Ort: James Street Tavern, Oxford
Datum: 10. 09. 2012, 20:30-23:00 Uhr
Zuhörer: 15
Die rasende Reporterin meldet sich mal wieder von ungewohnten Orten... Diesmal ist es Oxford, wohin mich mein Beruf geführt hat und wo ich einige freie Abende zur Verfügung habe.
Zwei Sachen fielen mir sofort auf, als ich den Oxforder Veranstaltungskalender durchkämmte: Es gibt fast jeden Abend Open Mic Veranstaltungen und Blues oder Jazzmusik in den verschiedenen (zahlreichen) Pubs und sogar manchmal im Kino vor dem Abendfilm (und kein Film fängt später als 20:10 Uhr an...) - aber in dem kurzen Zeitintervall hier keine eigentlichen Konzerte. Attraktiv erschien mir jedoch die Einladung in die James Street Tavern zu "French and Breton live music" mit dem Versprechen, dass hurdy gurdies dabei sein würden.
Es präsentierte sich mir als loser Treff von Musikern, die reihum Lieder anstimmen und wer mag, findet sich hinein mit seinem Instrument. Anstimmen heißt hier mit dem eigenen Instrument losspielen. Gesungen hat (leider!) keiner. Nach den Angaben im Netz findet dieser Treff jeden zweiten Montag im Monat statt. Den dritten Montag wenden sie sich dann nordischem Folk zu...
Ich mag so etwas archaische Musik im richtigen Kontext ganz gern, zumal sie gut gemacht so schön in die Beine geht. Wenn schon nicht dazu getanzt wird, dann tanzt doch wenigstens das Herz und der Fuß wippt und Streß und Traurigkeit treten mal für eine Zeit in den Hintergrund. Zuletzt hatte ich das in einer Folknacht in Ettlingen im November 2011 erlebt und genossen. Lustigerweise ausgerechnet mit der großen und heute raren Band der Szene, auf die sich viele zitierend beziehen: Blowzabella (neben Litha und Kwart war dann in dieser Nacht tatsächlich eine Dosis von sechs Stunden Rohfolk geboten worden).
Umso breiter musste ich grinsen, als auch in Oxford die Encyclopedia Blowzabellis (ein Notenbuch mit Stücken von Blowzabella) zum Ideen finden gezückt wurde... Hier war ich unter Brüdern und Schwestern im Geiste! Insgesamt waren es schließlich 12 Personen. Mehrere von ihnen wechselten die Instrumente und so waren drei Drehleiern, zwei Akkordeons, ein Bandoneon, drei Geigen, eine Viola, eine Blockflöte, eine Querflöte, eine Gitarre, ein Banjo und eine Gitarre mit 8 Saiten am Werk. Viele der Stücke hatten eine etwas dunkel gefärbte und melancholische Grundstimmung. Aber wenn dann der Rhythmus von den Baßsaiten der Drehleier und einer Fidel im Refrain das Stück dominieren, dann weiß man wieder: das Leben ist schön und Trauer und Dunkel gehören halt dazu.
Zum Glück überwogen in der letzten Stunde die fröhlichen Stücke und ich ging beschwingt und frohen Herzens den weiten Weg in mein College zurück. Mir waren 2,5 Std. beste Unterhaltung geboten worden und Gastfreundschaft!
Datum: 10. 09. 2012, 20:30-23:00 Uhr
Zuhörer: 15
Die rasende Reporterin meldet sich mal wieder von ungewohnten Orten... Diesmal ist es Oxford, wohin mich mein Beruf geführt hat und wo ich einige freie Abende zur Verfügung habe.
Zwei Sachen fielen mir sofort auf, als ich den Oxforder Veranstaltungskalender durchkämmte: Es gibt fast jeden Abend Open Mic Veranstaltungen und Blues oder Jazzmusik in den verschiedenen (zahlreichen) Pubs und sogar manchmal im Kino vor dem Abendfilm (und kein Film fängt später als 20:10 Uhr an...) - aber in dem kurzen Zeitintervall hier keine eigentlichen Konzerte. Attraktiv erschien mir jedoch die Einladung in die James Street Tavern zu "French and Breton live music" mit dem Versprechen, dass hurdy gurdies dabei sein würden.
Es präsentierte sich mir als loser Treff von Musikern, die reihum Lieder anstimmen und wer mag, findet sich hinein mit seinem Instrument. Anstimmen heißt hier mit dem eigenen Instrument losspielen. Gesungen hat (leider!) keiner. Nach den Angaben im Netz findet dieser Treff jeden zweiten Montag im Monat statt. Den dritten Montag wenden sie sich dann nordischem Folk zu...
Ich mag so etwas archaische Musik im richtigen Kontext ganz gern, zumal sie gut gemacht so schön in die Beine geht. Wenn schon nicht dazu getanzt wird, dann tanzt doch wenigstens das Herz und der Fuß wippt und Streß und Traurigkeit treten mal für eine Zeit in den Hintergrund. Zuletzt hatte ich das in einer Folknacht in Ettlingen im November 2011 erlebt und genossen. Lustigerweise ausgerechnet mit der großen und heute raren Band der Szene, auf die sich viele zitierend beziehen: Blowzabella (neben Litha und Kwart war dann in dieser Nacht tatsächlich eine Dosis von sechs Stunden Rohfolk geboten worden).
Umso breiter musste ich grinsen, als auch in Oxford die Encyclopedia Blowzabellis (ein Notenbuch mit Stücken von Blowzabella) zum Ideen finden gezückt wurde... Hier war ich unter Brüdern und Schwestern im Geiste! Insgesamt waren es schließlich 12 Personen. Mehrere von ihnen wechselten die Instrumente und so waren drei Drehleiern, zwei Akkordeons, ein Bandoneon, drei Geigen, eine Viola, eine Blockflöte, eine Querflöte, eine Gitarre, ein Banjo und eine Gitarre mit 8 Saiten am Werk. Viele der Stücke hatten eine etwas dunkel gefärbte und melancholische Grundstimmung. Aber wenn dann der Rhythmus von den Baßsaiten der Drehleier und einer Fidel im Refrain das Stück dominieren, dann weiß man wieder: das Leben ist schön und Trauer und Dunkel gehören halt dazu.
Zum Glück überwogen in der letzten Stunde die fröhlichen Stücke und ich ging beschwingt und frohen Herzens den weiten Weg in mein College zurück. Mir waren 2,5 Std. beste Unterhaltung geboten worden und Gastfreundschaft!
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