Datum: 07.10.2012
Ort: Robert-Schumann-Saal, Düsseldorf (New Fall Festival)
Zuschauer: ca. 600
Dauer: The Black Atlantic ca. 30 Minuten, Tindersticks ca. 75 Minuten
Zuschauer: ca. 600
Dauer: The Black Atlantic ca. 30 Minuten, Tindersticks ca. 75 Minuten
von Dirk von Platten vor Gericht
Am letzten Abend des New Fall Festivals kamen noch einmal rund 600 Zuschauer in den Robert-Schumann-Saal. Zunächst erfuhren erst einmal alle Freunde dieses schönen Festivals, dass es auch eine dritte Auflage geben wird, und zwar vom 16. bis 20. Oktober 2013. Early Birds-Tickets wird es bereits ab nächste Woche, also lang vor der ersten Bestätigung, zu kaufen geben. Wer aber, wie dieses Jahr geschehen, ein Line-Up mit Künstlern wie The Notwist, Get Well Soon, Dear Reader, Dillon und Tindersticks auf die Beine stellt, dem kann man sicherlich zutrauen auch für das nächste Jahr ähnlich tolle Bands zu buchen.
Doch bevor letztgenannte Band das New Fall Festival 2012 beschließen konnte, betraten zunächst fünf junge Burschen aus Holland die Bühne: Geert van der Velde, Kim Janssen, Matthijs Herder und der Schlagzeuger Simon van der Heide wurde noch von einem namentlich nicht genannten Keyboarder unterstützt. Von Kritikern wurde ihr erstes Album „Reverence For Fallen Trees“ häufig mit den Fleet Foxes und Bon Iver vergleichen und passend dazu trugen die drei Jungs an den Saiteninstrumenten auch Holzfällerhemden. Mit „Madagascar“ verirrte sich jedoch nur ein Stück aus ihrem Debütalbum in die aus 6 Titeln bestehende Setliste. Ansonsten wurde ihre aktuelle EP „Darkling, I Listen“ komplett gespielt. Das halbstündige Konzert war kurzweiliger und spannender als erwartet, da die Lieder energetischer und weniger verhalten dargeboten wurden als auf dem Tonträger.
Die Begrüßung durch Geert van der Velde erfolgte zunächst auf deutsch, doch danach erfolgten alle weiteren Ansagen in englischer Sprache. So erfuhren wir zum Beispiel, dass er seine Band nach einem Buch mit dem Titel The Black Atlantic benannt habe, er gestand aber auch, es nie gelesen zu haben. Aufmerksame Zuschauer hatten vielleicht bemerkt, dass er sich nach dem Opener „The Aftermath“ die Strümpfe ausgezogen hatte – und auch dafür bekamen wir eine Erklärung, nämlich dass er gewöhnlich ohne Schuhe spiele, diese Bühne jedoch ungewöhnlich glatt sei. Abgesehen davon war er voll des Lobes für den wundervollen Saal und freute sich wie alle anderen Anwesenden die Tindersticks in solch einem Ambiente erleben zu dürfen.
Setliste The Black Atlantic, New Fall Festival, Düsseldorf:
01: The Aftermath (Of This Unfortunate Event)
02: Madagascar
03: The Flooded Road (Built On Sand)
04: Darkling, I Listen
05: Quiet, Humble Man
06: An Archer, A Dancer
Die Begrüßung durch Geert van der Velde erfolgte zunächst auf deutsch, doch danach erfolgten alle weiteren Ansagen in englischer Sprache. So erfuhren wir zum Beispiel, dass er seine Band nach einem Buch mit dem Titel The Black Atlantic benannt habe, er gestand aber auch, es nie gelesen zu haben. Aufmerksame Zuschauer hatten vielleicht bemerkt, dass er sich nach dem Opener „The Aftermath“ die Strümpfe ausgezogen hatte – und auch dafür bekamen wir eine Erklärung, nämlich dass er gewöhnlich ohne Schuhe spiele, diese Bühne jedoch ungewöhnlich glatt sei. Abgesehen davon war er voll des Lobes für den wundervollen Saal und freute sich wie alle anderen Anwesenden die Tindersticks in solch einem Ambiente erleben zu dürfen.
Setliste The Black Atlantic, New Fall Festival, Düsseldorf:
01: The Aftermath (Of This Unfortunate Event)
02: Madagascar
03: The Flooded Road (Built On Sand)
04: Darkling, I Listen
05: Quiet, Humble Man
06: An Archer, A Dancer
Um 20:45 Uhr betraten dann die Tindersticks für das letzte Konzert des Festivals die Bühne. Die Herren waren wie immer passend in Anzug oder doch zumindest mit Hemd und Weste gekleidet und Herr Staples trug sogar ein Lächeln auf dem Gesicht. „If You’re Looking For A Way Out“ eröffnete ihr Set, wurde aber leider von technischen Problemen am Gitarrenverstärker, der zunächst nur lautes Knacken erklingen ließ, begleitet. Danach wurde mit „Show Me“ und „This Fire Of Autumn“ das Augenmerk auf ihr aktuelles Album „The Something Rain“ gerichtet, aus dem ein Großteil des Sets bestritten wurde. Staples sang sehr in sich gekehrt, oft mit geschlossenen Augen und griff abwechselnd zu Tamburin, Klangstäben, Melodika oder unterschiedlichen Gitarren. Eine Kommunikation mit dem Publikum fand, abgesehen von genuschelten „Thank you“s nicht statt.
