Konzert: Other Lives
Ort: La Flèche d'or, Paris
Datum: 01.09.2011
Zuschauer: recht viele
Konzertdauer: gut 45 Minuten
Raumtemperatur: gefühlte 60 ° Celsius
Other Lives aus Stillwater kann man stilistisch durchaus in die Folkecke stellen, aber ihr Klangbild wird bereichert durch Elemente des Shoegaze, des Dreampop und der Klassik. Nicht weniger als sechs Musiker waren in der Pariser Flèche d'or notwendig, um die komplexen Soundlandschaften live darzubieten, darunter eine Cellistin, ein Trompeter und ein Pianist. Instrumententechnisch kamen auch Harmonium, Geige, Orgel und ein Xylophon zum Einsatz.
Wunderschön war das, was die zahlreichen Musiker aus dem mittleren Westen der USA boten. Ein verhuschter Schwebesound mit Countryparfum erfüllte die bullenheiße Flèche d'or und wer nicht schon von der Hitze benebelt war, war es nun von der Musik. Die Zuschauer schwitzten und staunten. Komplimente wurden zwischen den Songs ausgesprochen. Auch mir sagte das Gehörte zu, allerdings wurde für meine Begriffe die Grenze zum Bombast manchmal hart angetestet.
Mit ruhiger und markanter Stimme trug Jesse Tabish Songs vor, die zum Großteil vom zweiten Album Tamer Animals stammten. Dark Horse war sicherlich ein Highlight. Wunderschön hier das Cello, aber auch die Trompete vefehlte ihren berauschenden Effekt nicht und als eine Geige hinzukam, war der Wohlklang perfekt. Aber auch For 12 erwärmte die Herzen, beamte einen gedanklich in amerikanische Wüstenlandschaften und entführte einen ins Reich der Träume.
Den insgesamt guten Eindruck konnte dieses Vorkommnis jedoch nicht erschüttern und auch die unerträgliche Hitze, die an jenem Abend in der Flèche d'or herrschte, war hinterher nur noch eine schwache Erinnerung. Was blieb war das Entzücken ob des Entdeckens einer vielversprechenden neuen Band, von der wir sicherlich noch einiges hören und lesen werden.
Achso ich habe das schönste Lied des Abends nicht erwähnt: Tamer Animals. Zum Niederknien!
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