Konzert: Bleech
Ort: Blue Shell, Köln
Datum: 05.09.2012
Zuschauer: 30 bis 40
Dauer: Bleech 65 min, Ahuizotl gut 35 min
Dienstag spielten zwei der zehn weltweit größten* Künstler in Köln, Coldplay im Stadion vor 45.000 Fans, Lady Gaga in der Kölnarena vor 15.000. Um das Verhältnis etwas zurecht zu rücken, stand die Amerikanerin heute noch einmal auf der gleichen Bühne für ein Zusatzkonzert, weil das erste so schnell ausverkauft war. 75.000 Besucher bei zwei Künstlern, das ist beeindruckend für Köln - hat aber wenig mit der Sorte Konzert zu tun, für die wir uns hier interessieren.
Ins Blue Shell hatten sich rund 40 Menschen verirrt, um die junge Londoner Band Bleech zu sehen, ein guter Teil von denen war aber vermutlich auch der Vorgruppe wegen gekommen. Deren Auftritt war im Vorfeld auch eines der Argumente für mich, hinzugehen, da ich Ahuizotl schon als Wild Flag Support im Februar gesehen und für gut befunden hatte (Support Coldplay: Marina And The Diamonds, Support Lady Gaga: The Darkness).
Wir waren zeitig da, hätten aber auch nach Konzertbeginn noch Plätze in den ersten fünf Reihen bekommen, da stand nämlich niemand. Ahuizotl sind eine nach einem südamerikanischen Fabelwesen benannte Kölner Band mit einem heiser klingenden Sänger. Ihre Lieder haben clevere, sehr schöne Melodien, die einiges an Talent belegen. Ganz grandios war das zweite Lied (Bad idea, glaube ich), das ich ganz dringend haben muß, weil es eines der besten Stücke war, die ich dieses Jahr gehört habe. Besonders gut gefiel mir aber auch die Instrumentierung des neuen Titels (Movie), das mich an Bass und vor allem Keyboard von The Organs It's time to go erinnerte! Daß Bad idea so ein Hit ist, hatte ich übrigens auch schon im Februar festgestellt, ich hatte nämlich nach ihrem heutigen Auftritt nachgelesen, daß ich auch da schon von einem zweiten Lied geschwärmt hatte und vermute, daß das das gleiche war.
Ein paar Sachen klappten nicht, ein Effekt fiel aus, einmal wurde das Ende eines neuen Stücks verpatzt. Das war aber alles überhaupt nicht schlimm, Ahuizotl haben Spaß gemacht. Die sehe ich mir gerne wieder an, auch wenn ich den Namen dann immer noch nicht auswendig kennen werde.
Setlist Ahuizotl, Blue Shell, Köln folgt!
Nach kurzer Umbaupause begann um 21.45 das Hauptprogramm. Zwei zierliche, jung aussehende Frauen (Jen, Katherine) und ein Schlagzeuger (Matt) betraten die Bühne und rockten gleich gehörig los. Jen, Sängerin und Gitarristin, hat die dazu passende lange Mähne und eine zu ihren Songs passende Stimme. Katherine mit kurzen blonden Haaren (Konzertfrisur des Jahres) erinnerte mich an Charlotte von den Subways, vermutlich aber auch, weil ich musikalisch immer wieder an die denken musste.
Es war ein Rockkonzert, es war laut, es gab reichlich Posen, die man auch bei den Queens Of The Stone Age sieht. Ich habe mit trockenem Rock wenig am Hut. Ich käme auch nie auf die Idee, meine Haare um den Kopf kreisen zu lassen, während ich einer Band zusehe, und Bassisten und Gitarristen, die aufeinander zugehen und sich anspielen, lassen mich immer noch extrem kalt. Trotzdem war es ein gutes Konzert, und das nicht alleine wegen der "Mädchenlieder" ("Rockballaden" klingt zu ekelhaft!) zwischendrin, die dann mir besonders gut gefielen.