Im Vergleich zu vielen Studioaufnahmen fehlten der weibliche Hintergrundgesang, den Dan McKinna (Bass) und Earl Harvin (Schlagzeug) gemeinsam ersetzten, und die Streicher. Durch das sehr druckvolle Schlagzeug und Neil Frasers Gitarrenspiel erhielten somit viele Lieder mehr Biss und waren deutlich besser als auf Platte, etwa „This Fire Of Autumn“, bei dem David Boulter seine Tasteninstrumente gegen ein Glockenspiel eintauschte, oder später „Harmony Around My Table“.
Leider gibt es auch weitere technische Schwierigkeiten zu vermelden: Bei „A Night So Still“ streikte etwas am Schlagzeug, so dass erst der 4. Versuch gelang, was die Band noch mit Humor nahm, als bei „Dying Slowly“ Frasers Gitarre wieder aussetzte, verdunkelte sich seine Miene jedoch deutlich. Vielleicht lag hierin der Grund dafür, dass die Tindersticks danach von ihrer ursprünglichen Setliste abwichen und die eigentlich vorgesehenen „Second Lovers Song“ und „Dick’s Slow Song“ ausließen und statt dessen „Factory Girl“ einbauten. In Ermangelung der Townes van Zandt-Coverversion stellte „Friday Night“ von Stuart A. Staples erstem Soloalbum die ungewöhnlichste Songauswahl an diesem Abend dar.
Zum Konzept des New Fall Festivals gehört es, dass am Ende des letzten Songs im Hauptteil Seifenblasen auf das Publikum hinunter schweben. Konnten diese beim Eröffnungskonzert von The Notwist in der größeren Tonhalle noch in Hunderter-Einheiten gezählt werden, so war der Spuk beim Abschlusskonzert im Robert-Schumann-Saal schnell vorbei. Doch auch den Tindersticks ging zu schnell die Puste aus. Nachdem Stuart Staples doch noch zum Publikum gesprochen und sich für „making this a remembering evening“ bedankt hatte, beschloss „My Oblivion“ recht frühzeitig das Set.
Im Vergleich zu vielen Studioaufnahmen fehlten der weibliche Hintergrundgesang, den Dan McKinna (Bass) und Earl Harvin (Schlagzeug) gemeinsam ersetzten, und die Streicher. Durch das sehr druckvolle Schlagzeug und Neil Frasers Gitarrenspiel erhielten somit viele Lieder mehr Biss und waren deutlich besser als auf Platte, etwa „This Fire Of Autumn“, bei dem David Boulter seine Tasteninstrumente gegen ein Glockenspiel eintauschte, oder später „Harmony Around My Table“.
Leider gibt es auch weitere technische Schwierigkeiten zu vermelden: Bei „A Night So Still“ streikte etwas am Schlagzeug, so dass erst der 4. Versuch gelang, was die Band noch mit Humor nahm, als bei „Dying Slowly“ Frasers Gitarre wieder aussetzte, verdunkelte sich seine Miene jedoch deutlich. Vielleicht lag hierin der Grund dafür, dass die Tindersticks danach von ihrer ursprünglichen Setliste abwichen und die eigentlich vorgesehenen „Second Lovers Song“ und „Dick’s Slow Song“ ausließen und statt dessen „Factory Girl“ einbauten. In Ermangelung der Townes van Zandt-Coverversion stellte „Friday Night“ von Stuart A. Staples erstem Soloalbum die ungewöhnlichste Songauswahl an diesem Abend dar.
Zum Konzept des New Fall Festivals gehört es, dass am Ende des letzten Songs im Hauptteil Seifenblasen auf das Publikum hinunter schweben. Konnten diese beim Eröffnungskonzert von The Notwist in der größeren Tonhalle noch in Hunderter-Einheiten gezählt werden, so war der Spuk beim Abschlusskonzert im Robert-Schumann-Saal schnell vorbei. Doch auch den Tindersticks ging zu schnell die Puste aus. Nachdem Stuart Staples doch noch zum Publikum gesprochen und sich für „making this a remembering evening“ bedankt hatte, beschloss „My Oblivion“ recht frühzeitig das Set.
Zwar kam das Quintett noch einmal für zwei tolle Zugaben („Tiny Tears“ und „Harmony Around My Table“) zurück, doch im Vergleich zu den anderen von mir im Rahmen dieses Festivals besuchten Konzerten (The Notwist 100 Minuten, Get Well Soon 90 Minuten) war dies leider mit 75 Minuten das kürzeste. Auch wenn ich mir einen längeren Auftritt und mehr Titel aus den Anfangsjahren der Band gewünscht hätte, bildete das Konzert der Tindersticks dennoch den schönen Abschluss eines tollen Festivals in ganz wundervollen Räumlichkeiten.
Setliste Tindersticks, New Fall Festival, Düsseldorf:
01: If You’re Looking For A Way Out
Setliste Tindersticks, New Fall Festival, Düsseldorf:
01: If You’re Looking For A Way Out
02: Show Me
03: This Fire Of Autumn
04: A Night So Still
05: Friday Night (Stuart A. Staples)
06: Dying Slowly
07: No Place So Alone
08: Factory Girl
09: Slippin’ Shoes
10: Frozen
11: My Oblivion
12: Tiny Tears (Z)
13: Harmony Around My Table (Z)
03: This Fire Of Autumn
04: A Night So Still
05: Friday Night (Stuart A. Staples)
06: Dying Slowly
07: No Place So Alone
08: Factory Girl
09: Slippin’ Shoes
10: Frozen
11: My Oblivion
12: Tiny Tears (Z)
13: Harmony Around My Table (Z)
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