Donnerstag, 7. Januar 2010

St.Petersburg, 05.01.09


Konzert: St. Petersburg

Ort: Le Baron, Paris

Datum: 05.01.2009

Zuschauer: hmm? es war relativ voll

Konzertdauer: etwa 45 Minuten



St. Petersburg, ist wie wir alle wisssen, eine Stadt in Russland. Es gibt aber auch einen jungen Singer/Songwriter aus der Nähe von Paris, der sein Projekt nach der Neva- Metropole benannt hat. Nicolas heißt er mit bürgerlichem Vornamen und er gab im noblen Privatclub Le Baron erst sein drittes Konzert seiner jungen Laufbahn. Vorher war er lediglich in kleinen Locations in seinem heimischen Departement Essone aufgetreten. Entsprechend aufgeregt war er, als er vor den Augen von Mutti, Schwester, Freunden und dem üblichen Schiki -Micki -Publikum seine Akustikgitarre umschnallte und nach kurzer Vorstellung loslegte. Auf seiner Klampfe pappte ein Aufkleber mit der Aufschrift: Radiohead- In Rainbows. Nach Thom Yorke klang er aber stimmlich nicht, eher nach Elliott Smith oder Paul Simon. Sehr ruhig und bedächtig trug Nicolas seine hübschen Folksongs vor, die er teilweise mittels eines kleinen Keyboards und ein paar Samples seiner Stimme aufpeppte. Das Ganze hatte etwas Zeitloses und Herz Erwärmendes und die leicht psychedelische 60 ies Note stand seinen Kompositionen ausgezeichnet. Textlich bekannte er sich als Freund des Winters (da ist er ja im Moment gut bedient! Brrr!), denn in einer Songzeile (Winter In July) hieß es sinngemäß, daß Sommer Zeitververschwendung sei und niemand die heiße Jahreszeit brauche. Wahrscheinlich deshalb auch der Künstlername St. Petersburg, denn mit der russischen Stadt verbindet man ja auch eher frostige Temperaturen. Im noblen Baron, wo angeblich auch Mick Jagger ab und zu vorbeischaut, war es aber natürlich gut geheizt und die Stammgäste erwärmten sich am perlenden Champagner, den yuppiehafte Männer am Nachbartisch prahlerisch bestellt hatten, um die Mädchen zu beeindrucken. Schade, daß diese Aufschneider zu cool waren, um St.Petersburg die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken. Stattdessen plauderten sie laut und störten Nicolas in seiner Konzentration. An seiner Stelle wäre ich aufbrausend geworden, aber er blieb ganz gelassen und nahm alles mit einem Lächeln.

Ich persönlich hatte auch ganz ohne Schampus oder Red Bull (den sich Leute im Sektkühler bringen ließen) meine Freude an solch tröstlichen Stücken wie North Carolina oder Visit Your Local Taxidermist, die man sich beide auf der MySpace Seite des Künstlers anhören kann.


Ich werde den weiteren Werdegang von St. Petersburg aufmerksam verfolgen, der Junge hat Potential und ganz neben bei auch eine Booking Agentur (Milkk Booking Agency) ins Leben gerufen, die jetzt schon so feine Acts wie die englische Harfespielerin Nancy Elizabeth und die deutsche Nachwuchshoffnung Mohna beheimatet.

Setlist St. Petersburg, Le Baron, Paris:

01: Winter In July
02: When I Was..., I Was
03: North Carolina
04: Prophets & Carpets
05: Drakkars
06: Pierre, Feuille, Ciseaux
07: In Between Days (The Cure Cover)
08: Visit Your Local Taxidermist


Pour nos lectures français:

St.Petersburg est, nous le savons tous, une ville en Russie, mais aussi le projet d'un jeune singer/songwriter français, Nicolas, originaire de l'Essonne. Devant sa mère, sa soeur, des copains et des branchouillards habituels, il donna au selectissime club Le Baron (il paraît que Mick Jagger et Björk en sont des habitués) un concert de toute beauté. Ses douces compositions folk à fleur de peau rechauffèrent le coeur des Parisiens souffrants des températures glaciales qui règnent en ce moment. Malheureusement ça parlait trop fort dans certains coins et Nicolas (en civil) semblait un tout petit peu intimidé par ce manque de respect. Toutefois il s'en sortit merveilleusement bien, bricolant pour pallier le manque d'acoytes à l'aide d'un petit clavier et d'un enregistreur des choeurs avec sa propre voix et des instrumentations qui créent un son intemporel et légèrement psychédélique qui rappelle vocalement ses idoles Eliott Smith ou Nick Drake (et pas Thom Yorke, bien qu'il y ait eu un autocollant In Rainbows sur sa guitare). Vers la fin il reprit In Between Days de The Cure, alors même qu'il declara le groupe artistiquement parlant mort (a-t-il seulement vu le concert épique de Bercy en 2008?) et donna une interprétation très personnelle de ce classique. Mais son meilleur morceau fut sûrement celui avec le titre si drôle Visit Your Local Taxidermist qui charma par sa douce mélancolie.




2 Kommentare :

Christoph W. hat gesagt…

Erst Liechtenstein, dann St. Petersburg. Was kommt als nächstes? Beirut?

Oliver Peel hat gesagt…

Beirut wäre in der Tat nicht schlecht, Christoph, aber der steht leider (noch) nicht auf dem Programm. Die Serie der Bands mit Länder/Städtenamen wird also reißen...

 

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