Dienstag, 20. Mai 2008

Konzertrückblick: Angels & Airwaves, Amsterdam, 20.04.08


Konzert: Angels & Airwaves
Ort: Melkweg, Amsterdam
Datum: 20.04.2008
Zuschauer: ausverkauft
Konzertdauer: 110 min.


Man nehme einen Teil Blink 182, eine Teil Boy Car Racer, eine Teil The Offspring und etwas 30 Seconds to Mars. Herauskommt so etwas wie eine Supergruop des Punk oder so ähnlich. In diesem Fall heißt die Supergroup Angels & Aiwaves. Stimme des illusteren Haufens ist Tom DeLonge, der schon Blink 182 seine Stimme lieh und mit dieser Combo auch den ein oder anderen Hit verbuchen konnte. Blink 182 gehören für mich bis heute zu den miesesten Livebands ever! Aber, jeder verdient eine zweite Chance, wenn er Besserung gelobt und mit I-Empire legt der 4er aus Kalifornien auch ein schniekes Album vor, was, so darf ich sagen, einem in jeder Lebenslage ein Lächeln aufs Gesicht zaubert (am eigenen Leib getestet).

Nachdem wir den Nachmittag am Strand und somit eine Art Kurzurlaub verbracht haben, betreten wir so gegen 18 h Amsterdam. Noch ein wenig Shopping und dann reichen wir uns auch in die Reihe der Wartenden vor dem Melkweg. Und wo sich manch ein deutscher Veranstalter schon mit einem Konzert am Abend schwer tut, da legt der Niederländer dann mal so richtig vor. Heute Abend spielen gleich 2 Bands in 2 verschieden Sälen im Melkweg und im Kino gibt es auch noch was zu sehen! Der Einlass beginnt um 19:30 h - zivilisiert und geordnet durch eine Tür!!!

Das Melkweg ist (wie auch das dazugehörige Paradiso) ein wunderschönen Laden, wie ich immer wieder empfinde. Ich kann jeden Künstler verstehen, der immer wieder hierher gerne kommt anstelle sich die heruntergekommenen Clubs in unserer Heimat zu geben. Pünktlich um 20h geht es los und die holländische Vorband DI-RECT betritt die Bühne. Der Holländer an sich scheint dabei eine merkwürdige Art der Sympathiebekundung zu besitzen, denn erst einmal fliegen Bierbecher ohne Ende auf die Band zu, feiern tun sie dann aber trotzdem. Am Ende des Sets springt dann der Sänger in die tobende Meute, Auftrag erfüllt!

Dann beginnt die Crew allen möglichen Schnick Schnack auf die Bühne zu karren. Keyboards, Synthies, Effekte (wozu Matthew Wachter an diesem Abend eine VoiceBox braucht bleibt mir weiterhin ein Geheimnis), mehrere MAC’s und irgendwer hängt etwas was aussieht wie alte Kartoffelsäcke an Masten usw. Es dauert wesentlich länger als die üblichen 30min. bis man mit dem Rumräumen fertig ist. Dann wird es dunkel und im Saal bricht ohrenbetäubendes Gekreische aus, kleine Mädchen auf deren Backen TOM mit einem Herzchen verziert prangert drängeln sich zur Bühne und das Blitzlichtgewitter auf dieser wird vom Saal her erwidert. Die Band betritt den Ort des Geschehens, ihnen werden die Instrumente gereicht und im Falle Tom, gibt er dieses auch nach zwei Akkorden wieder ab um zu Singen. An dieser stelle wird dann auch recht schnell klar, was dem guten Tom DeLonge bei Blink 182 gefehlt hat: AUSDRUCKSTANZ!!!

Ja genau Ausdruckstanz, denn Tom muss Walldorfschüler gewesen sein, er tanzt uns nämlich gleich mal seinen Namen vor. Im Laufe des Abends tanzt er auch div. andere Begriffe vor und übt sich in Gesten à la Bono, er geht aber nicht soweit und holt sich wie dieser eines der kleine ihn anhimmelnden Girlies auf die Bühne. Der Höhepunkt seiner tänzerischen Darbietungen an diesen Abend ist der Moonwalk! Aber zurück zum wesentlichen, zur Musik, weswegen wir doch eigentlich hier sind – jedoch fällt es unheimlich schwer, sich auf diese zu konzentrieren, wenn vorne auf der Bühne irgendwer so rumhampelt.

Der Sound klingt anfangs nicht so dolle, wird aber im Lauf des Abends immer besser. Die Lightshow ist für die Verhältnisse und den kleinen Raum (2000 Zuschauer) wirklich sehr beeindruckend und Toms Mitstreiter geben wirklich Ihr bestes, um einen einigermaßen guten Sound zu fabrizieren. Tom selber spielt nur noch selten ein Instrument, er singt und tänzelt anscheinend viel lieber. Die Songs von I-Empire kommen live sehr gut rüber und wirken nicht künstlich oder gekünstelt dargeboten. Zu ‚Breath’ erscheint Tom mit Laserbrille und nachdem er sie los ist, hat er eine Art überdimensionales DOT-it in der Hand und tänzelt damit selbstverliebt über die Bühne.

Nach dem Ende des regulären Sets gibt es ‚Star of Bethlehem’ wobei erst einmal Matthew Wachter die Bühne betritt und sich vor eine Kiste kniet. Er beginnt damit auf Tasten zu drücken, langsam erscheinen leuchtende Punkte auf der viereckigen Kiste. Am Ende sieht das ganze ungefähr so aus wie eine virtuelle Drehorgel, so etwas habe ich dann auch noch nicht gesehen und es ist spannend Matthew beim Programmieren zuzuschauen. Der Rest der Band kommt nun dazu und gemeinsam beginnt man ‚True Love’ zu spielen. Dann gibt es noch ‚Sirens’ und dann ist auch schon der erste Zugabenblock durch. Tom tritt dann noch mal auf die Bühne erklärt dem Publikum noch mal wobei es überhaupt bei Angels & Airwaves geht und verkündet das man binnen des nächsten Jahr wieder zurück wäre, dann wieder mit neuem Album im Gepäck. Dann noch zwei Songs und das war’s. Beim Verlassen des Melkwegs merken wir noch, dass wir nicht die einzigen Deutschen sind, die diesem Konzert beiwohnten und ab geht es durch die Nacht in die Heimat …

von O.S.



2 Kommentare :

Christoph hat gesagt…

Amsterdam steht auf meiner Konzert-Wunschliste sehr weit oben! Vielen Dank für den Bericht! Wie gerne hätte ich den Namenstanz gesehen! :-)

Anonym hat gesagt…

bitte bitte! das rumgetanze war im uebrigen irgendwann nichtmehr zu ertragen ... ohne zu lachen ...

 

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