Bleech haben im Juni ihr Debütalbum Naked veröffentlicht. Zusätzlich hat das Trio ein paar Singles und EPs im Katalog. Erstaunlicherweise bedeutete dies aber nicht die üblichen 35 bis 45 Minuten Konzertdauer (meist 42, kein Witz), Bleech spielten 65 min. Und wenn die Kommunikation zwischen Band und Zuschauern besser geklappt hätte, vermutlich auch noch eine Ecke länger. Nachdem die drei zu den Zugaben zurückgekommen waren, fragte Jen, für wieviele Lieder sie noch Zeit hätten, ob es eine Sperrstunde gäbe. Eine der beiden headbangenden Frauen im Publikum, bei denen wir nicht sicher waren, ob die als Bühnenequipment mitgebucht worden waren, antwortete "play one more!", was sichtbar für Verwunderung bei der Band sorgte. Auch alle anderen Ansagen der Band verpufften leider, Bleech müssen uns für nicht englisch sprechend oder sehr arrogant gehalten haben.
Beste Lieder des Auftritts waren Weirdo (mit Abstand!), die Powerballade** Flowerhands und Mondays. Ich kann mir ganz gut vorstellen, daß Bleech irgendwann auch in Deutschland größere Clubs füllen werden. Für eine so junge Band, sind die Londoner schon enorm weit, sowohl was das Songwriting als auch die Bühnenpräsenz angeht. Schöner Abend!
Setlist Bleech, Blue Shell, Köln:
01: Dancing without you
02: Weirdo
03: Break my nose
04: The worthing song
05: Holiday
06: Animals
07: Here I am
08: Taking over
09: Mondays
10: Control
11: Adrenalin junkie
12: I'm not like you
13: I wanna be me
14: neu
15: ?
16: Flowerhands (Z)
17: Is it true that boys don't cry (Z)
* quantitativ
** haha, das ist noch besser!
Fotos gleich!
Datum: 05.09.2012
Zuschauer: 30 bis 40
Dauer: Bleech 65 min, Ahuizotl gut 35 min
Dienstag spielten zwei der zehn weltweit größten* Künstler in Köln, Coldplay im Stadion vor 45.000 Fans, Lady Gaga in der Kölnarena vor 15.000. Um das Verhältnis etwas zurecht zu rücken, stand die Amerikanerin heute noch einmal auf der gleichen Bühne für ein Zusatzkonzert, weil das erste so schnell ausverkauft war. 75.000 Besucher bei zwei Künstlern, das ist beeindruckend für Köln - hat aber wenig mit der Sorte Konzert zu tun, für die wir uns hier interessieren.
Ins Blue Shell hatten sich rund 40 Menschen verirrt, um die junge Londoner Band Bleech zu sehen, ein guter Teil von denen war aber vermutlich auch der Vorgruppe wegen gekommen. Deren Auftritt war im Vorfeld auch eines der Argumente für mich, hinzugehen, da ich Ahuizotl schon als Wild Flag Support im Februar gesehen und für gut befunden hatte (Support Coldplay: Marina And The Diamonds, Support Lady Gaga: The Darkness).
Wir waren zeitig da, hätten aber auch nach Konzertbeginn noch Plätze in den ersten fünf Reihen bekommen, da stand nämlich niemand. Ahuizotl sind eine nach einem südamerikanischen Fabelwesen benannte Kölner Band mit einem heiser klingenden Sänger. Ihre Lieder haben clevere, sehr schöne Melodien, die einiges an Talent belegen. Ganz grandios war das zweite Lied (Bad idea, glaube ich), das ich ganz dringend haben muß, weil es eines der besten Stücke war, die ich dieses Jahr gehört habe. Besonders gut gefiel mir aber auch die Instrumentierung des neuen Titels (Movie), das mich an Bass und vor allem Keyboard von The Organs It's time to go erinnerte! Daß Bad idea so ein Hit ist, hatte ich übrigens auch schon im Februar festgestellt, ich hatte nämlich nach ihrem heutigen Auftritt nachgelesen, daß ich auch da schon von einem zweiten Lied geschwärmt hatte und vermute, daß das das gleiche war.
