Dienstag, 8. August 2017

The Hayman Kupa Band, Ripley, 29.07.17


Konzert: The Hayman Kupa Band
Ort: Midlands Railway Station, Ripley (Indietracks)
Datum: 29.07.2017
Dauer: knapp 35 min
Zuschauer: ein paar hundert



"Emma has taken over Indietracks", erklärte Darren Hayman gleich zu Beginn des Konzerts der Hayman Kupa Band, deren andere namensgebende Hälfte Emma Kupa (Standard Fare, Mammoth Penguins...) seit diesem Jahr auch im Organisations-Team des Festivals ist. "Ich wurde noch nie so gut bezahlt! Michael konnte sich sogar diesen Rickenbacker Bass kaufen!" - "Stand der auf dem Rider?"


Emma spielte beim Festival in mindestens drei Bands, ihre Mammoth Penguins stellten eine neue Konzeptplatte am Sonntag in der Kirche komplett vor, nachmittags stand sie im Superman-Shirt bei Suggested Friends auf der Bühne. Es gibt einige Frauen in der Indiepop-Szene, die ähnlich oft in unterschiedlichen Bands mit verschiendenen Instrumenten auf der Bühne stehen, Faith Taylor (Chorusgirl, Suggested Friends etc.) oder Laura Ankles (Daniel vs. the World, Ay, Carmela!, Colour me Wednesday, Baby Arms) sind ähnlich mit Talent überschüttet. Obwohl Darren Hayman wegen seiner Ex-Band Hefner der vermeintlich große Name in der Hayman Kupa Band ist, ist Emma der Star. Die Engländerin hat eine der aufregendsten Stimmen im Indiepop. Die gemeinsamen Stücke leben aber natürlich vom Gesang beider Frontleute. Bis zum ersten Beispiel dafür dauerte es aber etwas, das Konzert begann nämlich mit Reach out von der kürzlich erschienenen Debütplatte der Band, das nur Emma singt mit hauchzarter Gitarrenbegleitung von Darren. 



Es folgten bis auf eine Ausnahme ausschließlich Stücke der Platte, als erstes Let's do nothing, das wie ein Gespräch der beiden aufgebaut ist. Die beiden Stimmen sind oft herrlich schief (und vor allem das "herrlich" meine ich genau so!), sie paasen aber ganz wundervoll zueinander. Dazu sind beide fantastische Songwriter, die Melodien der Lieder sind zum Reinsetzen! Draw the line, das als dritter Song gespielt wurde, beginnt wenig aufregend, wird aber langsam immer drängender und spannender und ist nach zweimal Hören gar nicht mehr der Langweiler vom ersten Durchgang der Platte. So geht es bei einige Liedern.

Und dann sind da die großen Ohrwürmer, die man nicht mehr los wird. A tent of blankets, Then we kissed, No more bombs oder die Vor-Album-Single Someone to care for me. Auf der Fahrt zum Indietracks hatte ich die Someone to care... und No more bombs abwechselnd im Ohr! Ununterbrochen!

Someone to care for you war das letzte Lied des viel zu kurzen Konzerts. "Ich bin ein wenig verwirrt gerade, weil wir normalerweise nicht den Text des anderen singen," sagte Darren das Stück an. "Ich habe den Text über mich geschrieben, dann aber entschieden, daß Emma die ersten Zeile 'I'm an asshole' singen soll." - "Die habe ich doch geschrieben! Das werden wir nach dem Konzert noch einmal genau durchgehen, wer was geschrieben hat," antwortete Emma. "Anyway! Sing it, asshole!"


Natürlich sind nicht nur Emma und Darren die Hayman Kupa Band, die beiden stehen aber nun einmal im Vordergrund. Dabei sind Bassist Michael Wood und Schlagzeugerin Cat Loye keinen Deut schlechter an ihren Instrumenten!



Darren bat uns am Ende, ins Merchzelt (Indietracks-Name dafür "The Church of Merch") zu kommen. Nicht aus kommerziellen Gründen. Er wolle stattdessen über die Rückkehr der klassischen Diesel-Loks diskutieren. Als ich zwanzig Minuten später ihn unter anderem darauf ansprach, hatte er das wieder vergessen. Und ich ein Lied im Ohr. "I'm an asshole, I forget names, I forget faces."


Setlist The Hayman Kupa Band, Indietracks, Ripley:

01: Reach out
02: Let's do nothing
03: Draw the line
04: A tent of blankets
05: Red petal
06: Over's not overdue
07: Then we kissed
08: No more bombs
09: Someone to care for me

Links:

- aus unserem Archiv:
- The Hayman Kupa Band, London, 10.12.16



 

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