Dienstag, 25. September 2012

Fanfarlo, 13.09.12


Konzert: Fanfarlo
Ort: River King Boat, Paris
Datum: 13.09.12
Zuschauer: 40 oder so
Konzertdauer: etwa eine Stunde


Ist schon fast wieder zwei Wochen her, war aber eine Mordsgaudi. Fanfarlo exklusiv auf einem kleinen Hausboot auf der Seine zu sehen, eine ganz feine Sache, oder etwa nicht?!


Das Ganze war auf dem fruchtbaren Mist der Marke Pepe Jeans gewachsen, die Gratis-Plätze für dieses Ereignis verloste, wahrscheinlich um dieMarke bei der Jugend (zu der ich persönlich nicht mehr gehöre) bekannter zu machen und cooler erscheinen zulassen.

Wie auch immer, ich und einige meiner guten Freunde waren jedenfalls dabei, als das Boot tatsächlich in See stach. Mit Beginn des Konzertes schipperten wir los und fuhren an berühmten Mounumenten wie der Kirche Notre Dame und dem Eiffelturm vorbei. Der Motor machte dabei mächtig Lärm und erschwerte es der Band aus England ungemin, einen ordentlichen Sound zu gewährleisten. Das machte aber nichts, denn die netten Fanfarlos gingen mit viel Einsatz und Spielfreude zu Werke und störten sich auch nicht daran, daß wir höchstens 40 Leutchen waren und das Schiff hinten reichlich leer war. Eine sympathische Truppe!

Hits mit viel Stimmunsgpotential gab es jedenfalls reichlich. Allen voran seien die alten Nummern The Walls Are Coming Down und I'm A Pilot genannt, die nach wie vor die Endorphine strömen ließen und mich sogar dazu bewegten, daß Tanzbein zu schwingen. Auch die neuen Sachen wie Lenslife oder Deconstruction waren nicht übel, aber mir fehlte hier ein wenig die Geige und die sanfte Melancholie, die die Titel des ersten Albums umwehten. Stattdessen spielte die Violinistin Cathy nun verstärkt Keyboard, was das Soundbild moderner, aber auch eine Spur kühler und weniger folkig erscheinen ließ.

Toll war es immer, wenn die feine Trompete zum Einsatz kam, das verstärkte das kammperpoppige Moment und streichelte das Herz. Die Zeit schien jedenfalls auf dem Boote noch schneller als sonst zu vergehen, wir hatten gerade die Zeit, eine kleine Runde durch Paris zu drehen, da näherten wir uns schon wieder dem modernen 13. Arrondissement, wo das Boot gestarte war. Zum Abschluss gab es mit Shiny Things noch den flottesten Track des neuen Albums und zur Krönung des Ganzen als Zugabe auch noch einen meiner All Time Favoriten Harold T. Wilkins. Der klang zugebenermaßen noch stark nach Arace Fire (was bei den neuen Sachen nicht mehr der Fall ist), hatte aber einen so unwidersthlichen Drive und Rhythmus, das alle das Boot mit einem breiten Grinsen auf den Lippen (und einer geschenkten Jute-Tasche von Pepe Jeans) verließen.

Spitze!

Setlist Fanfarlo River King Boat, Paris

01: Lenslife
02: Tightrope
03: Feathers
04: I'm A Pilot
05: The Walls Are Coming Down
06: Tunguska
07: Comets
08: Deconstruction
09: Finish Line
10: Luna
11: Shiny Things

12: Harold T. Wilkins





 

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