernen Kulturzentrum 104 war gut, aber nicht bis zum Bersten gefüllt. Man wollte wohl eine zu starke Auslastung vermeiden, es hätten sicherlich noch 50 Leute mehr reingepasst. So aber war es luftiger, an einem erneut drückend heissen Tag nicht zu unterschätzen. Glücklicherweise funktionierte aber die Klimaanlage einwandfrei und so musste niemand in seinem Schweiss zerlaufen.



Es ging gleich zu einleitenden Pianoklängen mit einem neuen Titel, der Ballade Nobody Else Will Be There, los und auch die darauffolgenden Stücke sollten samt und sonders von dem im September erscheinenden neuen Album Sleep Well Beats stammen. Das Publikum kannte die Stücke noch nicht und so war es logischerweise ziemlich still in den Rängen, euphorische Zwischenrufe blieben weitestgehend aus. Jeder hörte konzentriert zu, anstatt altbekannte Hymnen abzufeiern.


Aber das neue Material scheint mir viel Potential zu haben. Das sehr druckvolle und recht schrammelige The Day I Die (erinnerte etwas an Joy Division aber überraschenderweise auch an die Libertines), die leicht elektronisch angehauchte Schmonzette Walk It Back mit ihrer wundervollen Pianomelodie und dem packenden Gitarrenriff am Ende (plus Gespräche von Unbekannten vom Band), das flotte The System Only Dreams In Total Darkness (einem Fred im Publikum gewidmet) mit seinen wundervollen Trombonen und den 70er Jahre Gitarrenriffs und einem schreienden und mit einem Fan in der ersten Reihe tanzenden Matt Berniger ("i can't explain it to any other"), oder das sehr sentimentale Guilty Party, viel Gutes das uns Fans noch lange erfreuen wird! Altbekanntes kam erst im letzten Drittel, als Apartment Story (gespielt mit viel Wumms und Geschrei), Daughters Of The Soho Rios ("all my fingernails are painted"), der fulminant dargebotene Klassiker Fake Empire (Jubelschreie im Publikum) und das rasante Terrible Love performt wurden. Dazwischen aber erneut Neuigkeiten mit Sleep Well Beast (eher etwas lahm und eintönig, aber vielleicht wird es ein Grower) und dem abschliessen Turtle Neck, das höllisch rockte (irgendwie 70 er Jahre) und einen Matt Berninger in Extase sah.

Lustigste Szene ? Ein aus einer runden Glaskaffekanne Weisswein trinkender Berninger, der diese am Ende unter lauten Splittergeräuschen auf den Boden krachen liess (das Foto herzig stammt von Laurence B., merci!)

 
Setlist: 
01: Nobody Else Will Be There
02: The Day I Die
03: Walk It Back
04: The System Only Dreams In Total Darkness
05: Guilty Party
06: Empire Line
07: Carin At The Liquor Store
08: Apartment Story
09: Daughters Of The Soho Riots
10: Sleep Well beast
11: Fake Empire
12: Terrible Love
13: Turtleneck 


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