Konzert: Best Kept Secret Festival
Ort: Tilburg
Datum: 16.-18.06.2017
Dauer: 3 Tage
Zuschauer: 25.000 ausverkauft
Das "Best Kept Secret Festival" stand in diesem Jahr ganz im Glanz der beiden Headliner "Arcade Fire" und "Radiohead". (ausführliche Berichte folgen).
Das übrige Programm wirkte dieses Jahr oftmals uninspiriert und ausgedünnt, wahrscheinlich auch den Gagenforderungen der Headliner geschuldet. Immerhin hat das "BKS" ja "nur" eine Kapazität von 25.000 Gästen, eine Zahl, die die beiden Band ja oft schon alleine bei Auftritten erreichen.
So gibt es also vom hellen Tag nicht viel neues zu berichten. Wiederholungstäter wie "Aurora", "Ry X" (diesmal immerhin mit Streichern), "James Blake", "Circa Waves", "Wild Beats" und "George Ezra" (schrecklich belanglos), konnten das wie immer sehr fachkundige BKS-Publikum selten erneut begeistern.
Natürlich gab es aber auch schon frühe Highlights zur Mittagszeit: "Tall Heights" spielten schönen Folk a la "Husky", "Kaleo" entfachte bei der Popfraktion eine Massenwanderung zur Hauptbühne und "Arab Strap" war für die meisten leider kein Begriff, konnte aber die eigenen Fans voll überzeugen.
Besonders gefielen aber als Doppelpack "Honeyblood" und die fabulöse "Mitski". Letztere mit herrlich mürrischem Gesichtsausdruck, immer mit dem Bühnensound hadernd, aber stimmlich und song"lich" eine absoulte Ausnahmeerscheinung.
Am Ende trug sie zwei Songs ohne ihre tolle, kleine Band vor und beim Refrain von "My body`s made of crushed little stars" mit der Zeile "Would you kill me, Jerusalem" war die knisternde Spannung spürbar...Gänsehaut. Mitski-Video
Freunde von "London Grammar" und besonders "Daughter" (davon soll es ja besonders viele geben) sollten dringend "Wildes" ein Chance geben. Die sehr junge Sängerin konnte aber in knapp 30min Spielzeit am Mittag noch nicht ihre ganze Klasse ausspielen. Wildes
Zum Abend hin gab es dann auf der Suche nach den perfekten Plätzen für die Headliner (1.Wellenbrecher) leider einige Streichkandidaten: "Thursten Moore Group", "Cigarettes after Sex" und "Thomas Aizer" am Samstag, sowie "Soulwax" und "American Football" am Sonntag waren daher nicht möglich.
Trotz Einschränkungen bei den Campingplätzen, das "BKS" hat seinen festen Platz im Kalender gefunden, und vor allem auch das dazu passende Publikum.
Nirgendwo nervte ständiges kommen und gehen bei den Konzerten, geredet wurde abseits der Bühnen. Im Wald mit den tollen, selbstgebauten Schaukeln, oder am Strand neben der Hauptbühne.
Durch die komfortablen Übernachtungsmöglichkeiten in dem riesigen Bungalowpark unter Bäumen am See, haben sich diverse Reisegruppen musikinteressierter Ü30er zusammengefunden, die jedes Jahr erneut anreisen.
Das großartige Angebot an diversen Foodtrucks, sowie der Mix aus Zeltbühnen und Open-Air Hauptbühne sind perfekt für chillige Momente im Sand oder intensive Konzerterlebnisse im Dunkeln der kleineren Bühnen. Die beiden großen Headliner in diesem Jahr zu buchen, war neudeutsch "alternativlos".
Dieses Renommee durfte man nicht verstreichen lassen.
Zumindest die Macher vom Pinkpop-Festival hat man damit so geärgert, dass die ihr Festival im nächsten Jahr zeitgleich mit dem BKS veranstalten wollten, um die neue Konkurrenz zu ärgern.
Jetzt verschiebt sich 2018 das BKS halt eine Woche nach vorne, auf das "Primavera-Wochenende". Eine Band-Kooperation ist schon angekündigt. So schnell macht man aus der Not eine Tugend.
Berichte zur "Radiohead" und "Arcade Fire" folgen bald.
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