Ein paar Sachen klappten nicht, ein Effekt fiel aus, einmal wurde das Ende eines neuen Stücks verpatzt. Das war aber alles überhaupt nicht schlimm, Ahuizotl haben Spaß gemacht. Die sehe ich mir gerne wieder an, auch wenn ich den Namen dann immer noch nicht auswendig kennen werde.
Setlist Ahuizotl, Blue Shell, Köln folgt!
Nach kurzer Umbaupause begann um 21.45 das Hauptprogramm. Zwei zierliche, jung aussehende Frauen (Jen, Katherine) und ein Schlagzeuger (Matt) betraten die Bühne und rockten gleich gehörig los. Jen, Sängerin und Gitarristin, hat die dazu passende lange Mähne und eine zu ihren Songs passende Stimme. Katherine mit kurzen blonden Haaren (Konzertfrisur des Jahres) erinnerte mich an Charlotte von den Subways, vermutlich aber auch, weil ich musikalisch immer wieder an die denken musste.
Es war ein Rockkonzert, es war laut, es gab reichlich Posen, die man auch bei den Queens Of The Stone Age sieht. Ich habe mit trockenem Rock wenig am Hut. Ich käme auch nie auf die Idee, meine Haare um den Kopf kreisen zu lassen, während ich einer Band zusehe, und Bassisten und Gitarristen, die aufeinander zugehen und sich anspielen, lassen mich immer noch extrem kalt. Trotzdem war es ein gutes Konzert, und das nicht alleine wegen der "Mädchenlieder" ("Rockballaden" klingt zu ekelhaft!) zwischendrin, die dann mir besonders gut gefielen.
Bleech haben im Juni ihr Debütalbum Naked veröffentlicht. Zusätzlich hat das Trio ein paar Singles und EPs im Katalog. Erstaunlicherweise bedeutete dies aber nicht die üblichen 35 bis 45 Minuten Konzertdauer (meist 42, kein Witz), Bleech spielten 65 min. Und wenn die Kommunikation zwischen Band und Zuschauern besser geklappt hätte, vermutlich auch noch eine Ecke länger. Nachdem die drei zu den Zugaben zurückgekommen waren, fragte Jen, für wieviele Lieder sie noch Zeit hätten, ob es eine Sperrstunde gäbe. Eine der beiden headbangenden Frauen im Publikum, bei denen wir nicht sicher waren, ob die als Bühnenequipment mitgebucht worden waren, antwortete "play one more!", was sichtbar für Verwunderung bei der Band sorgte. Auch alle anderen Ansagen der Band verpufften leider, Bleech müssen uns für nicht englisch sprechend oder sehr arrogant gehalten haben.
Beste Lieder des Auftritts waren Weirdo (mit Abstand!), die Powerballade** Flowerhands und Mondays. Ich kann mir ganz gut vorstellen, daß Bleech irgendwann auch in Deutschland größere Clubs füllen werden. Für eine so junge Band, sind die Londoner schon enorm weit, sowohl was das Songwriting als auch die Bühnenpräsenz angeht. Schöner Abend!
Setlist Bleech, Blue Shell, Köln:
01: Dancing without you
02: Weirdo
03: Break my nose
04: The worthing song
05: Holiday
06: Animals
07: Here I am
08: Taking over
09: Mondays
10: Control
11: Adrenalin junkie
12: I'm not like you
13: I wanna be me
14: neu
15: ?
16: Flowerhands (Z)
17: Is it true that boys don't cry (Z)
* quantitativ
** haha, das ist noch besser!
Fotos gleich!
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